+++Blitzverkostung+++ 2009 Riesling Smaragd Josef Ernsthofer
Nachdem der Direttore vor kurzem grandiose Erfahrungen mit Altweinen der Wachau machen durfte, u.a. mit Emmerich Knoll, ist es an der Zeit sich dort einmal umzuschauen. Die Wachau liegt ca. 80 km westlich von Wien. Dort wird auch Riesling angebaut. Blasphemie! Gibt es überhaupt würdige Vertreter der Königin der Weissweine außerhalb Deutschlands?! Der Direttore hat das mal überprüft. Der 2009er Riesling Smaragd von Josef Ernsthofer als Versuchskanninchen. Auf 6,5 ha Rebfläche wird sich hier u.a. am Riesling probiert. Als Mitglied der Vinea Wachau unterzieht sich das Weingut Josef Ernsthofer einer freiwilligen Mengen- und Qualitätskontrolle. Ihre Rebflächen erstrecken sich von Wösendorf bis Weißenkirchen im Herzen der Wachau. Großteils befinden sich diese in Berglagen auf Urgestein und Lößböden. Noch eine kurze Erklärung zu der Bezeichnung "Smaragd" aus wikipedia.de: "Smaragd ist die erstmals für Weine des Jahrgangs 1986 verwendete Bezeichnung für die besten und wertvollsten Weine der Wachau, die nur in den sonnigsten Rieden reifen. Sie sind nach den Smaragdeidechsen benannt, die sich in den Wachauer Weinbergterrassen besonders wohlfühlen. Diese besonders kostbaren Weine mit einem Alkoholgehalt ab 12,5 Vol.% werden bis zum natürlichen Gärstillstand vergoren und sind immer trocken." Wieder was gelernt! Aber nun zum Ösi Riesling selbst. Goldgelb mit deutlich sichtbaren Weinsteinablagerungen, so präsentiert sich dieser Nachbarsriesling im Glas. Kräftige rauchige Nase nach Speck, Kräutern, nussige Töne und ein floraler Touch nach Margeriten. Erinnert mich im ersten Moment eher an Burgunder. Auf Riesling wäre ich nicht gekommen. Ausdrucksstarkes Bukett. Ein wenig wie eine Brotzeitplatte aus Franken. Am Gaumen körperreich und cremig. In guter Kombination mit anregenden mineralischen Tönen. Gute Balance, dennoch starke Präsenz. Alkoholgehalt mit 13,5% deutlich spürbar. Leichte Herbe nach Pampelmusen. Harmonisch eingebautes Säuregerüst. Angenehm volles Finish, eher halbtrocken. Als Resümee würde der Direttore sagen "Ein Maul voll Wein", aber das würde diesem Wachauer Riesling nicht gerecht. Da steckt schon eine Portion mehr Anspruch und Tiefe dahinter. Wie schon erwähnt. Alles andere als ein Riesling, aber er geht ab wie eine Rakete, wenn man den ordinäreren Stil bevorzugt. Absoluter Individualist!
Zu beziehen ist dieser Exot für 14,00€ bei Timo Möck`s Erlesenen Weinen.
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