Alles neu bei Reichsrat von Buhl! Es wurde auch Zeit! Ein Verkostungsärgernis...
von Philipp Erik Breitenfeld
Reichsrat von Buhl in Deidesheim/Pfalz steht momentan im
medialen Interesse. Einiges tut sich, einiges verschiebt sich und an einer
neuen Ausrichtung wird gefeilt. Das 1840 gegründete Weingut befand sich 150
Jahre in Familienbesitz. Heute gehört es dem Geschäftsmann Achim Niederberger.
Der Betrieb darf auf eine lange Tradition zurückblicken, so wurden 1869 bei der
Eröffnung des Suez Kanals die Weine von Reichsrat von Buhl serviert.
Bekannte Lagen des Guts sind u.a. Kirchenstück, Pechstein, Ungeheuer,
Jesuitengarten, Paradiesgarten.
Auf 60 Hektar werden 88% Riesling, 8% Pinot Noir und 4%
Scheurebe, Rieslaner, Sauvignon Blanc angebaut. Von Buhl ist Mitglied des VDP
und war eine meiner ersten Begegnungen mit deutschem Riesling Sekt. Für diese steht von Buhl auch heute noch für
mich. Die Stillweine könnten selten mein Interesse im Pfälzer Vergleich wecken.
Die wohl spektakulärste Änderung im Hause von Buhl ist
die Verpflichtung des renommierten Weinmachers Mathieu Kauffmann. Dieser war die letzten 12 Jahre für kein geringeres Champagner Weingut als Bollinger
verantwortlich. Wir dürfen wirklich gespannt sein, welchen Grad an
Qualitätssprung wir im Bereich Schaumwein des Hauses erleben dürfen? Der
Direttore wird dies genauestens verfolgen, ist er, wie allgemein bekannt, dem
Sekt als solches verfallen.
Von der WG Deutsches Weintor wurde Marian Kopp als neuer
Geschäftsführer von Reichsrat von Buhl der Niederberger Estates Gruppe, welche
die Betriebe Weingut Geheimer Rat Dr.
von Bassermann-Jordan, Weingut Reichsrat von Buhl, Weingut Villa Niederberger,
Weingut von Winning, Hotel Ketschauer Hof, Hotel Kaisergarten besitzt,
engagiert.
Kurz und schmerzlos. Für meinen subjektiven Geschmack ist
qualitätsmäßig bei von Buhl noch Luft nach oben. Ich möchte dies an folgendem
Beispiel Wein einmal demonstrieren. Könnte aber noch weitere aus den Kollektionen
09, 10 und 11 nennen. 12 ist mir bis dato nicht ins Glas gekommen.
2009 Ruppertsberger
Reiterpfad GG Riesling trocken Reichsrat von Buhl
Im blassen hochfarbigen Gelb dreht dieser Pfälzer seine
Runden im Glas. Wie frisch abgefüllt. Retardierende Nase nach Kräuterwürze, Speck, Avocado, Blutorange, reife Aprikose und Kokosflocken. Wirkt ein wenig
talgig. Am Gaumen ziemlich einfache Struktur. Wenig Ausdruck. Fades Säuregerüst. Leicht cremig.
Mineralisch. Herb, aber leider vom zähen Körper gestört. Bis auf die markante Strenge,
fast schon wesenlos. A bisserl pappiges, sehr kurzes Finish. Zu wenig für ein GG. Mal sehen, wie er sich in den nächsten Jahren entwickeln wird.
Meinem persönlichen Empfinden nach, der wohl schlechteste
Wein, den ich jemals von Reichsrat von Buhl trinken musste. Hier kann man nur
hoffen, dass die Änderungen im Hause von Buhl zu einer wahrhaften Renaissance
führen werden! Ob der Tradition, hätte es dieses Weingut durchaus verdient.
Bezugsquelle wird selbstredend nicht genannt.
die Lage http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=932
AntwortenLöschenJa, mal sehen, was sich da tut. Ich habe noch unter dem alten Team for einiger Zeit eine interessante Weinprobe erlebt. http://schiller-wine.blogspot.com/2012/09/winemaker-dinner-at-weingut-reichsrat.html schiller-wine
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