Der Bengalo unter den Shiraz! 2011 Motörhead Shiraz South Eastern Australia
Nach Autos, Models und Vorstrafen, gehört neuerdings auch die eigene Weinmarke zum Status Symbol eines Prominenten. Grundsätzlich gar nicht mal schlecht. So wird das Thema Wein salonfähig und einer breiteren Interessentenschicht zugänglich gemacht. Großer Name heißt aber mitnichten große Qualität im Glas. Weiterhin bedeutet der Name eines Promis nicht gleichzeitig, dass er ein Weingut schon mal von innen gesehen hat. Meistens ist es ein gelungener PR Schachzug für Imageaufbesserungen oder einfach mehr Absatz. Geld verdienen ist per se nichts schlechtes, von daher für mich absolut okay. Ein paar Ausnahmen seien an dieser Stelle doch genannt. Leute wie James Maynard Keenan, Sänger von Tool , oder Mick Hucknall, ehemals Simply Red, sind passioniert und haben sich dem Rebsaft vollstens verschrieben. Wie so oft im Weinbusinness, dies merkt man eben auch am Erzeugnis.
Wenn man mich gefragt hätte mit welchem Promi ich Wein am wenigsten in Verbindung gebracht hätte, ich hätte sicherlich u.a. sofort laut Lemmy Kilmister geschrien! Die Warze! Der Rockgott! Ace of Spades! Trotz vollgas Diabetes, jeden Tag eine Flasche Jack Daniels! Seine Band Motörhead ist eine 1975 gegründete britische Musikgruppe. Dreckiger Hardrock! Die Musik ist deutlich basslastiger, da Lemmy mit seinem Instrument die Rolle der Rhythmusgitarre übernimmt. Jetzt bekomme ich Post von einem Freund und siehe da, es strahlt mich vom Flaschenetikett die Aufschrift Motörhead Shiraz an! Specially Selected Red Wine, Wine of Australia, 13,5% und das bekannte Logo der Band. Das Rückenetikett bestimmt die Herkunft dann näher mit "South Eastern Australia". Importiert und abgefüllt durch die Expert Union in Alzey. Ich gehe jetzt einfach auch hier davon aus, dass die Herstellung dieses Wein mit Lemmy so viel zu tun hat, wie Guido Westerwelle mit Ace of Spades.
Dennoch, es wird Zeit diese gelungene Überraschung ins Glas zu schmeißen. Im funkelnden Rubinrot dreht er seine Runden um die Verstärker. In der Nase volles Beerenaroma mit einem kräftigen und würzigen Einschlag. Leicht flüchtig. Ein wenig Kaffee, ein wenig Nougat. Sehr viel Gentleman für einen Lemmy Kilmister! Am Gaumen saubere und vollmundige Frucht. Nach ein paar Stunden an der Luft, gesetzte Tannine und herzhafte Säure. Alkoholgehalt deutlich spürbar. Das erinnert mich dann schon wieder mehr an den Rockbarden. Anhaltendes fruchtöliges Finish. Insgesamt ein sehr fruchtbetonter und eher breiter Sänger. Dem international gängigen Geschmack angepasst. Ich muss aber fairer Weise sagen, dass ich schon durchaus schlechtere Syrah bzw. Shiraz für ca. 13€ getrunken habe. Ambitionierte Weinlaien finden hier einen völlig soliden leicht marmeladigen Rotwein ohne großen Fehler! In Kombination mit dem Motörhead Shiraz T-Shirt ein gelungener Marketinggag mit einem geeigneten Begleiter zum Barbecue bei Freunden. Für mich bleibt Lemmy Kilmister dennoch eines, Bourbon!
Erhältlich inklusive T-Shirt hier.
Geiles Review... Pervers ist, das es inzwischen einen Rosé von Motörhead gibt. Desweiteren eine Kiss Zinfandel, einen Slayer Cabernet Sauvignon, von ACDC einen Shiraz und einen Sauvignon Blanc, einen Blend von "The Police", ebenfalls einen Cabernet Sauvignon von Pink Floyd, einen Merlot von den Rolling Stones und von Grateful Dead ebenso einen Blend. Und ich verwette meinen Arsch, das Slayer sicher nicht wirklich viel mit dem Wein zu tun hat. Der Händler (alles beim selben erhältlich) scheint mir im Sternzeichen Pecunia geboren zu sein - Pecunia non olet - Man darf gespannt sein.
AntwortenLöschenFreut mich, dass die Review für dich rockt! Ja, die ganzen Rocklegenden hatten wohl nicht viel mit der Vinifizierung der Weine zu tun, aber ein gelungener Marketinggag und bei diesem Syrah macht man nicht wirklich was falsch...
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