Go Home 2012! Was war, was kommt, was geht...
„Schon wieder ein Jahr zu Ende. Wie
schnell doch die Zeit vergeht.“ Was habe ich in meinen
Teenagerzeiten diese Sätze gehasst. Waren sie für mich immer
Ausdruck für ungelebtes Leben und unnötiger Tristesse.
Wie sehr werden diese wahr ab dem
Zeitpunkt, wenn man sich seiner Karriere verpflichtet fühlt und
daraus folgend die schönen Dinge des Lebens und die Auszeiten der
Hektik weniger nutzt und schätzt. Wenn man Vater wird und sich
wünscht, dass die unbeschwerte Jugend und das ungehemmte Lachen
seiner Tochter niemals zu Ende gehen.
Deswegen ist ein Vorsatz für 2013 ganz
klar und unwiderruflich, die Entschleunigung. Es ist weniger ein
Vorsatz als eine lebensverbessernde Maßnahme. Einfach mal einen Gang
runter schalten. Bei Gesprächen mit Freunden, beim Hören von Musik,
beim Genuss von Wein und bei all den anderen schönen Dingen des
Lebens wieder mental präsenter zu sein. Aufmerksamer und vielleicht
auch in gewissen Thematiken weniger egoistisch zu wirken. Sich wieder
einer Sache zu widmen und nicht mit Gedanken schon bei den nächsten
3-4 Projekten zu sein.
2012 war in Sachen Wein ein sehr
spannendes Jahr! Viele neue Weingebiete erschlossen und wahre
Künstler als Winzer entdeckt. Viel Plörre zugemutet und
Erkenntnisse über Unnötiges erlangt. Das Weinland Portugal war
sicherlich einer der bereichernden Entdeckungen. Viel Attraktives und Bezahlbares aus einer Region, die ich vorher nicht wirklich auf dem
Schirm hatte. Ein Missstand, zeichnen sich die Portugiesen doch durch
unglaubliche Authentizität und autochthone Reblandschaften aus. Kaum
streben nach internationaler Gleichheit, sondern individuelles
Präsentieren von stolzen Weinen. Diese Erkenntnis werde ich
nächstes Jahr noch vertiefen.
Hinzu kommt eine neue Rebsorte, die
mich fasziniert. Blaufränkisch! Kann man mich bis heute mit dem
Deutschen Lemberger noch jagen, so machen mir die Blaufränkischen
Exemplare, vor allem aus dem Burgenland, mächtig Spass! Produzenten
wie Rosi Schuster, Moric, Bernhard Ernst, Claus Preisinger und viele
andere haben mich restlos von den Möglichkeiten dieser Rebsorte
überzeugt.
Das ist ja das Schöne an dem
herausfordernden Jungel der Weinwelt! Man lernet nie aus und es gibt
immer wieder etwas zu entdecken, auch wenn man schon dachte, dass das
eigene Wissen sich vom irdischen erhebt.
Durch Veranstaltungen wie das Vino Camp
konnten erneut einige spannende Bekanntschaften und Synergien
geschlossen werden. Freundschaften sind daraus gewachsen, die ich
heute nicht missen möchte. Auch hierauf freue ich mich in 2013 wieder!
Ich möchte mich Bedanken! Bei allen
Lesern der La Gazzetta del Vino, die sich meine Ergüsse Tag für Tag
antun, bei allen Freunden und Bekannten, bei meiner Familie,
natürlich auch bei meinen Kritikern und Feinden, ohne euch wäre das
Gleichgewicht gestört!
Was kann man vom Direttore 2013
erwarten? Vor allem mehr. Mehr an Verkostungsnotizen, mehr an
Berichten über Weinregionen, mehr an Interviews mit interessanten
Menschen aus der Weinwelt. Bei all dem wird er seine Ecken und Kanten
nicht verlieren. Er wird polarisieren, er wird zuweilen polemisch,
unsachlich, euphorisch, aber niemals unauthentisch!
Ihr dürft ihn lieben oder hassen, los
werdet ihr nicht!
In diesem Sinne, Euch allen einen Guten
Rutsch und nur das Beste für 2013!
Ich stellen mal zwei Sätze nebeneinander:
AntwortenLöschen"Deswegen ist ein Vorsatz für 2013 ganz klar und unwiderruflich, die Entschleunigung. "
und
"Was kann man vom Direttore 2013 erwarten? Vor allem mehr."
... das ist der Direttore wie er leibt und lebt :-)
Hallo Philipp,
AntwortenLöschenwerde auch 2013 Deine Artikel mit freude verfolgen. Eine Mischung aus Wein, eigenem Leben und Statements zu aktuellen Themen - ein Blog mit Wohlfühlgarantie! Das Du Feine hast, kann ich mir daher (zumindest im Netz) nicht vorstellen.
Auf ein schönes und erfolgreiches Jahr 2013 - mit dem Fokus aufs Wesentliche (gilt auch für mich).
Beste Grüße
Sebastian
Grüezi Philipp,
AntwortenLöschenMit deinem Vorsatz der "Entschleunigung" sprichst du mir aus der Seele!
... und die von Pasta kommentierte Gegenüberstellung geht wohl unter "Prioritäten setzen" ;-)
Viel Spass im neuen Jahr!
Daniel
Die Entschleunigung galt ja fürs das Berufliche, nicht für die vinophilen Trinkgewohnheiten! :-)
AntwortenLöschenSebastian, Pasta, Daniel, Euch nur das Beste für 2013 und hoffentlich sehen wir uns dort auf ein "reales Glas" !
Cheers!
Euer Direttore