Der gestellzte Parker und die Rhone 2010 Xavier Vignon Côtes du Rhône A.C.
Ich habe zugegriffen. Ein labiler Moment des Wunsches nach
Sicherheit verleitete mich dazu. 90 Parker Punkte, Best Value und unter 10€.
Ich wollte keine Avantgarde. Nicht heute Abend. Ein Maul voll Wein,
anspruchslos und alkoholhaltig sollte reichen. Das ist es doch, was Parker
verspricht? Die Wahl fiel auf den 2010er Xavier Vignon Côtes du Rhône A.C..
Das Cuvee aus 60% Grenache, 25% Mourvèdre und 15% Syrah stammt
aus der vinophilen Feder des Önologen Xavier Vignon. Dieser berät renommierte
Weingüter wie Usseglio, La Gardine, Jerome Quiot, Beaurenard, La Nerthe, Mont
Redon, Maucoil oder Roger Perrin. Im südlichen Rhone Tal wächst das Material
auf Kalk, Lehm, Ton und Stein. Die Reben sind durchschnittlich 40 Jahre alt. Vignon
packte wohl die Lust unter eigener Regie einen Wein auf den Markt zu bringen.
So bediente er sich der Kunst des Blendens (in diesem Kontext ist der
Verschnitt gemeint oder auch nicht) und kreierte diesen Côtes du Rhône A.C..
Dieser dreht im tiefdunklen Rot mit purpurnen Reflexen seine
Runden im Glas. Sauberes Bukett nach Blaubeeren, reifen Erdbeeren und ein wenig
Zwetschgenkuchen. Ein kräftiger Schuss Kräuterwürze lässt das Aroma nicht zu
glatt wirken. Keine flüchtigen Noten zu erkennen. Harmonisch.
Am Gaumen dann wie aus dem Otto Katalog. Samtig weiche Tannine.
Volle und zartsüße Frucht. Saftig und
kühl mit geschliffener Säure. Warmer Alkoholgehalt passend integriert, so wie
auch der Holzeinsatz. Feinherbe Gerbstoffe, die den stimmigen Gesamteindruck
nicht mindern. Das Finish dann allerdings sympathisch trocken.
Nun, was soll man dazu sagen. Dieser Wein bietet alles, was
man erwarten kann, wenn man ein Suchender nach einem Maul voll Wein, wenig Anspruch und Alkohol ist. Vignons Côtes du Rhône bietet wenig Fläche für
Manöverkritik. Ein stimmiger Wein für bezahlbares Geld. Mutig
ist er nicht. Waagen tut er nichts. Liefern kann er. Für ca. 8€ eine sichere
Wahl. Wie ein Bausparvertrag…
"Wie ein Bausparvertrag…" ist mal wirklich schön ...
AntwortenLöschenIch verneige mich, ehrenwerter Pasta!
AntwortenLöschenMal ehrlich werter Direttore, Metaphern sind ein schwieriges Gebiet, man gerät da leicht auf Abwege ... der Bausparvertrag aber sitzt!
AntwortenLöschenSo etwas kann einem nur einfallen ob der Inspiration seiner nahen Freunde! Vergelts Gott!
AntwortenLöschensoll ich dich für diese Bemerkung töten, oder lieben... ich denke drüber nach!
AntwortenLöschenNun, das Leben hat mir gezeigt, das beides in Tateinheit funktioniert.
AntwortenLöschenok! Du hast die Wahl der Reihenfolge ...
AntwortenLöschenDas ist in letzter Konsequenz dann auch schon egal :-))
AntwortenLöschenoh nein lieber Freund! Es ist DIE entscheidende Frage ....
AntwortenLöschenNur für Menschen, die am irdischen Leben hängen. Ob du mich zu Lebzeiten liebst oder in der Retrospektive, die Aussicht geliebt zu werden hat doch etwas hinlängliches.
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