Consigliere Dröfkes Einstand, standesgemäß mit Schampus! R.H. Coutier Champagne Brut Tradition Grand Cru


von Marc Dröfke

Es darf gefeiert werden! Meinen Einstand bei der Gazzetta del Vino und dass ich meine Prüfungen in den letzten Wochen mehr oder weniger erfolgreich hinter mich gebracht habe. Zwar kann ich nicht wie Jay-Z, Pharrell, Snoop Doggy Dogg oder Lil Wayne eine Impériale Cristal von Roederer oder eine Flasche Clos de Mesnil von Krug aufziehen, dennoch gab es Champagner! Den Einstiegswein von R.H. Coutier.

Die Familie Coutier füllt mittlerweile in der vierten Generation in Ambonnay, liegt im Nordosten von Frankreich, Champagner ab. Das erste Blubberwasser wurde 1880 unter eigenem Etikett abgefüllt. Ein Großteil der Trauben der 9 Hektar, ausschließlich Grand Cru Lagen, gehen in die Cooperative.

Nur das bessere Material wird für die eigene Produktion verwendet. Es werden jährlich lediglich ca. 40.000 Flaschen abgefüllt. Obwohl Ambonnay für seinen Pinot Noir bekannt ist, hier werden unter anderem die Trauben für Krugs reinsortigen und hochpreisigen Pinot Noir „Clos d´Ambonnay geerntet, wagten die Coutiers 1946 als Erste den Schritt Chardonnay in der Region anzubauen. Mittlerweile gelten die Blanc de Blancs (100% Chardonnay) den Pinots als ebenbürtig. Alle Weine werden noch von Hand gerüttelt.

Mein Wein ist eine Cuvee aus 65% Pinot Noir und 35% Chardonnay. Ein Drittel davon soll von Reserve Weinen aus älteren Jahrgängen stammen.

Ins Weißweinglas, auch ich verzichte auf die Flöte, denn der Wein kann in einem normalen Glas einfach viel mehr von sich zeigen, fließt ein hellgelber Saft mit einer anfangs sehr schönen Perlage, die sich aber nach einer gewissen Zeit auflöst. 

Der erste Eindruck in der Nase ist Hefe. Jede Menge Hefe. Doch nach und nach kommen unter der Hefedecke Aromen wie Zitronenabrieb, Baiser, etwas Birne und auch zerstoßene Steine. Der Champagner dreht nach einer viertel Stunde im Glas mehr und mehr auf und kommt auch in der Nase frisch und spritzig rüber.

Diese Frische bestätigt sich auch im Mund, der Wein kommt mir sehr „straight forward“ vor. Trotzdem zeigt der Champagner am Gaumen eine schöne Cremigkeit, die ihm einen präsenten Körper verleiht. Wieder Hefe, aber auch Apfel und Zitrusfrüchte, alles unterlegt mit einer filigranen Mineralität.

Ein richtig guter Einstiegschampagner, der einiges fürs Geld bietet.   
         

Kommentare