Promiweinen auf der Spur, was können diese wirklich? Folge 3: 2010 Claret Diamond Collection Black Label Francis Ford Coppola



In unserer dritten und letzten Folge „Promiweinen auf der Spur, was können diese wirklich?“, widmen wir uns keinem Geringerem als Francis Ford Coppola! Wohl einer der bedeutendsten Filmschaffenden des US-amerikanischen Kinos. Der Regisseur des Paten, Apokalypse Now und Der Regenmacher. Eine lebende Legende!

Mein Lieblingsfilm von Coppola ist allerdings „Rumble Fish“, basierend auf einem erfolgreichen Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin S. E. Hinton. Ein kleiner schwarz weiß Roadmovie mit Matt Dillon und Mickey Rourke. Unbedingt anschauen!

In den Siebzigern kauft Francis Ford Coppola das Weingut Inglenook Estate, welches für seinen Prestigewein Rubicon berühmt ist. Coppola braucht diese Oase in Napa Valley nicht als Staus Symbol. Er ist Weingutsbesitzer mit Leib und Seele und die Entwicklung und sein persönliches Engagement der letzten Jahrzehnte, unterstreichen diese These. 

Heute streift der 2010 „Claret“ aus der Diamond Collection mein Glas. Ein typisches Bordeaux Cuvee. Daher auch die Namensgebung. Claret bedeutet nichts anderes als die englische Bezeichnung für Bordeaux. Als passionierter Cineast, gefallen mir die Etiketten äußerst gut. Nachdem dies aber gerade bei Promiweinen Schall und Rauch zu seien scheint, fühle ich lieber dem Inhalt meines Glases auf den Zahn. Ein Angebot, welches ich nicht ablehnen kann? 

Don Vito Corleones Blut dreht im dunklen Rubinrot seine Runde im Glas. Blaubeeren, Brombeeren, elegante Schwarzkirschen mit einem würzigen Schuss Café Arabica. Ein wenig Vanille gepaart mit Ledertönen. Baumtomaten und rote Paprika geben den Antagonist. Weitestgehend ein schmeichelhafter Vorspann ohne flüchtige Töne. Die deklamatorische Frucht findet primär auch am Gaumen statt. Weiche Tannine, feine Säure, leichte Zartsüße. Samtiger Körper, wenig stoffig, kaum Druck. Eher saftig, aber dennoch filigran. Das Holz wirkt gut eingebunden, dennoch wenig Tiefe. Der Alkoholgehalt mit 13,5% erscheint unterstützend, nicht schwer. Etwas flüchtiger Abgang. 

Mit neuer Welt hat das Ganze nicht viel zu tun. Man könnte dieses Cuvee aus 78% Cabernet Sauvignon, 13% Petit Verdot , 2% Cabernet Franc, 5% Merlot und 2% Malbec problemlos in die Vorbildregion Bordeaux stecken. Dies ist durch seine Eleganz und seine Filigranität begründet. Am Ende zeigt sich der Claret durchschnittlich und austauschbar, jedoch nicht von schlechter Qualität. Ein solider Alltagsbordeaux mit cineastischem Hintergrund. Mit ca. 30€ wohl günstiger als so manche gleichwertige Alternative aus dem Medoc.

Ein Angebot, das man durchaus annehmen kann…

Für 29,90 € hier zu beziehen.

Kommentare

  1. mir fällt eins auf: Baumtomaten sind immer dabei..

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  2. "...durchschnittlich und austauschbar, jedoch nicht von schlechter Qualität..."
    Ich habe zwei Coppola-Verkostungen erleben dürfen und genau dieses Attribut hatte ich zu fast jedem von ihnen. Ausnahme war einmal und zwar Rubikon 2008 weiß.

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