So billig kommen Sie mir nicht mehr davon! - 2007 Cape Moby Red
Der erste Weinbeitrag im neuen Jahr. Unvorbereitet möchte
ich Sie heute wieder in die Ursprungsintension dieses kleinen, aber
mittlerweile dekadenten, Weinblogs zurückführen. Eine erfrischende Reise in das
plakative Reich und dessen Agenda, „Guter Wein muss nicht teuer sein“! Haben Sie
sich auch über die Festtage in der Weinauswahl verausgabt? Musste am Ende des
Jahres in Ihrem Weinkeller alles raus, was Rang, Namen und Preis hat? Oder sind
Sie generell der Meinung, dass eine gute Flasche Wein schon um die 10€ zu
beziehen ist?
Egal, warum Sie Anfang des Jahres unsere beschauliche Wein Gazette besuchen, mit dem heute vorgestellten Wein können Sie fast nichts falsch machen. Wir sollten sowieso aufhören weniger zu trinken.
Egal, warum Sie Anfang des Jahres unsere beschauliche Wein Gazette besuchen, mit dem heute vorgestellten Wein können Sie fast nichts falsch machen. Wir sollten sowieso aufhören weniger zu trinken.
Des Direttores zweite Heimat, Südafrika. Über Weine aus
diesem wunderschönen und widersprüchlichen Land, werden Sie hier in 2014 noch
einiges lesen. Die Qualitätsentwicklung und Varianzen der Weinstile, haben in
den letzten Jahren eine unglaubliche Dynamik entwickelt. Neue Welt mit einem
faszinierend wertigen Fundament.
Unser heutiger Wein kommt vom Western Cape. Cape Moby ist
ein Projekt des deutschen Weinimporteurs Michael Jetter. Fünf Kilometer entfernt
vom kühlen Ozean, in der Walker Bay, wächst der Wein auf kalkreichen Sanddünen.
Kalte Nächte im Spiel mit warmen Tagen dominieren hier das Klima.
Der Wein reift für 15 Monate im Barrique und durchläuft hierbei
den biologischen Säureabbau. 20 Prozent der Fässer sind neu, die restlichen
Fässer sind zwei bzw. drei Jahre alt. Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot,
Pinotage geben in diesem Cuvee den Ton an.
Im tiefdunklen Rot schwimmt der expressive Aroma Wal
seine Runden im Glas. Blaubeeren, reife Orangenschalen, Lakritz, eine
ordentliche Portion Cassislikör, Schwarzkirsche, Zedernholz, Nougat und ein
Hauch balsamische Noten, sowie Gewürznelke. Aussagekräftig. Sauber.
Schmeichelnd. Überzeugend.
Am Gaumen seidige Tannine. Warmes und volles Mundgefühl,
ohne dass der Körper zu breit oder marmeladig wirkt. Elegante Opulenz, die sich
balanciert präsentiert. Holz, Säure, Frucht, alles harmonisch und zugänglich
abgestimmt. Der Pinotage gibt dem Ganzen eine leicht erdige Note, der den Wein
vom Vorwurf des Gaumenschmeichlers freispricht. Die Frucht beweist sich überraschend kühl. Im Finish überschaubar.
Aggregiert man das Ganze, so erhält man einen Wein, der
sensationell in Bezug auf Preis und Leistung funktioniert. Genau diese Qualität
wünsche ich mir im offenen Ausschank in der gängigen Gastronomie. Ein
liebevoller Rotwein, der jegliches Zusammenkommen von sympathisierenden Menschen
stimmig untermalt. In der Ruhe des Walbauchs lässt es sich wundervoll
unkompliziert entspannen.
Sollten Sie jemals eine schnelle Antwort auf die Frage, ob guter Wein teuer sein müsse, benötigen, dann ist Ihnen mit dieser Weinempfehlung die richtige Replik ins Glas gelegt worden.
Sollten Sie jemals eine schnelle Antwort auf die Frage, ob guter Wein teuer sein müsse, benötigen, dann ist Ihnen mit dieser Weinempfehlung die richtige Replik ins Glas gelegt worden.
Kaufen und jetzt trinken, so billig kommen Sie mir nicht
mehr davon!
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