Spanien, weiß, teuer, Geil! - 2010 La Mar Bodegas Terras Gauda
von Philipp Erik Breitenfeld
Eigentlich fängt alles völlig unromantisch an. Wir befinden uns weintechnisch in der galicischen DO Rías Baixas. Ein Verbund mehrerer Unternehmen, die Terras Gauda Gruppe. Mit der ersten Weinlese im Jahre 1990 von den Weingütern Bodegas Pittacum und Quinta Sardonia, sowie dem Obst- und Gemüseunternehmen A Rosaleira gegründet. Auf der kleinen und beschaulichen Fläche von 160 Hektar wird sich hier dem galicischen Weinbau verschrieben.
Eigentlich fängt alles völlig unromantisch an. Wir befinden uns weintechnisch in der galicischen DO Rías Baixas. Ein Verbund mehrerer Unternehmen, die Terras Gauda Gruppe. Mit der ersten Weinlese im Jahre 1990 von den Weingütern Bodegas Pittacum und Quinta Sardonia, sowie dem Obst- und Gemüseunternehmen A Rosaleira gegründet. Auf der kleinen und beschaulichen Fläche von 160 Hektar wird sich hier dem galicischen Weinbau verschrieben.
Deren Wein „La Mar“ aus dem Jahrgang 2010 ist der
treffendste Beweis, dass Masse nicht zwangsläufig mit Mutlosigkeit gleichzusetzen
ist.
In einem fast schon penetranten Goldgelb dreht dieses
Cuvee aus vornehmlich 85% Caino Blanco, 10% Albarino und 5% Loureira seine
Runden im Glas. Die Rebsorte Caino Blanco ist im Rias Baixas wieder in Mode
gekommen. Dies belegen die jährlich steigenden Anbauflächen mit CB in Galicien. Sehr abgeklärtes und reifes Aroma nach Steinobst, ein
wenig exotischen Früchten, Arkazienhonig, Limette und Minze. Reintönig und
genormt.
Am Gaumen primär von der zähen und cremigen Struktur des
Saftes geprägt. Säure- und
fruchtreduziert, bei einer gleichzeitigen Eleganz, wie ich sie vorher noch nie
bei Weißweinen aus Galicien wahrnehmen durfte. Cremiges und druckvolles Mundgefühl.
Perfekt balanciert. Alle Komponenten wirken bewusst reduziert und dennoch verfügt der La Mar über eine unterhaltende
Komplexität, die ihn meilenweit vom Mainstream abhebt. Man muss diesem Wein vorab
Luft gönnen. Die Aromendiversität wird es dem geneigten Trinker danken. Fabelhaft
langes und herbes Finish.
Von diesem Wein werden nur 7000 Flaschen hergestellt. Das
ist sicherlich kein Einstiegswein und mit ca. 26€ nicht wirklich günstig
bepreist. Der Abenteurer unter den Weinfreunden wird jedoch eine ebenbürtige
Erfahrung, wie bei einem Pedro Almodóvar Film machen. Intensiv, niemals
opportunistisch und bei allen Widersprüchen doch romantisch…
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