"Weinwunder Deutschland - Stuart Pigotts Entdeckungsreisen" Gab es je eine bessere Sendung im TV zum Thema Wein?
Stuart Pigott empfand ich bis dato für uninteressant. Seine Publikationen finden sich nicht in meinem Bücherregal wieder und seine Artikel in den einschlägigen Fachzeitschriften werden meist von mir überflogen.
So war es auch kein Wunder, dass ich nicht auf seine neue Weinsendung "Weinwunder Deutschland"´im Bayerischen Rundfunk aufmerksam wurde. Dies änderte sich vor zwei Tagen als ich Dirk Würtz Artikel "Wein im TV – Weinwunder Deutschland" laß. Weniger der Inhalt des Artikels war spannend, sondern die Kontroverse über Wertigkeit und Daseinsberechtigung im Kommentarstrang. Das alte Lied von Inhaltslos- und Überflüssigkeit wird dort geträllert. Es gab also einen Grund mir das Ganze anzuschauen. Nachdem die Öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten langsam ein wenig mit der Zeit gehen, war es auch kein Problem die Sendung hier in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks via Internet anzuschauen. Nach Besichtigung der ersten Folge "Die Riesling Renaissance" stellt sich für mich nur eine Frage, gab es je eine bessere Sendung im TV zum Thema Wein?!
Vom Direttore gibt es hierzu ein ganz klares Nein! Vorweg genommen, diese Sendung richtet sich nicht an Weinprofis, Weinjournalisten und selbsternannte Weingurus. Diese Sendung richtet sich an den Biertrinker, an den Weinlaien, an den ambitionierten Weintrinker und an Alle, die ein wenig Einblick in den Jungle der Weinwelt bekommen wollen. Wie kann man einer breiteren Masse an Menschen das komplexe Thema Rebsaft näher bringen? Man lässt sie von einem Exoten mit Sachverstand, wie Stuart Pigott, moderieren und das macht er verdammt gut! In einer selbstironischen Atmosphäre nähert sich Stuart Pigott dem Thema Riesling. Der Zuschauer bekommt anhand von drei Weingütern die Verschiedenartigkeit der Weinwirtschaft im starken Bezug zur Rebsorte Riesling aufgezeigt. Wir haben auf der einen Seite den etwas schrägen Traditionalisten Reinhard Löwenstein vom Weingut Heymann Löwenstein in Winningen an der Mosel, auf der anderen Seite Dr. Martin Tesch, der zeigt das Wein Rock`n Roll auf höchster Ebene ist und zu guter Letzt Ernst Loosen gedreht auf dem Weingut J.L. Wolf in Wachenheim in der Pfalz, der Global Player, der die weltweite Marktperspektive des Deutschen Weins bzw. der Königin der Rebsorten Riesling wiederspiegelt. Ein qualifizierter Querschnitt der Erzeugerlandschaft rund ums schönste Thema der Welt. Die Sendung ist kurzweilig und Pigott umrahmt sie immer mit der nötigen Priese Selbstironie. So muss man Wein behandeln um ihn einem größeren Publikum wahrhaft "schmackhaft" zu machen. Die Machart der Sendung ist ziemlich modern für den ansonsten eher weiss blau verstaubten Sender aus München. Diejenigen, die sich über diese Sendung aufregen, sind die, welche jegliche Neuerung innerhalb der Szene verdammen, sei es aus Platzhirschgründen oder aus Verdrängungsangst bzw. Einschnitte in ihrer profilneurotischen Kruste der sakralischen vinophilen Selbstkasteiung!
Stuart, du machst mit "Weinwunder Deutschland" einen richtig guten Job, oder haben Sie da draußen jemals eine bessere Sendung im TV zum Thema Wein gesehen?
So war es auch kein Wunder, dass ich nicht auf seine neue Weinsendung "Weinwunder Deutschland"´im Bayerischen Rundfunk aufmerksam wurde. Dies änderte sich vor zwei Tagen als ich Dirk Würtz Artikel "Wein im TV – Weinwunder Deutschland" laß. Weniger der Inhalt des Artikels war spannend, sondern die Kontroverse über Wertigkeit und Daseinsberechtigung im Kommentarstrang. Das alte Lied von Inhaltslos- und Überflüssigkeit wird dort geträllert. Es gab also einen Grund mir das Ganze anzuschauen. Nachdem die Öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten langsam ein wenig mit der Zeit gehen, war es auch kein Problem die Sendung hier in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks via Internet anzuschauen. Nach Besichtigung der ersten Folge "Die Riesling Renaissance" stellt sich für mich nur eine Frage, gab es je eine bessere Sendung im TV zum Thema Wein?!
Vom Direttore gibt es hierzu ein ganz klares Nein! Vorweg genommen, diese Sendung richtet sich nicht an Weinprofis, Weinjournalisten und selbsternannte Weingurus. Diese Sendung richtet sich an den Biertrinker, an den Weinlaien, an den ambitionierten Weintrinker und an Alle, die ein wenig Einblick in den Jungle der Weinwelt bekommen wollen. Wie kann man einer breiteren Masse an Menschen das komplexe Thema Rebsaft näher bringen? Man lässt sie von einem Exoten mit Sachverstand, wie Stuart Pigott, moderieren und das macht er verdammt gut! In einer selbstironischen Atmosphäre nähert sich Stuart Pigott dem Thema Riesling. Der Zuschauer bekommt anhand von drei Weingütern die Verschiedenartigkeit der Weinwirtschaft im starken Bezug zur Rebsorte Riesling aufgezeigt. Wir haben auf der einen Seite den etwas schrägen Traditionalisten Reinhard Löwenstein vom Weingut Heymann Löwenstein in Winningen an der Mosel, auf der anderen Seite Dr. Martin Tesch, der zeigt das Wein Rock`n Roll auf höchster Ebene ist und zu guter Letzt Ernst Loosen gedreht auf dem Weingut J.L. Wolf in Wachenheim in der Pfalz, der Global Player, der die weltweite Marktperspektive des Deutschen Weins bzw. der Königin der Rebsorten Riesling wiederspiegelt. Ein qualifizierter Querschnitt der Erzeugerlandschaft rund ums schönste Thema der Welt. Die Sendung ist kurzweilig und Pigott umrahmt sie immer mit der nötigen Priese Selbstironie. So muss man Wein behandeln um ihn einem größeren Publikum wahrhaft "schmackhaft" zu machen. Die Machart der Sendung ist ziemlich modern für den ansonsten eher weiss blau verstaubten Sender aus München. Diejenigen, die sich über diese Sendung aufregen, sind die, welche jegliche Neuerung innerhalb der Szene verdammen, sei es aus Platzhirschgründen oder aus Verdrängungsangst bzw. Einschnitte in ihrer profilneurotischen Kruste der sakralischen vinophilen Selbstkasteiung!
Stuart, du machst mit "Weinwunder Deutschland" einen richtig guten Job, oder haben Sie da draußen jemals eine bessere Sendung im TV zum Thema Wein gesehen?
Liebe Direttore,
AntwortenLöschenIch fand die Sendung, so wie Du, sehr amüsant, möchte aber mal eine Frage stellen. Wer schaut sich im Fernsehen Fußball an? Stimmt, der Fussballfan, also macht man eine Sendung für eben diesen. Warum sollte sich nun Lieschen Müller oder Dein Biertrinker eine Einsendung ansehen, der tappt einfach weiter...
Michael,
AntwortenLöschendein Einwand ist sicherlich richtig. Aber die große Aufgabe bleibt eben die Menschen dort draußen von der fantastischen Welt des Weines zu überzeugen.
Eine staubige trocken übliche Weinsendung hätte hier sicherlich keinen Erfolg gehabt.
Diese Art Gonzo Journalismus von Stuart Pigott spricht meiner Meinung doch ein breiteres Publikum an, durch seine Machart!
"Wie kann man einer breiteren Masse an Menschen das komplexe Thema Rebsaft näher bringen?" ist genau die richtige Frage und gilt ja auch für alle anderen Medien.
AntwortenLöschenNatürlich würde es für ein breiteres Publikum mehr ziehen, wenn da ein Winzer bei Bauer sucht Frau aufträte...ich habe es vor ein paar Wochen auch sehr bedauert, als ich eine Anfrage eines deutschen Privatsenders, der Kandidaturen von Auswanderern nach Frankreich im Winzerbereich suchte, nicht nachkommen konnte, da mir nach über 30 Jahren im Land, ohne Sprachschwierigkeiten und ohne die schmückenden schulpflichtigen Kinder, für den Intergenerationeneffekt, doch das medienwirksame Profil fehlt - aber vielleicht finden sie ja noch einen Kollegen, der besser passt...
Um Breitenwirkung zu erzielen und neue potentielle Konsumenten anzusprechen, muss man aus dem Ghetto heraus, in das uns die drögen Verkoster so gerne einsperren - vor allem als Kleinstwinzer...
Pigott ist da jedenfalls schon mal etwas schillernder, als die sonstigen Weinpäpste und Dirk Würz versucht das ja auch auf seine Weise.
Im französischsprachigen Weinweb hat sich da einiges getan im letzten Jahr - es gibt jede Menge neuer Blogs, Vlogs und rege Facebookseiten. Vor allem die Damen haben da frischen Wind hineingebracht - gar nicht "damenhaft" übrigens, wenn man sich mal die Blogs von MissGlouGlou (Weinjournalistin für einen Blog von LeMonde), den Vlog von BusurleWeb oder die Beiträge zu Blog-Wine and Rockn'Roll bei Eva Robineau vom Blog Oenos anschaut - auch die französische Weinrallye, genannt Vendredis du Vin, hat davon gewaltig profitiert - ihre "Gruppe" auf facebook hat inzwischen über 580 Mitglieder, davon 10%, die aktiv mit Blogbeiträgen an den Thementagen teilnehmen - das bleibt natürlich auch noch im Weinfreakghetto, aber schafft doch eine Basis, um die Grenzen irgendwann mal zu durchbrechen.
Ist ja auch nötig, denn mit dem Wein im Fernsehen klappt es hier ja immer noch nicht, dank der Anti-Alkohol-Werbungs-Gesetze, die uns seit 20 Jahren strangulieren - ein Glas nit Genuss auf dem Bildschirm getrunken, kann ja leider immer noch zum Prozess und zu Ausstrahlungsverbot führen...wenns danach ginge, lebte Gott in Frankreich inzwischen auch nur noch von Wasser...da habt Ihr in DE doch noch richtig Glück:-)!