Weinrallye #49 Müller- Thurgau / Weil einfach einfach gut sein kann, 2010 Blickwinkel Müller Thurgau Andreas Bieselin


Es ist Weinrallye Zeit! Erst zum zweiten Mal überhaupt nimmt der Direttore an dieser Veranstaltung teil. Was es mit der Weinrallye auf sich hat? Lassen wir doch meinen Bloggerkollegen und Initiator Thomas Lippert selbst zu Wort kommen, "Die Weinrallye ist ein derzeit monatlich stattfindendes Blogevent. Jeweils ein anderes Blog bestimmt ein Thema und ruft die Blogosphäre dazu auf, zu diesem Thema einen Artikel zu verfassen. Sinn und Zweck einer Weinrallye ist einzig und alleine der Spaß und die Motivation schöne Themen aufzuarbeiten." Ich finde diese blogübergreifenden Events klasse, da es die kollegiale Homogenität der Szene stärkt. Wer nähere Infos zur Weinrallye möchte, der kann sich hier auf Lipperts "Winzerblog" informieren. Der Gastgeber der 49. Weinrallye ist diesen Monat "CucinaCasalinga". Eigentlich ein Foodblog. Bei den dortigen fotographisch festgehaltenen Köstlichkeiten kann man schon ins Schwärmen geraten. Nichts ist schöner als ein passender Wein zum Essen. So schließt sich der Weinrallyekreis. Das Thema diesen Monat ist die Rebsorte Müller Thurgau. Vielleicht der spießigste und unerotischste Name aller Rebsorten. Bekannt ist diese auch unter Rivaner. Wer hats erfunden? Ja richtig, ein Schweizer namens Hermann Müller aus Thurgau. Gezüchtet wurde diese allerdings in der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau. Große Erträge, relativ niedrige Ansprüche lassen Müller Thurgau den Ruf als billigen Massenwein vorauseilen. Dies wird der Rebsorte aber nicht gerecht. Es ist gibt sicherlich nur wenige große Rivaner Weine, jedoch völlig solide Basisweine mit Anspruch. Brot und Butterweine. Das ist völlig okay so. Es darf auch mal einfacher sein ohne dass der Genuss auf der Strecke bleibt. Andreas Bieselin aus Ettenheim in Baden bringt so etwas in die Flasche. Generell werden in Baden ca. 2.779 ha Anbaufläche mit Müller Thurgau bestockt. Bieselin nennt seine Basislinie "Blickwinkel". Auf Löss Lehm Böden mit Muschelkalk wächst und gedeiht der Wein. Im blassen, grünlichen und blitzblanken Gelb dreht der Badener seine Runden im Glas. In der Nase frische Citrusfrüchte, knackiger Granny Smith Apfel, ein wenig Mango. Das Ganze reintönig. Am Gaumen lebendig und salzig. Stahlige Säure stützt die gekonnte Mineralität. Dezente Frucht. Die 10% Alkoholgehalt gut versteckt. Süffiges, frisches Vergnügen! Feinherbe Noten im trockenen eher kurzen Finish. Man verfällt regelrecht in Vorfreude auf den kommenden Sommer. Den kurzweiligen und unkomplizierten Begleiter auf der Terrasse hatte ich heute im Glas. Er erfüllt alle positiven Eigenschaften eines gelungenen Brot und Butterweins. Für ca. 5€ absolut erschwinglich. Müller Thurgau, mehr als nur ein seelenloser Massenwein...

Kommentare

  1. Vielen Dank für Deine Teilnahme! Dir steht der Preis für den ersten Beitrag (in einer hoffentlich langen Reihe) zu!

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  2. Hat dein Müller auch einen Jahrgang? Und ist der mit 10% Alc nicht halbtrocken?

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  3. Wie in der Überschrift vermerkt, Jahrgang 2010.
    Nein, trotz des geringen Alkoholgehalts staubtrocken.

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