Lote, 43, Sambatänzerin, sucht ihren Platz in der vinophilen Welt! - 2011 Miolo Lote 43 Cabernet Sauvignon / Merlot



Während sich der Consigliere dem Kanon der alten Welt widmet und von einer Begegnung mit einem 1970er Chateau Latour zu berichten wusste, tanzt der Direttore immer noch Samba in Mettmann. Nicht nur neue Welt. Nein, Amazonas Safari inmitten des herausfordernden Spagats zwischen Revolution und Fußball Weltmeisterschaft.

Die erste Konfrontation mit einem brasilianischen Sauvignon Blanc war durchaus gelungen. Im Sinne der Hitze und deren Bekämpfung. Aber wie tief in die Erde lässt uns ein mutig bepreistes Cuvee aus Merlot und Cabernet Sauvignon blicken? Tradition kann das Weingut Miolo für sich behaupten. 1897 erreicht Giuseppe Miolo als Emigrant den Süden Brasiliens. Im Gebiet Lote 43 begann er mit dem Anbau mitgebrachter Rebsorten. Im Vale dos Vinhedos ist das Weingut Miolo angesiedelt. Seit 1989 ist das Unternehmen zu den führenden Weinproduzenten Brasiliens herangewachsen. Adriano Miolo ist heute der Künstler im Keller. 

Der Miolo Lote 43 Cabernet Sauvignon Merlot ist eine Hommage an den Gründer Guiseppe Miolo. Es gibt ihn nur in streng limitierter Auflage und auch nur in besonders gelungenen Jahrgängen.
 
2011 Miolo Lote 43 Cabernet Sauvignon / Merlot
Ca. 26€ muss man ihn Deutschland für dieses Zumba Gerät hinblättern. Selbstbewusst. Umso stärker bin ich gespannt, was mich im Glas erwartet. Tiefdunkles Rot mit violetten Reflexen. Warmes und intensives Bukett nach reifen Orangenschalen, eingekochte Pflaumen, frische Cookies, nasser Tabak, grüner Pfeffer und ein wenig Eukalyptus. Da ist ordentlich Karneval angesagt!

Am Gaumen dominierende Primärfrucht. Sanft und körperreich. Dabei eine unglaublich unterhaltende straffe und packende Tanninstruktur. Das rettet ihn vor gähnendem Opportunismus! Vom Prinzip her komplex. Facettenreich. Frucht und Würze im Sparringskampf, jedoch spielt sich alles sehr vordergründig ab. Dadurch wirkt er aber nicht zu adipös und kann sicherlich auch bei Temperaturen jenseits der 20 Grad genossen werden. Wo die fehlende Schwere für die alte Welt zum Makel geworden wäre, kann sie hier klimabedingt  sinnvoll sein. Der Wein wurde 12 Monate im Barrique ausgebaut. Restsüße 2 g/Liter und  Säuregehalt 5,75 g/Liter. Im trockenen Finish angenehm, aber nicht auffallend lang.

Ich mag das. Kein Volumenmonster, aber mit dem nötigen Druck. Ein schönes Stück Fleisch auf den Grill, ein paar Auberginen und grüne große Peperoni dazu und die rundumwohlfühl Spiele dürfen beginnen. Brasilien braucht sich mit diesem Cuvee nicht verstecken. Auch der Preis ist für einen ordentlichen Schluck Vorkämpfer gerechtfertigt. 

Für ca. 26€ hier zu beziehen.
Die Jungs von Drunken Monday über den 2004.

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