22. Twitter Wein Verkostung #twv 2010 Pinot Noir Rose Herrenhof Lamprecht

Der Direttore war bei der gestrigen Twitter Wein Verkostung, kurz #twv, zugegen. Der Herrenhof Lamprecht aus der Steiermark stieg in den Ring, um seine Weine den Twitterern zum Fraß vorzuwerfen. Die 1. Runde bezüglich des Weissburgunders verpasste ich leider. Mein Einstieg war der 2010 Pinot Noir Rose. Nun muss der Direttore leider gestehen, dass er Rose normalerweise geradezu grauenhaft findet, so ganz pauschal geurteilt. Nichts Ganzes und nichts Halbes. Einige Rose Champagner bedeuteten bisher die Ausnahme, wie Billecart Salmon Rose Brut. So durfte ich gespannt sein, was dieser Spätburgunder Rose auf dem Kasten hat. Pünktlich um 20:30 Uhr fanden sich die durstigen Mitverkoster auf dem Microblogging Dienst Twitter ein. Frisch im Glas überraschte zunächst die volle Farbe nach Blutorange mit kupfernen Reflexen. Erinnerte den Direttore fast an über 50jährige Vertreter aus dem Sauternes. Frisch aus dem Kühlschrank verhält sich dieser Rose mt 11,5% Alkohol noch verhalten. Abgefüllt ist er erst seit 2 Wochen. Mit zunehmender Temperatur entwickeln sich die Aromen erstaunlich. In der Nase rote Früchte, vor allem Erdbeeren, aber auch rauchige und speckige Noten. Den Pinot Noir riecht man sehr sortentypisch heraus. Rassiges Bukett. Am Gaumen sehr saftig und pikant. Schöne Würze und ein anregendes Säuregerüst leiten den Geschmack ein. Nicht stoffig und dicht, eher weinig mit hohem Trinkfluss. Der relativ niedrige Alkoholgehalt ist perfekt eingebunden. Ungewöhnlich komplexe Struktur für einen Rose. Wer hier einen leichten Sommerwein erwartet, der ist fehl am Platze. Ein Charakterwein, ganz gegen den banalen Rosetrend. Gut, das Finish ist eher unspektakulär und erinnert an Fruchtsaft in seiner Kürze. Dennoch, abschließend bleibt zu sagen, dass der Direttore positiv überrascht ist von diesem Tropfen. Den 2010 Pinot Noir Rose würde ich auch privat trinken. Ein herber Freund mit Erinnerungspotenzial. Noch lange nicht auf der Höhe. Der junge Winzer Gottfried Lamprecht aus der Steiermark weiß zu überraschen...
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