Gewinner der 3. Twitter Wine Awards: 2008 Bechtheimer Spätburgunder "M" Weingut Jakob & Klaus Runkel

Da war er wieder. Der bürgernahe und Web 2.0 Weinpreis basierend auf dem Microbloggingdienst Twitter. Die "Twitter Wine Awards"! Zum dritten Mal wurde dieser von Dirk Würtz ins Leben gerufene Preis verliehen. Die Orte des Geschehens wechseln. Diesmal traf die Jury sich im wunderschönen Kaiserstuhl bzw. in Oberbergen, zu Gast im Hause von Fritz Keller und dessen beeindruckendem "Rebstock". Thema des Preises war "Deutscher Spätburgunder" in fünf Gruppen unterteilt:
Gruppe 1 – bis 8 €
Gruppe 2 - 8 bis 12,95 €
Gruppe 3 – bis 20 €
Gruppe 4 – 80 bis 100% in neuen Bar­ri­ques
Gruppe 5 – Restsüße Weine
Da die Web 2.0 Weinsphäre schon viel über das Ereignis als solches zu berichten wusste, befässt sich der Direttore heute mit dem Sieger der "3. Twitter Wine Awards", dem 2008 Bechtheimer Spätburgunder "M" Weingut Jakob & Klaus Runkel aus Rheinhessen. Ich hatte diesen Spätburgunder auch mit der Bestnote bewertet und war nach insgesamt 88 verkosteten Pinots aus Deutschland gespannt, wie er sich nun 2 Wochen später im Sparring mit des Direttores Gaumen erneut schlagen würde. Wie zu erahnen, das Weingut Runkel liegt in Bechtheim zu Rheinhessen. Jungwinzer Matthias Runkel ist hier alleinverantwortlich für die Toplinie "MR". Letztendlich wird viel mit Barrique gearbeitet. Auf dem ersten Blick überrascht die gesamte Kollektion mit einem durchgehend niedrigen Preis. Nun zum Siegerwein. Mittleres Purpurrot mit braunen Reflexen zeigen deutlich mit welcher Rebsorte man es hier zu tun hat. Das Bukett hat meiner Meinung nach diesem Spätburgunder zum Sieg verholfen, weil es gekonnt über den Geschmack hinwegtäuscht. Feine intensive Vanille, Schwarzkirschen, Himbeeren und einen Touch von Hagebutten und frischem Leder, lassen diesen Wein schmeichelnd die nasale Öffnung erobern. Man ist sofort verliebt. Diese Eigenschaft hob ihn deutlich ab von den ansonsten noch meist verschlossenen Spätburgundern aus gleichem Jahrgang. Weiche Tannine, elgegant eingebaute Säure und dichte Konzentration von Blaubeerenkompott lassen diesen Tropfen sich weiterhin anbiedern. Kurzes Finish mittleren Körpers. Insgesamt ist der Wein sicherlich stimmig, gefällig und für den unkomplizierten Genuss geeignet. Mir wirkt er an manchen Stellen ein wenig zu sehr gemacht. Sei es drum. Die Bürgerjury hat entschieden und schmecken, ja schmecken, das tut er wirklich...
Zu beziehen ist dieser Wein für solide 9,90 € ab Gut.
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