Unsere Mannschaft wird alles reinschmeißen! - 2012 „Thats neiss“ Weingut Neiss
Von Marc Dröfke
Seit Juni letzten Jahres
schreibe ich meine Beiträge für die La Gazzetta del Vino. In dieser Zeit habe
ich über knapp 30 Weine berichtet. Aus unterschiedlichen Ländern, verschiedene
Rebsorten und diverse Ausbauarten. Der Großteil dieser Weine kam aus
Deutschland. Dabei waren 90% der von mir getrunkenen Weine Rieslinge.
Trotz der immer stärker
werdenden Rotweine, allen voran der Spätburgunder, ist Deutschland auch
international besonders wegen seiner Rieslinge bekannt und geschätzt. Ich
möchte behaupten, dass es in keinem anderen Land so viele Winzer gibt, die mit
dieser Traube derart perfekt umgehen und entsprechende qualitative Ergebnisse
erzielen können. Ihr Ruf eilt der Königin der Rebsorten voraus!
Die knochentrockenen und mineralisch
geprägten Rieslinge sind perfekte Speisebegleiter, ganz besonders zu einer
sehr puren und auf das Grundprodukt reduzierten Küche, wie es in den
skandinavischen Küchen oft zelebriert wird.
Obwohl der Trend immer mehr zu
diesen trockenen Weinen geht, darf natürlich der Bereich der restsüßen Weine
nicht vergessen werden. Müller, Prüm, Haag und wie sie alle heißen, gehören in in
dieser Prädikatsstufe zur absoluten
Weltspitze.
Allerdings werden in
Deutschland selbstverständlich auch Weißweine aus anderen Traubensorten
gekeltert. Diese Weine habe ich bisher sträflich vernachlässigt. Wieso? Keine
Ahnung. Hatten für mich bisher nicht die nötige Anziehungskraft. Vielleicht
wird sich das in nächster Zeit ändern.
Wie dem auch sei, ich habe ich
mir heute eine Flasche aus dem Keller geholt, die von einem Weingut aus der
nördlichen Pfalz stammt. Die Rede ist vom Weißwein-Cuvee „Thats Neiss“ vom
gleichnamigen Betrieb Neiss aus Kindenheim. Dort wird seit 1959 Wein gekeltert.
Mit Axel Neiss ist man nunmehr
in der fünften Generation angekommen. Nach seiner Ausbildung zum Winzer und dem
Studium der Diplom- Önologie in Geisenheim, sowie einigen Auslandsaufenthalten,
unter anderem in der Champagne, ist er federführend für den Ausbau der Weine im
Einsatz. Im Weißweinbereich sind die Schwerpunkte auf den Riesling und die Burgunderrebsorten
gesetzt.
Mit Thats Neiss“ will Axel für
Weintrinker eine Linie schaffen,, die einen wertigen Schluck Wein genießen
möchten, ohne sich mit den traditionelle Begriffen der Weinwelt bis ins Detail
auseinandersetzen zu müssen. Der Wein an sich soll im Vordergrund der Sache stehen, nicht Rebsorte, Ausbau,
Bodenbeschaffenheit oder der Jahrgang.
Trotzdem werden in Sachen
Qualität keine Abstriche gemacht. Die Weine stammen aus ertragsreduzierten
Anlagen, sind handgelesen und zum Teil spontan vergoren. Sie stammen aus Reben
der Kindenheimer und Bockenheimer Lagen, die zu 100 % auf Kalksteinböden stehen.
Ich habe Cuvee aus
Weissburgunder, Grauburgunder und Chardonnay, wobei der Grauburgunder aus dem
Holzfass und der Weissburgunder aus gebrauchten Barriques kommt, im Glas. Daneben
erzeugt Neiss übrigens noch einen
Rotwein, der unter genau demselben Namen abgefüllt wird. Hierfür greift man auf
die internationalen Rebsorten Cabernet-Sauvignon und Cabernet Franc zurück.
Im Glas dreht sich ein heller
und jugendlich wirkender Wein. Die Nase kommt sehr frisch und klar rüber.
Zunächst etwas verschlossen, mit etwas mehr Temperatur und Luft wird die Nase
aber immer offener und offenbart Aromen wie Grapefruit, Birne, Zitrone sowie
einen ganzen Busch an floralen Noten.
Am Gaumen ist der Wein
zunächst sehr von der Säure geprägt, was sogar mich als Säurefreak überrascht.
Luft und Temperatur balancieren den Wein. Immer noch eine delikate Säure, animierende
Frucht, anregende Struktur und ein feiner Schmelz verleihen dem Cuvee einen
unheimlich saftigen Trinkspaß! Das Holz ist stimmig eingebunden. Das Finish
aussagekräftig.
Mit diesem Stoff ist es Axel
Neiss gelungen enorm viel Trinkfreude in die schön designte Flasche zu
bekommen. Für knapp unter 10€ eine "Best Value for Money" Empfehlung! Der Sommer kann
kommen!
Für 9,50€ hier zu beziehen.
Der Direttore möchte darauf hinweisen, dass wir für Verlinkungen, Verkostungen, etc. keinerlei Geld erhalten.
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