Grillweintipp 2010 Malbec Urban Uco Mendoza Bodegas Fournier
Es war 2 Wochen ruhig um den Direttore. Ein kleiner Urlaub an der Türkischen Riviera ließ seinen wohlgeformten Ranzen erbräunen. Nun, in der Deutschen Heimat waren die Temperaturen ähnlich heiß. Des Deutschen liebstes Hobby, neben seinem Auto, ist bekanntlich das Grillen. So ist der Direttore weiterhin auf der Suche nach geeigneten Grillweinen. Die derzeitigen Temperaturen bieten ja viele Möglichkeiten große Stücke Fleisch der Glut auszusetzen. Der Anspruch an Grillweine für Jedermann, quasi den Volksgrillwein, lässt sich leicht definieren. Fruchtbetont, von zugänglicher Struktur, harmonisches Säuregerüst und schonend für den Geldbeutel. Die neue Welt bietet sich hier an, um nicht zu sagen biedert sich an. Heute dreht ein 2010er Malbec Urban Uco Mendoza von der Bodegas Fournier seine Runden im Glas. Ein schlichtes modernes Etikett weiß zu gefallen. Dieser Tropfen besteht aus 100% Malbec. Ursprünglich eine französische Rebsorte. Sie wird allerdings am meisten in Argentinien mit ca. 24.000 Hektar angebaut. Hauptsächlich im Gebiet Mendoza, woher auch unserer Testkandidat stammt. Angeblich handgelesenes Traubenmaterial. Ein kurzer Besuch von drei Monaten in französischen Eichen Fässern sollen im Höhenluft verschaffen. Rein ins gefällige neue Welt Vergnügen. Im typischen lilaschwarzen Kleid präsentiert er sich im Glas. Ansprechend aromatisches und fruchtbetontes Bukett. Blaubeeren, dominante Pflaumen und leichte Nuancen von Marzipan. Würziger Tabak. Keine auffallenden flüchtigen Töne. Am Gaumen molliger und fruchtbetonter Körper. Samtige Tannine. Für mich eine Spur zu breit, tendenziell marmeladig. Geschmacklich Waldbeerenkonfitüre ohne Zartsüße. Alkoholgehalt mit 14% gut eingebaut. Der 2010er ist natürlich blutjung, daher benötigt der Urban Uco mindestens 2 Stunden Luft um seine bissige Säure etwas abzubauen, wobei diese einen guten Gegenpol zum wuchtigen Körper bildet. Positiv empfindet der Direttore das trocken feinherbe Finish. Neue Welt - What you see is what you get. Ein typischer Vertreter. Er funktioniert für Freunde des marmeladigen fruchtbetonten Stils. Diese kommen voll auf ihre Kosten. Ein Maul voll Wein. Dem Direttore wirkt er zu gemacht. Bei Fournier wird kein Risiko eingegangen. Die Rechnung geht auf. Ecken und Kanten findet man vergeblich. Dennoch, für ein kräftiges Grillfest mit rotem Fleisch zu empfehlen. Für ambtionierte neue Weinfreunde in der Breite gelungen...
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