Trinkt Champagner, wenn Euer Wasser privatisiert wird! Champagne AR Lenoble Rose Terroirs
Euro Krise, Verteilungsungerechtigkeit, Printmisere, dem
Borkenkäfer geht es schlecht, es wird Zeit dagegen zu trinken! Und welches
sollte das Krisengetränk Nummer eins, neben einer gekonnten Brotsuppe, sein?
Natürlich Champagner!
Ein wahrhaft herrschaftliches Getränk. Es ist geradezu
grotesk, dass die wohl handwerklich schlecht gemachtesten Champagner, die wohl
am häufigsten getrunkenen sind. Moet, Veuve Cliquot, Piper Heidsieck etc.. Dabei gibt so unendlich viele grandiose Winzer- und Jahrgangschampagner, die
teilweise so viel mehr Genuss versprechen. Meist sogar zum niedrigeren Kurs. Es
lohnt sich hier auf Entdeckungsreise zu gehen.
Tod der Sektflöte! Was soll diese gar furchtbare Form der
Darreichung dieses wundervollen Getränks? Die Grundlage eines gelungenen Champagners
ist die Qualität des Stillweins. Demnach ist es nur folgerichtig ihn aus Weißweingläsern
zu trinken. Die Sektflöte sollte der Gemeinde Rotkäppchen vorbehalten sein, die
ihre Erfüllung in Sachbearbeitung und Bausparverträgen findet!
Und nun rein in das Vergnügen. Das heutige Programm
entstammt dem Champagnerhaus AR Lenoble, welches noch komplett unabhängig ist
und sich in Familienbesitz befindet. Es wird heute von Anne und Antoine
Malassagne geleitet, den Urenkeln des Gründers.
Im blitzblanken lachsfarbenen Gewand dreht dieser
Krisenmanager seine Runden im Glas. Kommodes und intensives Bukett nach
Cranberries, unreifen Erdbeeren, wohligen Citrusfrüchten und adelnden floralen
Noten nach Fuchsien. Am Gaumen sehr klar
mit einer nach Maß gearbeiteten Dosage. Hoher Trinkfluss. Frisch mit dem
notwendigen Druck. Nicht auffallend komplex oder tief. Eleganter mittlerer
Körper. Überraschend langes und trockenes Finish.
Ich mag das. Dieses Cuvee aus 89% Chardonnay aus Chouilly,
Grand Cru Cote de Blanc, und 11% Pinot Noir aus
Bisseuil, Premier Cru from the Montagne de Reims, verkörpert Kraft und
stellt sich gegen jeden maskulinen Vorbehalt gegen die Gefälligkeit eines
Roses. Straffe noble Erfrischung. Viel mehr Honoré de Balzac als Jean-Baptiste
Rousseau.
Das Ganze kostet nicht mehr als eine Flasche Moet Chandon
und weniger als deren Rose. Der Unterschied drückt sich jedoch im Gleichnis
David zu Goliath aus.
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