Till Schweiger, Nuschelkalk und der Tiefpunkt der Tatortreihe
Das war er also, der Tatort „Willkommen in Hamburg“ mit
keinem Geringeren als Till Schweiger alias Nick Tschiller. Eigentlich sollte seine Figur ursprünglich Tschauder heißen. Gegen diesen Namen und den klassischen Tatort
Vorspann wehrte sich Schweiger vehement. Für mich als eingefleischten Anhänger
dieser traditionellen Sendreihe, wäre der Tatort ohne Klaus Doldingers Thema nicht denkbar gewesen. Schweigers Aufbegehren konnte nur in einem der Punkte Erfolg verzeichnen. Der Namensgebung.
Ich kann mich kaum erinnern, dass jemals ein Tatort im
Vorfeld schon derart zu polarisieren vermochte. Auf der einen Seite die Schweiger Sympathisanten. Sie lieben ihn seit langer Zeit für seichte Unterhaltung, die Damenwelt
ob seiner maskulinen Ästhetik und wiederum Andere für seine angebliche Authentizität. Ich persönlich gehöre zum kritischen Teil der
Schweiger Empfänger. Schweiger verkörpert eine Generation von Schauspielern,
die letzendes nur in einer Rolle parieren können, in der Verkörperung von sich
selbst. Das mag im Falle eines Jack Nicholson für eine 50jährige Karriere
reichen, im Falle Schweigers ist die Geschichte nach 2 Drehbüchern auserzählt.
Leider folgen Jahr für Jahr neue belanglose Werke seines Schaffens. Das Volk
liebt ihn, so wie es Brot und Spiele liebte, so wie es massenhaft die
Bildzeitung liest und so wie es Billignahrung konsumiert. Erstaunlich eigentlich, versteht man doch manche seiner Passagen, aufgrund seiner Unfähigkeit den Mund beim Sprechen zu öffnen, meist kaum.
Der Tatort bzw. die Sendereihe war gerade auf einem fabelhaften Weg. Regisseure
wie Justus von Dohnányi nahmen sich ihrer an. Die Drehbücher wurden besser. Es
wurden neue Charakterdarsteller der Sendereihe hinzugefügt. Ulrich Tukur, um
nur einen zu nennen. Mutige Drehbücher. Ja, natürlich auch
die gewohnten Ausfälle. Furtwängler als Führungskraft der schlechten Tatorte.
Aber auch aus alten bewährten Teams wurde wieder neues, besseres und tieferes herausgeholt.
Siehe der letzte Tatort aus München rund um Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl). „Der tiefe
Schlaf“ von Alexander Adolph konnte beweisen, dass selbst nach Jahrzehnten noch
Potenzial in der Darstellung von Charakteren in der Begegnung mit außerordentlichen Situationen
bzw. Herausforderungen stecken kann.
Von Schweiger wusste man, was zu erwarten war. Sein
erstes Wort war „Fuck“. Sein Vorbild Bruce Willis. Der ganze Plot erinnerte an „Stirb
Langsam“ gepaart mit allen ideologischen Action Klischees, die man aus den
gängigen Sendungen der Privaten bestens kennt. „Der Neue in der Fremde!
Männerfreundschaft! Vater-Tochter-Beziehung“. Es wurde geschossen, es explodierte, Schweiger
der harte Hund blutete aus allen Poren und am Ende konnte er alles „regeln“. Gähnend langweilig. Da halfen auch nicht die
aufgesetzten selbstironischen Bemerkungen, die das Feuilleton als Adressat hatten. Schweiger
konnte nicht überraschen. Das Drehbuch und dessen Umsetzung konnte man schon
dutzendmal im Popcornkino bewundern.
„Willkommen in Hamburg“ war Unterhaltung,
keine besonders schlechte, aber auch keine neue und vor allem keine, die der
Renaissance der Tatort Reihe gerecht wurde. Till Schweiger hatte seine Chance. Was übrig bleibt ist die erfreuliche
Tatsache, dass Schweiger nur einen Tatort pro Jahr abdrehen wird und dass ab sofort
der Schweizer Tatort nicht mehr der Schlechteste der Reihe zu sein scheint…
Ich sollte nicht mehr.. 1 Pulle Vin ROUSCHE intus,aber ich habe soeben den Till (den .. ja den,,) gesehen (Schnelldurchlauf langsam). Mein Gott! Ist das das bevorstehende öffentlich rechtliche TV?. Zwischendurch war ich-ehrlich-hin und her gerissen(so schlecht spielt der ja gar nicht..und verstehen tu ich ja jedes Wort..) aber; Resumee und Zitat : Sie,Sie und Ihre Gewalt und dieses ganze Rumgeblute.. Ich glaube, das trifft es wohl ! Note: 6
AntwortenLöschenHerrlich Axel! :-)
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