Falstaff Wein Trophy 2013 - Der Oscar der Trinker!
„Wie soll man sich nach einer Preisverleihung schon fühlen?
Ausgezeichnet.“, wusste schon der Kabarettist Dieter Hildebrandt. Weinpreisverleihungen
gibt es in einer derart wiederkehrenden Häufigkeit, so dass der
ambitionierte Weinfreund schon bald nicht nur einen Wein-, sondern auch einen
Weinauszeichnungsführer benötigt.
Ich möchte Ihnen, geneigte Leser, die Ergebnisse der Falstaff Wein Trophy 2013 dennoch mitteilen,
da ich einige Namen von Jurymitgliedern, die ich für kompetent und qualifiziert
halte, lesen durfte. Manche von ihnen kenne ich persönlich. Das weckt natürlich
weiteres Interesse.
So fand am gestrigen Abend im Rahmen einer Galaveranstaltung
auf Schloss Hugenpoet zu Essen die Falstaff Wine Trophy 2013 statt. Falstaff kennt man
als österreichischen Essen und Trinken Printtitel. Seit einigen Jahren gibt es jedoch auch eine Ausgabe für
Deutschland. Diese war Initiator der Verleihung.
Moderiert wurde die Preisverleihung von Falstaff-Herausgeber
Hans Mahr.
Vor und nach der Verleihung der Falstaff Wein Trophy konnten 160
Teilnehmer der Falstaff Küchenparty die Weine der
nominierten Winzer verkosten und Köstlichkeiten aus der Sterne-Küche genießen.
Wie erwähnt, nachdem ich las welch illustre Runde die Jury
bereicherte, u.a. Sommelier Gerhard Retter und Hendrik Thoma, will ich Ihnen
die Gewinner an dieser Stelle mitteilen.
Lebenswerk:
Fritz Keller, »Weingut Franz Keller - Schwarzer Adler«, Oberbergen am
Kaiserstuhl
Winzer des Jahres:
Hansjörg Rebholz, Weingut Ökonomierat Rebholz, Pfalz
Newcomer des
Jahres: Eva Fricke, Weingut Eva Fricke in Kiedrich/Rheingau
Sommelier des
Jahres: Jens Pietzonka vom Restaurant »bean & beluga«, Dresden
Weitere Informationen zu den Preisträgern von der Pressemeldung
des Falstaffs
Hansjörg Rebholz
führt in dritter Generation das Siebeldinger Spitzenweingut. Als Schüler der
Kellermeister-Legende Hans-Günter Schwarz, hat er es verinnerlicht, seine Weine
ohne jegliche Manipulation auszubauen, dafür aber maximalen Einsatz im Weinberg
zu leisten. So entstehen Weine, die stets eine gewisse Reife und Entwicklung
benötigen, bevor sie zu voller Schönheit aufblühen. In der Tradition seines
Großvaters, der darauf bedacht war, echte "Naturweine" zu erzeugen
und »mit der Präzision eines Schweizer Uhrmachers«, führe Rebholz diesen Weg
konsequent biodynamisch weiter, so Peter Moser, Chefredakteur des Falstaff, in
seiner Laudatio.
Eva Fricke war von 2004 bis 2011 Betriebsleiterin im
Weingut Josef Leitz. Bereits 2006 produzierte die gebürtige Bremerin ihren
ersten Jahrgang auf dem eigenen Weingut. In den von Schiefer geprägten und
besonders steilen Lagen in Lorch am Rhein, vinifiziert sie strahlend klare, spannungsgeladene Rieslinge. Seit 2008 lebt und arbeitet Eva Fricke auf dem
Koetherhof in Kiedrich, wo die Kellerei des rund drei Hektar großen Weinguts zu
finden ist. Laudator und Winzerkollege Roman Niewodniczanski zog seinen
imaginären Hut vor Eva Frickes Leistung, aus dem Nichts eines der spannendsten
Weingüter der Region aufzubauen. Von der Qualität ihrer Rieslinge sei er
»schlichtweg von den Socken«.
Jens Pietzonka, seit 2007 Restaurantleiter und Sommelier
im »bean & beluga« in seiner Heimatstadt Dresden, hat eine eindrucksvolle
Vita vorzuweisen: Seine bisherigen Stationen waren unter anderen das
»Schlosshotel Bühlerhöhe« sowie die »Villa Merton« bei Frankfurt und der
»Söl’ring Hof« auf Sylt. Der Schwerpunkt der Weinkarte liegt auf deutschen
Gewächsen, aber er ist ständig auf der Suche nach spannenden Entdeckungen.
Pietzonkas Position als Serviceleiter beim Semperopernball nutzt er gerne dazu,
das junge Personal für seine Passion zu begeistern. Für Marcus Macioszek,
Marketingchef von Gerolsteiner, vereint Jens Pietzonka »Leidenschaft, Lust auf
das Neue und Bodenständigkeit«. Genau diese Mischung mache dessen Arbeit so
besonders und Pietzonka der Auszeichnung würdig.
Fritz Keller, Jahrgang 1957, ist Winzer, Weinhändler,
Gastronom und Hotelier. Seit 1990 leitet er in dritter Generation das
familieneigene Weingut in Oberbergen und ist ebenfalls Patron des legendären
Restaurants Schwarzer Adler (1 Michelin-Stern). Für seine konsequent trocken
ausgebauten weißen und roten Burgunder, die besonders als Essensbegleiter
geschätzt werden, erhielt er schon früh internationale Anerkennung. Darüber
hinaus war Keller zwanzig Jahre lang Vizepräsident der Sommelierunion und
initiierte die Gründung der Sommelierfachschulen. Seine zweite Leidenschaft neben
Wein und gutem Essen ist der Fußball: seit 2010 ist er 1. Vorsitzender des SC
Freiburg. In seiner Rede würdigte Marcel Reif, Kellers Fähigkeit »sich zu
reiben, damit Traditionen erhalten bleiben können« und seinen unermüdlichen
Einsatz für den deutschen Wein.
Stimmt schon, Weinpreise gibt es bereits in Hülle und Fülle. Aber ich denke, es ist nach wie vor gerechtfertigt, den engagiertesten unter den deutschen Winzern eine entsprechende Bühne zu bieten.
AntwortenLöschenJede Aktion, die hilft, das internationale Ansehen weiter zu heben, wird aus unserer Sicht à la longue dazu beitragen, auch das durchschnittliche Preisniveau auf eine vernünftige Ebene zu heben.
Und nebenbei macht es Spaß, in einer angenehmen Atmosphäre aus gutem Grund zu feiern.
mit den besten Grüsse, Peter Moser
Chefredakteur Falstaff Magazin
Lieber Peter Moser,
AntwortenLöschenDanke für Ihren Kommentar!
Die Rechtfertigung ist absolut vorhanden, da bin ich bei Ihnen. Wie gesagt, ich berichte über Euren Preis, da mich die Mitglieder der Jury, respektive deren Qualität, überzeugt hat.
Dies stellt bei anderen Preisen aber oft das Probem dar. Es ist für den Kunden kaum transparent wie eine Auszeichnung zustande kommt.
Von daher gehe ich mit Ihnen d`accord.
Dass Sie eine fabelhafte Feier hatten, das glaube ich bei diesem Line Up sofort. :-)
Einen schönen Sonntag noch,
Philipp Erik Breitenfeld