Super Schoppen Shopper 2012 / 2013 - Inhaltslos bereichernd!
Seit kurzem zurück aus der Sommerpause und schon bekommt der Direttore einen Brocken vor die Linse geworfen. Den Supper Schoppen Shopper 2012/ 2013 von der Masochisten Gang rund um das Synonym Cordula Eich. Ein Weinführer, der uns in die niedersten Regaletagen der Discounter führt. Nun, bleiben wir fair. Die durchaus gut sortierten LEH Vertreter wie EDEKA, REWE und Kaufland werden auch nach trinkbaren Tropfen durchforstet. Die Notwendigkeit eines solchen Führers ist unbestritten. Ich wiederhole hier an dieser Stelle gerne meine Meinung. Die Gründe für den Weinkauf im Discounter sind vielschichtig. Zum einen ist es praktisch neben dem Einkauf sich eine Flasche in den Warenkorb zu legen. Zum anderen bieten die Hallen der Discounter eine gewisse Anonymität, wenn der Konsument vorab schon mal am Fachhandel gescheitert ist. Ein weiterer Grund ist sicherlich die "Geiz ist geil" Mentalität. Die fehlende Liebe zum Produkt. Hier liegt auch mein Hauptkritikpunkt am Discounter. Die Tateinheit. Wer meint bei 2 kg Schweinefleisch für 1,20€ gehe es mit rechten Dingen zu, der glaubt auch an den näher rückenden Weltfrieden. Es bleibt aber die Wahrheit, die Menschen kaufen dort. Die Menschen mögen diese Weine. Dies sei ihnen unbenommen. Supermärkte muss man ganz klar von den Discountern trennen. Hier sind viele EDEKA, Kaufland und REWE Märkte inzwischen ansprechend sortiert. Gute Qualität zu soliden LEH Preisen. Fakt bleibt aber auch, dass man meist für gleiches Geld schon wohlschmeckende Alternativen vom Winzer direkt angeboten bekommt. Natürlich sind die Beschaffungswege über Fachhandel oder ab Hof schwieriger. Das Ergebnis im Glas zeigt aber, dass es sich durchaus lohnt! Nun aber zur Rezension des Weinführers. Das Team um Cordula Eich verkostet sich also durch die gängigen Angebote des Supermarktes und der Discounter. Zu Beginn des Buches findet man für den Weinlaien eine kleine Aufklärungsrunde in Sachen Weinvorurteile. Macht Sinn. Weiterhin wird das Bewertungssystem erklärt, welches vom Blitz als unterste Stufe bis hin zur "Supper Schoppen Goldmedaille" reicht. Ab jetzt geht es hinein ins zweifelhafte Degustationsvergnügen. Angefangen bei ALDI über Rossmann bis hin zur Prämierung der besten Weine. Eines kann man Cordula Eich nicht absprechen. Sie verfügt über einen wirklich unterhaltenden Schreibstil, bei dem man das ein oder andere Mal herzhaft zum Lachen gezwungen wird. Die Weinbeschreibungen wissen durchaus zu amüsieren. Ein Beispiel ""Riesling zur Kaffefahrt. Den gibt es im Reisepreis inklusive zum Schwätzschen über die Heizdecke und den Blattblaser." oder "Rotkäppchen am Morgen danach: Neben ihr schnarcht es, der Bauch ist dick, das Doppelkinn bebt... Wenn es nicht prickelt sollte man schnell nach Hause gehen!". Sehr schön! Um es mit den Worten des Kollegen Weinkaisers zu sagen, eigentlich trifft man hier auf das Lexikon der schönsten Weinbeschimpfungen. So blättert man Seite für Seite durch und bleibt am Ende mit einem Lächeln zurück. Ein paar Fragen müssen jedoch erlaubt sein. Wird hier jemand, der wirklich eine fundierte Kaufempfehlung sucht ausreichend befriedigt? Trennt dieses Buch nicht nur die Spreu vom Weizen hinsichtlich des Geschmacks, sondern auch der Erzeugung? Nun, meine Meinung ist, dass die Zielgruppe eine Art Gottvertrauen in Cordula Eich haben und die Unterteilung in Gut und Böse als ausreichend befinden muss. Dann klappt’s auch mit diesem Führer...
Zu beziehen für 10.50€ hier.
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