tag:blogger.com,1999:blog-25341216634956314282024-03-06T00:20:07.210+01:00La Gazzetta del Vino Wein. Sein. Gesang.Unknownnoreply@blogger.comBlogger462125tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-41809594210018231372019-06-12T11:16:00.001+02:002019-06-12T11:16:12.190+02:00Michel Houellebecq unterwirft sich in Bochum - Michael Jetter über religiöse Bigotterie<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhjDzUvo6nn2Dud3H82k-e2DRcjC_DqSFrS93fONyCvBTtcP2-iBIGeSwIXfjRT7VwR-f9fNWC2CQynFDcKM3mx9EpQhXyK24S6G1MPGPa9BJZ5iCnO2u8Jv82WvIch5RKB9UW_zj3mi5mn/s1600/IMG_1167.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="708" data-original-width="1600" height="176" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhjDzUvo6nn2Dud3H82k-e2DRcjC_DqSFrS93fONyCvBTtcP2-iBIGeSwIXfjRT7VwR-f9fNWC2CQynFDcKM3mx9EpQhXyK24S6G1MPGPa9BJZ5iCnO2u8Jv82WvIch5RKB9UW_zj3mi5mn/s400/IMG_1167.JPG" width="400" /></a></div>
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von Michael Jetter </div>
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Ich stehe immer noch unter dem Eindruck eines Publikumsgespräches im Anschluss an die Aufführung des Stückes Unterwerfung von Michel Houellebecq am Schauspielhaus Bochum. Üblicherweise meide ich diese Publikumsgespräche, weil sie mich zu sehr an meine Schulzeit erinnern.
Das Publikum erwartet im Prinzip, dass die Schauspieler sie noch einmal
30 Minuten gratis unterhalten, und ein wirkliches Gespräch kommt eigentlich selten zustande. An diesem Abend war es aber doch anders, und auf der Heimfahrt habe ich für mich erst so richtig verstanden, welche Frage dieser Abend eigentlich stellt, doch zu dem Verlauf dieses Publikumsgesprächs später mehr.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg9fX94fLoZjbhkZneKbbxQt8Ag_I-bwv35pQ5XF_BVDz3K_XRzW_r_SJO2A7oFSo73vbnpuEgiQkyOvU7NjfsUXcpe4F6AniY2agX03-3uaxuDpU-oNwxesk8AxpM0u0XlfU_Mm_cP569g/s1600/IMG_1163.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1003" data-original-width="1600" height="250" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg9fX94fLoZjbhkZneKbbxQt8Ag_I-bwv35pQ5XF_BVDz3K_XRzW_r_SJO2A7oFSo73vbnpuEgiQkyOvU7NjfsUXcpe4F6AniY2agX03-3uaxuDpU-oNwxesk8AxpM0u0XlfU_Mm_cP569g/s400/IMG_1163.JPG" width="400" /></a></div>
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Vordergründig geht es in dem 2017 in Belgien von Johan Simons (neuer Intendant Schauspielhaus Bochum) uraufgeführten Stück um den Pariser Literaturwissenschaftler Francois, ein Mann mittleren Alters, der nach dem Sieg des französischen Präsidentschaftskandidaten Mohamed Ben Abbès, der für die gemäßigte Bruderschaft der Muslime angetreten ist, vor der Entscheidung steht, ob er zum Islam konvertieren soll, um wieder an seiner Universität lehren zu dürfen.
Francois war nie sonderlich ehrgeizig, eher ein einsamer Wolf, der sich mit guten Weinen, bevorzugt Chablis, und vor allen Dingen wechselnden Frauengeschichten durch das Leben geschlagen hat. </div>
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Religion spielte in seinem Leben überhaupt keine Rolle. Nach der Präsidentschaftswahl ist er von heute auf morgen arbeitslos, da er durch die neue muslimische Universitätsleitung der Sorbonne als Nichtmuslim unverzüglich bei voller Rente in den Ruhestand verabschiedet wird.
Die nach dem Wahlsieg Mohamed Ben Abbès jetzt aus Saudi Arabien finanzierte Universität wirbt aber weiterhin um seine Dienste, bauchpinseld diesen durchschnittlichen französischen Professor immer wieder mit phantasischen Gehaltsangeboten, aufregenden Forschungsprojekten, und der legalen Aussicht auf ein polygames Leben mit mehreren Ehefrauen, eine Vorstellung, die den gelangweilten Schwerenöter Francois naturgemäß ungemein reizen muss. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggkehsymqkiWmV9nnPgM-klbI8kdvaAWowzhvPssigotL1CK7E6AYVgW6ht9Rse2Dc5vEzB6XhW8rt0ykx6a6CqW-texDNWwKqlk1hFYxOQUT7lgPasi0DxK5hPXTYZLzY1H2p6lDRY1Ym/s1600/IMG_1168.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1033" data-original-width="1600" height="257" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggkehsymqkiWmV9nnPgM-klbI8kdvaAWowzhvPssigotL1CK7E6AYVgW6ht9Rse2Dc5vEzB6XhW8rt0ykx6a6CqW-texDNWwKqlk1hFYxOQUT7lgPasi0DxK5hPXTYZLzY1H2p6lDRY1Ym/s400/IMG_1168.JPG" width="400" /></a></div>
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Es geht für mich im Grunde in diesem Stück um die Frage, für welche Werte die sogenante westliche Welt eigentlich steht, und ab welchem Moment man bereit ist, sich einer neuen Kostellation zu unterwerfen, um weiterhin gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Reputation erfahren zu können. Es geht also um Anpassung oder Haltung, um Eitelkeit oder Überzeugung.
Francois entscheidet sich final, wie nicht anders bei Houellebecq zu erwarten, für die durch die Universität eingeforderte Konversion zum Islam, und damit letztendlich für die Akzeptanz der landesweit eingeführten Scharia.
Und an diesem Punkt sind wir jetzt wieder am Ausgangspunkt meines Textes, des schon erwähnten Publikumsgespräches. Die Schauspieler um den großartigen Hauptdarsteller Stefan Haunstein kamen dabei auf die damalige Uraufführung in Gent zu sprechen, und mit Mourade Zeguendi ist in Bochum auch ein belgischer Schauspieler mit muslimischen Wurzeln in das Stück involviert, der schon in Gent ein Teil des Ensembles war. </div>
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Johan Simons wollte die Konversion von Francois zum Islam als Nacktszene spielen lassen, ganz sicher nicht der Provokation wegen, sondern weil auf diese Weise aus meiner Sicht die Kreatürlichkeit und Einsamkeit von Francois auf ideale Weise nachvollziehbar werden kann, ein wirklich starkes Bild, auch in der letztendlich entschäften Version, die in einer schlabbrigen Feinripp Unterhose gespielt wurde.
Während der damaligen Probe, so erzählten die Bochumer Schauspieler, äußerte Mourade Zeguendi gegenüber Simons seine große Befürchtung, dass eben diese Nacktszene zu Aufruhr unter muslimischen Fanatikern führen könnte, und er Angst um sein Leben hätte, wenn diese Szene genau so gespielt werden würde. Das ist für mich auch deshalb erwähnenswert, weil Mourade Zeguendi diese Nacktszene ja überhaupt nicht selbst spielen sollte. </div>
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Aus völlig verständlicher Rücksicht auf seinen Schauspieler, wurde diese Szene dann durch den Regisseur Simons, mit Hilfe der schon angesprochenen Unterhose entschärft.
Und trotzdem lässt mich diese sehr menschliche und offensichtlich notwendige Entscheidung nicht mehr los. Die oben im Stück theatralisch umgesetzte Unterwerfung von Francois unter die neue muslimische Universitätsführung ist eine persönliche Entscheidung, die man nicht gut finden muss, die aber ein Mensch letztendlich aus freien Stücken für sich getroffen hat. </div>
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In Gent musste sich aber ein Ensemble zu einer künstlichen Änderung Ihrer Arbeit entschließen, um vorsorglich das Leben eines Kollegen zu schützen. Das ist für mich die eigentliche Unterwerfung, wie selbst ein Michel Houellebecq sie sich kaum hätte einfallen lassen können. Nach der Schilderung dieses damaligen Entscheidungsprozesses, und der etwas unbeholfenen und mich irrtitierenden Erklärung durch das Bochumer Ensemble, dass es ja letztendlich in Ordnung sei, auf religiöse Gefühle Rücksicht zu nehmen, war ich doch etwas sprachlos, wie der religiöse Fanatismus schon in unseren Köpfen angekommen ist, und wir in vorauseilendem Gehorsam seinen Regeln folgen. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEho47AHfJ7ZLZyA5rY906enMM8iSwj2F33XvympkRmi_t4RRVESUqkN7IyOKCHQCJ4zJ2AlS9eAzfy6kcmgDhCrv9M0XJmc9HuKUjUh2hDp6dE-womMB0KDJg97lg0ts73-0f5pGJniWbri/s1600/IMG_1166.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1468" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEho47AHfJ7ZLZyA5rY906enMM8iSwj2F33XvympkRmi_t4RRVESUqkN7IyOKCHQCJ4zJ2AlS9eAzfy6kcmgDhCrv9M0XJmc9HuKUjUh2hDp6dE-womMB0KDJg97lg0ts73-0f5pGJniWbri/s320/IMG_1166.JPG" width="293" /></a></div>
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Noch einmal, ich hätte an Johan Simons Stelle aus Verantwortungsgefühl für mein Ensemble nicht anders entschieden, aber es macht mich ungemein traurig, wenn ich an einem konkreten Beispiel aus der Welt des Sprechheaters zur Kenntnis nehmen muss, wie religiöse Fanatiker mittlerweile schon Einfluss auf die Kunst nehmen können, ohne auch nur im Publikum zu sitzen.
Diese Situation in Gent, könnte der Stoff für ein neues Stück sein, das genau diesen Zwiespalt zwischen Empathie für religiöse Gefühle und der Freiheit der Kunst thematisiert, letztendlich unser aller Freiheit. Es geht aus meiner Sicht hier wirklich um elementare Werte einer freien Gesellschaft, und die weiße Feinripp Unterhose ist aus meiner Sicht sinnbildlich für die eigentliche Unterwerfung an diesem Abend in Bochum zu sehen.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-25013293561536057152019-05-15T19:48:00.005+02:002019-05-15T19:48:56.311+02:00Blog Sommelier Voigt entdeckt die ROTE Weinbörse Mainz 2019 <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3b6qj5y-KCc8stX5AqnESMOafMKZVETAyUtRgRqBizBxp8KEt7XHMdM-2QJSr83_tXCb0Z6VQWzkxKn_ZrTazaFO1LJMEYrIV9ukTbWCNBxW6-9STOBdIAvvQFASrKYlF0Wk1RbU_T3ct/s1600/voigt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="312" data-original-width="320" height="312" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3b6qj5y-KCc8stX5AqnESMOafMKZVETAyUtRgRqBizBxp8KEt7XHMdM-2QJSr83_tXCb0Z6VQWzkxKn_ZrTazaFO1LJMEYrIV9ukTbWCNBxW6-9STOBdIAvvQFASrKYlF0Wk1RbU_T3ct/s320/voigt.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
von Alfred Voigt<br />
<br />
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Alle Jahre wieder treffen sich die Weinprofis im März zur Börse des VDP in der Rheingoldhalle in Mainz. Über die Jahre ist es dort immer voller geworden und auch internationaler. Kaum ein Mitglied des Vereines traut sich, dort nicht anwesend zu sein. Ein Überblick über Stil und Qualität des letzten Jahrgangs (bzw. vorletzten beim Rotwein) soll dort vermittelt werden. Oft ist es sicher zu früh, aber Einkaufsentscheidungen müssen ja getroffen werden, bevor es zu spät ist und man nichts mehr bekommt. </div>
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<br /></div>
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Seit vielen Jahren beginnen wir am Sonntag mit den Rotweinen, das habe ich in Burgund gelernt, Rotweine zu probieren ist anstrengender als Weißweine zu beurteilen. Nach anderthalb Tagen Riesling und Co hat man dann kaum noch Kraft und Kapazität für die Roten. Also ran an Spätburgunder, Lemberger und andere Exoten. </div>
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<br /></div>
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Im Folgenden dann exemplarisch die Eindrücke von meiner Frau Susanne und mir, ganz subjektiv und persönlich:
Wohin geht die geschmackliche Entwicklung beim deutschen Rotwein? Nach der Phase der Überreife, der Überholzung und der Überkonzentration haben wir für uns die eleganten, leichteren und trinkigeren entdeckt.
Gefallen hat uns die Kollektion vom <b>Weingut J. Neus </b>in Ingelheim. In meiner Studentenzeit hatte Ingelheim einen sehr guten Ruf für Rotwein und zum Pfingstlichen Liedermachertreffen konnte man in den 70ern ordentliche Rotweine trinken, soweit ich das damals beurteilen konnte. Sowohl Orts- und Gutswein aus 2017 und 2016 glänzten mit Frische, roter Frucht und animierender Fruchtsäure. Sicher nicht für Jedermann, aber spannend für Liebhaber. </div>
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<br /></div>
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Auch angenehm lebendig und trinkig die Orts- und Gutsweine von <b>Battenfeld-Spanier/Kühling-Gillot</b>.
In Württemberg ganz großartig die „kleinen“ Weine aus der Reihe Steinwiege von <b>Rainer Schnaitmann</b>: toll der Spätburgunder, noch besser der Lemberger (ungeschwefelt): einfach viel Biss, Spannung, Frucht und Charakter. Der Knaller ist wieder der Trollinger Alte Reben. Der zeigt dann nun wirklich, dass diese Rebsorte viel Spaß bereiten kann. Bei <b>Neipperg</b> scheiden sich dann wieder die Geister. Tolle konzentrierte Weine mit viel Kraft und sehr viel Gerbstoff. Das Problem: Herkunft und Rebsorte bleiben etwas auf der Strecke. Da fragt man sich natürlich, was ist wichtiger. </div>
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<br /></div>
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Bei <b>Aldinger </b>gefielen uns dann wieder die GG am besten: Mariengals Pinot und Lemmler Lemberger tolle Weine,
ausgewogen, strukturiert mit viel Zukunft.
An der Ahr gefiel uns <b>Adeneuer</b> am besten. Basiswein und Pinot aus 2018 zeigten schon ihr ganzen Potential – einfach großartig. Die jungen Reben aus der Gärkammer 2017 wunderbar dicht, kräuterig und ausgewogen. Das GG aus der Lage Rosenthal bestechend präzise. Hier stimmte die gesamte Kollektion. Bei <b>Meyer-Näkel </b>gefielen uns der Frühburgunder aus 2016 und die GG besonders aus dem Sonnenberg, der Pfarrwingert war noch leicht verschlossen. Eine nicht ganz so gleichmäßige Kollektion. </div>
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<br /></div>
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Schließlich noch die Pfalz. Großartig die Weine von <b>Bernhard</b>, nur Spätburgunder, aber toll sowohl als Ortswein, Gutswein und dem Sonnenberg. Elegante Konzentration mit mittlerer Struktur und feiner Frucht. Das ist nicht weit entfernt vom Nachbarn <b>Becker</b>, der zwar großartige Pinots vorgestellt hat, die unserer Meinung nach aber diesmal zu sehr vom Winzer beeinflusst waren und Qualitäts- und Lagenunterscheidung vernachlässigt haben. Wieder eine Frage dessen, was ich mit meinen Weinen ausdrücken will. </div>
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<br /></div>
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Bei <b>Knipser</b> toll der „kleine“ Blaue Spätburgunder und auch wieder großartig der Kirschgarten, obwohl das selten unsere Lieblingslage bei ihm ist. Das sind präzise Weine, die genau das ausdrücken, wofür sie stehen: Frucht, Kraft, Dichte und Gerbstoff genau im optimalen Verhältnis zueinander. <b>Rebholz</b> sehr gut und erstaunlich frisch und lebendig seine beiden Weine aus 2016: Gutswein und Ortswein. Ebenso Siegrist mit dem Ortswein aus Ilbesheim und dem Schelmenstück aus 2015. Kalmit GG aus 2013 wirkte schon etwas müde, das könnte aber an der Flasche gelegen haben. <b>Wehrheim</b> großartig, Sohn Franz macht einen tollen Job. Birkweiler Ortswein und GG vom <b>Köppel </b>haben alles, was ein Spätburgunder braucht und machen Spaß.</div>
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<br /></div>
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Deutschlands Rote präsentierten sich mit Ausdruck, Divergenz und Spannung! Viel besser als ihr Ruf... </div>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-91822703901859208672019-04-16T23:45:00.001+02:002019-04-17T09:46:39.490+02:00Im Gespräch mit unserem Blog-Sommelier Alfred Voigt! His Masters unbequeme Voice! <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggkE4K36NezfLWpEyY32oJ6HuudTUXG0En5flv5-T-vK7JYHB5yfIVV8c2c-gigyug-Noe0xJDHNRL1Pui1S1ePBPkONi9YesCa8gAedCvTEDSCKz0oCazwhavhEJ2qPOCXAn-sa5upnB6/s1600/voigt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="312" data-original-width="320" height="312" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggkE4K36NezfLWpEyY32oJ6HuudTUXG0En5flv5-T-vK7JYHB5yfIVV8c2c-gigyug-Noe0xJDHNRL1Pui1S1ePBPkONi9YesCa8gAedCvTEDSCKz0oCazwhavhEJ2qPOCXAn-sa5upnB6/s320/voigt.jpg" width="320" /></a></div>
von Michael Jetter<br />
<br />
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Seit einiger Zeit bereichert Alfred Voigt, Sommelier und seit Jahrzehnten in Sachen Wein unterwegs, unseren Blog. Seine von Erfahrung geprägten vinophilen Meinungen und seine Insider Weintipps, bereiten uns sehr viel Freude. Aber wer ist dieser Alfred Voigt eigentlich und wenn, wie viele Flaschen?</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nach einer ziemlich weinfreien Jugend nach Abitur und Zivildienst im Krankenhaus, absolvierte Alfred ein Studium für Lehramt für Geschichte und Sozialwissenschaften in Köln und Wuppertal. Ohne Abschluss. In den 80ern wurden eh fast keine Lehrer eingestellt.
Danach studierte er Erziehungswissenschaften in Düsseldorf mit Abschluss! Aber auch Diplom-Pädagogen wurden zu dieser Zeit kaum benötigt. Ein Teufelskreis! Deshalb schulte Alfred zum Koch bei Henry Bach um und war danach für Heiko Antoniewicz und Monika Wechsler im Hotel Résidence in Essen Kettwig tätig. </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Anschließend wechselte er in den Service zu Herrn Bühler als Sommelier durch das klassische „Learning by Doing“. Eine Sommelier-Ausbildung gab es damals noch nicht.
Also machte Alfred sich auf Weinreisen, jedes Wochenende und fragte den Winzern in Deutschland Löcher in den Bauch. Später weitete er dies dann auf Europa und auch auf Übersee aus.. Frankreich sicherlich als Schwerpunkt, aber auch Spanien, Österreich, Italien und Portugal, sowie Kalifornien, Südafrika und Neuseeland. </div>
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<br /></div>
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28 Jahre blieb Alfred Voigt im Residence. Bis das Hotel/Restaurant seine Tore für immer schloss. Inzwischen arbeitet er reduziert, aber regelmäßig, in der Weinbar Emma 2 in Essen Rüttenscheit bei Rainer Podzuck. </div>
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<br /></div>
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Seine Ehrungen können sich sehen lassen: Förderpreis "Pro Riesling", Sommelier des Jahres im Gault-Millau, Finalist der Trophée Ruinart nach lediglich 2 Jahren Tätigkeit im Restaurant. </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zudem Autor für Zeitschriften wie "Alles über Wein" oder "Sternklasse".
Nach wie vor ist Alfred immer unterwegs zu den Produzenten, seien es alte Kontakte oder junge Talente, spannenden Weinmessen oder Präsentationen.
</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<i>Michael Jetter: Alfred zum Einstieg muss ich Dich gleich
auf Deine intensive Weinreisetätigkeit ansprechen. Ich sollte Dich besser auf
Eure Reisetätigkeit ansprechen, denn Deine Frau Susanne Spies hat ja den
gleichen Beruf wie Du, und ihr seid ja immer gemeinsam unterwegs. So wie ich
das mitbekomme, geht es bei Euch fast jeden Sonntag/Montag in ein
Weinbaugebiet, um vor Ort insbesondere die Geheimtipps zu identifizieren, die
oft nicht im Fokus der Weinwelt stehen. Welche Weinbaugebiete sind denn für
Dich mit diesem riesigen Erfahrungsschatz noch immer hoch emotional, und vor
allen Dingen warum?</i></div>
<div class="MsoPlainText">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText">
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<br /></div>
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<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
Alfred Voigt: Emotional für mich ist eigentlich jeder
Wein, der Spannung besitzt, nachhaltig ist und ausgewogen. Solche Weine gibt es
sicher in (fast)jeder Region. Die Franzosen sagen "njac" dazu. Am
spannendsten sind ja meist die Regionen, die kurz vor dem
"Durchbruch" stehen, d.h. sie haben Entwicklungen verschlafen oder
waren so sehr gefragt, dass die Qualität verloren ging. Durch den wirtschaftlichen
Niedergang oder einen Generationswechsel bahnt sich dann oft ein qualitativer
Quantensprung an. Wo das zur Zeit der Fall ist, möchte ich eigentlich nicht
verraten. Beispiele früherer Zeiten wären der französische Jura vor 10-15
Jahren, wo endlich das große Potential der alten Reben in tollen Lagen entdeckt
wurde. Sancerre und Pouilly vor ca 20 Jahren als man sich an die großen alten
Weine von den Brüdern Cotat und Edmond Vatan erinnerte. So überwand man<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>teilweise die langweiligen Fruchtsauvignons.
Sicherlich auch das Beaujolais, welches durch den Rausch des Primeurs völlig am
Boden lag. Dort wird man in der nächsten Zeit viel hören von den höheren Lagen
des Beaujolais-Villages mit ihrem alten Rebbestand. Aber wie gesagt, wenn man
sucht, findet man überall außergewöhnliche Weine.<o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<i>Michael Jetter: Ich weiß von Dir, dass Du ganz gezielt in
sogenannten schwächeren Jahrgängen nach aufregenden Weinen suchst. Ich verstehe
natürlich, dass viele sogenannte Weinexperten manchen Jahrgang förmlich
denunzieren, und andere Jahrgänge unglaublich in den Himmel loben. Aber was
genau treibt Dich an, diesen Schönheiten aus vermeintlich schwachen Jahrgängen
nachzuspüren?</i><o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
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<br /></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
Alfred Voigt: Deutsche Rieslinge aus 2008, 2004 oder 2010
besitzen in der Spitze irgendwie mehr Spannung, sind interessanter, auch für
die Lagerung. Der zu Beginn hochgelobte 2009 oder auch 2015 kann in der
Struktur sehr weich sein, was ich beim Riesling persönlich gar nicht schätze.
Das hat natürlich auch viel mit der Winzerpersönlichkeit zu tun. In schwierigen
Jahrgängen verstehen es die Guten besser, das optimale aus den Trauben
rauszuholen. Ich würde da aber auch nicht alles über einen Kamm scheren. Das
was wir bislang zum Beispiel aus 2018 probiert haben, ein eigentlich viel zu
warmer Jahrgang für Riesling und andere weiße Rebsorten, ist sehr
vielversprechend. Sensible Winzer haben aus dem Klimawandel gelernt und passen
sich in der Weinbereitung an. Die Zeit der ausdruckslosen Alkoholbomben scheint
sich dem Ende zuzuneigen.<o:p></o:p></div>
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<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<i>Michael Jetter: Was ist eigentlich die Aufgabe eines sehr
guten Sommeliers. Wie verstehst Du Deinen Beruf, der bei Dir ja wohl eher eine
Berufung ist!? Ich habe vor ein paar Monaten einen Kommentar eines
"Gastrorekrutieres" gelesen, der für die gehobene Gastronomie
Arbeitskräfte vermittelt. Der Tenor seiner Aussagen im Bezug auf den Beruf des
Sommeliers war, dass eben dieser am Aussterben sei, da sehr viele Restaurants
mittlerweile eher auf eine junge Restaurantleitung mit guten Weinkenntnissen
setzen würden. Es geht also um Kosten und Effizienz, logisch in unserer
aktuellen Leistungsgesellschaft, aber damit geht doch die Attraktivität eines
guten Restaurants auch verloren, wenn das Thema Wein mehr oder weniger nur am
Rande eine Rolle spielt. Das wäre doch in Frankreich in dieser Form
unvorstellbar, oder sehe ich das einfach falsch?</i><o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
Alfred Voigt: Der Trend ist eindeutig: Gastronomen wollen
nur noch Restaurantleiter, die auch den Weinverkauf mit abdecken. Das habe ich
bei der Jobsuche selbst erfahren müssen. Was Gastronomen häufig unterschätzen
ist, dass man sich mit einer guten Weinauswahl auch einen Namen machen kann und
für ihn/sie noch wichtiger: man kann damit auch Geld verdienen. Der Unterschied
zu Frankreich ist offensichtlich. Dort beginnt die Ausbildung ganz früh und
nicht erst wie in Deutschland nach einer anderen Ausbildung. In Frankreich ist
der Sommelier selbstverständlich. In Deutschland gab es einen Hype ab Mitte der
80er Jahre. Das hat sich deutlich abgeschwächt, vielleicht auch, weil die Weinbegleitung
sehr oft angenommen wird. Viele Sommeliers haben es vielleicht auch
übertrieben, eingekauft ohne Ende und nur nach dem eigenen Geschmack, sich dann
relativ schnell wieder verabschiedet, wenn es nicht so funktioniert hat, wie
man es sich vorgestellt hat. Der Patron stand dann vor den teuren
"Resten". Er wird bei der nächsten Einstellung dann vorsichtiger
sein. Man braucht ja auch keine Karte mit 2000 Positionen. Man muss auch nicht
alle Anbaugebiete der Welt abdecken. Reine Alibipositionen, nur damit
Kalifornien auf der Karte auftaucht sind überflüssig. Auch die Vorstellungen
der Gäste müssen einbezogen werden. Wer ausschließlich sogenannte Orange-Weine
anbietet, wird damit auf die Dauer scheitern. Wichtig ist Leidenschaft für die
ausgesuchten Weine und sicher auch immer eine kleine Geschichte dazu. Das kommt
bei den meisten Gästen immer gut an.<o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
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<br /></div>
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<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<i>Michael Jetter: Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn
ich an Dein Burgund Buchprojekt aus den frühen neunziger Jahren denken muss.
Ihr wart offensichtlich so detailverliebt, dass Ihr nach unzähligen Anreisen
immer noch nicht über das Maconnais hinausgekommen seid, weil Ihr wirklich
jedes Weingut besucht habt, und schließlich freimütig einräumen musstet, dass
das Buch in Vorzeiten eines handelsüblichen Computers so niemals realisiert
werden kann. Wer ist in diesem Kontext eigentlich wir? Wer war bei diesem
Projekt Dein Partner?</i><o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
Alfred Voigt: Das war Andreas Deutzmann, der damals zum
Kreis der Händler um Neumann und Moesle in Mönchengladbach gehörte. Er hat ein
unglaubliches Gespür für gute Burgunder und hat fast noch mehr Leidenschaft für
Wein als ich. Übrigens hat er damals die Domaine Mugnier in Chambolle entdeckt
- heute absolute Kultweine und kaum noch zu bekommen. Er betreibt jetzt einen
Weinladen in Bonn.<o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<i>Michael Jetter: 28 Jahre Residence in Kettwig. Eine
superlange Zeit. Wie schaust Du auf diese Jahre mit dem jetzt existenten
Abstand zurück? Was waren die Gründe, dass Du Dich in dieser Zeit nicht einmal
beruflich verändert hast, sondern ein Teil des Teams von Berthold Bühler die
ganzen Jahre geblieben bist? Und klar, ein paar lustige Anekdoten bzw.
einschneidende Erlebnisse aus dieser Zeit würden die Leser der Gazzetta del
Vino ganz sicher interessieren.</i><o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<div style="text-align: justify;">
Alfred Voigt: In den Jahren habe ich mich natürlich öfter
gefragt, willst du etwas anderes machen. Auch an Selbständigkeit haben meine
Frau und ich mehrmals gedacht. Irgendwie kam aber nie die wirklich spannende
Aufgabe, die mich zum Wechseln gebracht hätte. Zudem hatte ich bei der
Weinauswahl freie Hand innerhalb der wirtschaftlichen Grenzen. So konnte ich
meine Weinleidenschaften immer ausleben und die Gäste daran teilhaben lassen.
Das war sicher das schönste an dieser Zeit. Sicher gab es auch eher schwierige
Gäste, die aus einem Baron de L oder einem Gräfenberg von Weil eine Schorle
machten. Da schluckt man halt, dreht sich um und macht weiter. Auch habe ich
mich mal geweigert, einen Gast weiter zu beraten, als er nach der dritten
Flasche, die er probiert hat wieder ablehnte. Der (offensichtlich) angetrunkene
Gast war so konsterniert von meiner Reaktion, dass er den letzten probierten
Wein getrunken hat, ohne auch nur zu murren. Vielleicht noch kurz zu einem
Weinabend mit Dr. Manfred Prüm: Nachdem das Menü beendet, die üblichen
Sitzenbleiber sich auf der Terrasse um Herrn Prüm versammelt hatten, kam sein
berühmter Koffer mit den Spezialitäten auf den Tisch. Die Zeremonie zog sich
bis drei Uhr morgens hin. Alle waren eigentlich glücklich. In den nächsten
Tagen bekamen wir Post vom Ordnungsamt Essen. Wir mögen doch bitte dafür
sorgen, dass spätestens gegen 22 Uhr die Terrasse geräumt ist. Bei
Zuwiderhandlung droht eine Strafe bis zu 20.000 DM. So hatte dieser
wunderschöne Weinabend doch drastische Folgen für die Gäste.<o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoPlainText">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText">
<i>Michael Jetter: Ich danke für das Gespräch!</i></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-69721256719902599712019-03-04T23:05:00.002+01:002019-03-04T23:05:17.546+01:00Blog Sommelier Alfred Voigt über die Hysterie um das Weingut Keller aus Flörsheim-Dalsheim<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpETCrzWrDLgTUvKRCTuFlJbon7XuZqGkNAA4CZe0JbUmHIMZRs15EZJXKbjoGyGhIDRyo4iUuuj4C8M70QrWkQ_x9tC1ygFTfLxiTJDj83vUWmPDMlCqZT46WByr1hAhniEgRuda4EARP/s1600/voigt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1024" height="312" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpETCrzWrDLgTUvKRCTuFlJbon7XuZqGkNAA4CZe0JbUmHIMZRs15EZJXKbjoGyGhIDRyo4iUuuj4C8M70QrWkQ_x9tC1ygFTfLxiTJDj83vUWmPDMlCqZT46WByr1hAhniEgRuda4EARP/s320/voigt.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="mso-fareast-font-family: "Times New Roman";"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="mso-fareast-font-family: "Times New Roman";">von Alfred Voigt <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="mso-fareast-font-family: "Times New Roman";">Lang
ist es her... die Zeiten in denen im Restaurant deutscher Wein pikiert abgelehnt
wurde: <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
„Nein, das trinken wir nicht“
„Sie wollen uns doch nicht etwa deutschen Wein anbieten!“<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Allein die Franken hatten auch
in den 80er Jahren die Fahne des trockenen Weins hochgehalten, ansonsten war
die Qualität darnieder und die Geschmacksrichtung pappig süß. Ab Mitte der 80er
Jahre kamen dann die zaghaften, aber engagierten Versuche vieler Qualitätswinzer
in Deutschland eine trockene Spätlese von Riesling, Weißburgunder und Co zu
etablieren.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Nun die Bezeichnung Spätlese
trocken war von Beginn an zum Scheitern verurteilt – kaum ein Gast glaubte uns,
das Spätlesen auch trocken sein können. Wir Sommeliers predigten das den
Winzern immer wieder und verwiesen auf die Qualitätspyramide des Burgund. Da
waren zwar auch nicht alle Weine gut, aber das System war klar gegliedert,
selbst wenn die meisten Weinfreunde bei dem Lagenwirrwahr dort kapituliert
haben. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Das mag auch ein Anreiz dafür
gewesen sein, dass sich Pfälzer Winzer wie Christmann, Mosbacher, Bürklin-Wolf
und andere Mitte der 90er Jahre zu konspirativen Treffen versammelten, um das
heutige System des GG im VDP zu erörtern und einzuführen.<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Herrn von Guradzes (damals der Ehemann von
Bettina von Guradze / Bürklin-Wolf) erklärtes Ziel war es damals, dass sein
Riesling aus dem Kirchenstück in Zukunft 50 DM kosten soll – trockene Spätlesen
kosteten damals gute 10 DM für die Gastronomie, also ein ungeheurer Preissprung!
Das waren umgerechnet 26€ - diese Marke ist heute<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>längst überschritten und das System von Erste
Lage / GG / Gutswein und Ortswein weitgehend<span style="mso-spacerun: yes;">
</span>etabliert, auch wenn sich viele Winzer lange dagegen gewehrt haben und
auch einige deswegen aus dem VDP ausgetreten sind. Man mag zu diesem System
stehen wie man will, der Aufbau ist logisch und verständlich. </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Natürlich haben
es manche historisch gewachsene Geschmacksrichtungen, oder neue Rebsorten
schwer, sich in das System einzugliedern, aber perfekte Systeme gibt es auch in
Frankreich nicht. Die Qualität hat sich
natürlich mit den Jahren deutlich gesteigert, das merkt man besonders auch im
Ausland, das ja inzwischen gesteigertes
Interesse an trockenen deutschen Weinen zeigt. Nur die Preise sind mir inzwischen
manchmal zu hoch, da ich der Meinung bin, dass sich gemäß der französischen
Lebensweise jeder Weinfreund am Sonntag ein GG leisten können sollte.</div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Trotzdem habe ich<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>natürlich grundsätzlich nichts dagegen, das
trockene deutsche Rieslinge einen gewissen Kultstatus haben sollten, doch was
sich mit den Weinen des Weingutes Keller in Flörsheim-Dalsheim derzeit
abspielt, ist wohl jenseits jeglicher Erklärungsversuche. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Um Missverständnissen gleich
vorzubeugen: ich habe nichts gegen das Weingut Keller, die Qualität ist
unbestritten und die Kellers verdienen wahrscheinlich am wenigsten von diesem
Hype. Ich selbst habe in meiner Restaurantzeit dort Wein gekauft – und das zu
höchst fairen Konditionen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Ich kann aber dieses
Alleinstellungsmerkmal Keller – das absolut Beste in keiner Weise
nachvollziehen!<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="margin-bottom: 12.0pt; text-align: justify;">
Verdammt
noch mal, andere Winzer/innen haben auch schöne Töchter, sprich Weine.
Frauenberg von Battenfeld-Spanier, Mandelgarten von Christmann, Fährfels von
Clüsserath-Weiler, Brunnenhäuschen von Wittmann, Doosberg von Kühn,
Kirchenstück von Künstler, Kastanienbusch von Wehrheim, Prälat Reserve von
Ernie Loosen, Rothenberg von Kühling-Gillot, Eigenart von Max Müller I,
Ungeheuer von Mosbacher, Mandelpfad von Knipser usw.usw. </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="margin-bottom: 12.0pt; text-align: justify;">
Ganz viele tolle Weine, habt doch Mut, auch diese zu Kultweinen zu machen und
stürzt Euch doch nicht wie die Lemminge alle auf ein Weingut! </div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-21222202240259783842019-02-03T19:00:00.000+01:002019-02-12T12:32:12.818+01:00BEAUJOLAIS RELOADED - Blog-Sommelier Alfred Voigt hängt seine Nase in die Region voller Kontroversen! <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVV05nOwiBcKMrz63ib25AEY9erORS6AYMWYJdklxY6lhIIArBfCgPGj3mfh2mvX4Yc8N8Lf7k0e3oXeL1DsKRJuWzbCPGBNMVoxUu_HqAfBnnGBkti7LrLy0UYqHVliMCtbPputE7HEuC/s1600/voigt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1024" height="312" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVV05nOwiBcKMrz63ib25AEY9erORS6AYMWYJdklxY6lhIIArBfCgPGj3mfh2mvX4Yc8N8Lf7k0e3oXeL1DsKRJuWzbCPGBNMVoxUu_HqAfBnnGBkti7LrLy0UYqHVliMCtbPputE7HEuC/s320/voigt.jpg" width="320" /></a></div>
von Alfred Voigt<br />
<br />
<br />
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Es klingt schon sehr
überraschend, wenn man hört, dass vor nicht allzu langer Zeit ein Wein der
Rebsorte Gamay aus dem Beaujolais Cru Moulin-a-Vent teurer war als etwa ein
<b>Richebourg </b>aus dem Burgund! </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Bei meiner ersten Reisen in diese Region
südlich von Burgund und nicht weit <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>nördlich
von der <b>Côte-Rôtie</b> an der nördlichen Rhône, erschloss sich mir die Qualität
dieser Region nicht wirklich. Wunderschöne Gewölbekeller, die aber nackt da
standen, weil alle Holzfässer geräumt waren. Belanglose, rein fruchtorientierte
strukturarme Weine gab es zu probieren, ohne viel Lagen- oder
Jahrgangscharakter. Das stand im krassem Gegensatz zu der herrlichen
Landschaft, den freundlichen Menschen und dem schmackhaften Essen. Allein
einige wenige Winzer erzeugten Spannung und es waren die alten gereiften Weine
mit 20 oder mehr Jahren, die das Image dieser Region aufrecht erhielten.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Das war so ca. im Jahr 1991
und so dachte ich mir vor ein paar Jahren: mal sehen ob sich nach dem
Niedergang des Beaujolais Nouveau dort etwas geändert hat, also die Weine
wieder interessanter geworden sind. Zeit also, sich aufzumachen in dieses
Bilderbuchfrankreich.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Keine Weinreise ohne
Vorbereitung. Wir bestellten also bei den engagierten Importeuren in der
Republik, was die so empfohlen hatten und stürzten uns auf die Weine. Wenn ich
hier von wir spreche, ist das nicht der Majestatis Pluralis, sondern damit
meine ich meine Frau Susanne, mit der ich in der Regel alles gemeinsam
probiere.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Das war dann doch wieder was
Anderes und wir fühlten uns an Altmeister Marcel Lapierre aus Morgon erinnert.
Die Weine von Daniel Bouland (Morgon), Louis Claude Desvignes (Morgon) oder
Domaine du Vissoux (jetzt Domaine Chermette) Saind Vérand und natürlich die
Weine von Jules Desjourneys Pontanevaux rührten uns an und wir fingen an,
Beaujolais wirklich zu mögen und zu schätzen und dann irgendwann auch ernst zu
nehmen. Als wirkliche Vin de Garde, also lagerfähige Weine. Nicht mehr nur die Frucht
stand im Vordergrund, sondern es gesellte sich Struktur, Mineralität und
Vielschichtigkeit dazu, das alles gepaart mit Leichtigkeit und Eleganz. Also
schon sehr eigenständig und spannend.</div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Die Probe zu Hause genügt
natürlich nicht, man will ja auch sehen, was vor Ort so los ist, also was die
Rebsorte Gamay so alles kann. Bei meinen vielen Weinreisen haben wir uns
eigentlich wenig um Literatur oder Empfehlungen von außerhalb bemüht, sondern
sind immer zu engagierten Gastronomen und Sommeliers vor Ort gegangen, haben
eine Flasche deutschen Riesling überreicht und dann um Tipps und<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Kontakte zu angesagten Produzenten gefragt.
Nur so sind wir zu Winzern wie Cotat, Gonon, Overnoy oder Jacques Reynaud
gekommen. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Folglich kamen wir auf die
Auberge de Clochemerle in Vaux-en-Beaujolais, einem sternegekrönten Restaurant
im Herzen des Beaujolais Village. Clochemerle ist jedem Franzosen ein Begriff,
beschreibt er doch in dem Roman von Gabriel Chevalier den fiktiven Ort an dem
es zu einer humoresken Auseinandersetzung kam, zwischen der konservativen
katholischen Bevölkerung und dem eher fortschrittlichen Bürgermeister, der in
Sichtweite der Kirche doch tatsächlich ein Pissoir errichten lassen wollte. Don
Camillo und Peppone<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>auf französisch.
Unbedingt lesenswert.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
2017 und 2018 fuhren wir also
Richtung Süden und fanden in dem Restaurant neben der ausgezeichneten,
hochkomplexen Küche (eher ** als*) eine veritable Auswahl der dortigen Weine
und eine fundierte Expertise dazu bei der Patronne und Sommelière Mme Barth.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
So würde ich gerne im Folgenden
einige unserer Entdeckungen vorstellen, die noch kaum oder gar nicht bekannt
bei uns sind.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-size: 14.0pt;">Domaine Nicolas Chemarin in<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Marchampt<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Der junge Nicolas Charamin
nennt 10 Ha Weinberge sein eigen, im Wesentlichen im Beaujolais-Villages Gebiet
bei Marchampt, aber auch im Cru Régnié und Morgon, dort in den zwei Lagen
Charmes und Corcelette. Nach Ausbildung und Erfahrung in anderen Betrieben, blickt er aber inzwischen auf 12 Jahre Erfahrung im eigenen Weinberg zurück
(2006 der erste Jahrgang). Die Startfläche von 3 Ha hat er inzwischen auf 10
erweitert. Ein kleiner Teil ist auch mit Chardonnay bestockt, der aber immer
ganz schnell ausverkauft ist. </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Beim Weißwein experimentiert er mit
Maischestandzeit von 36 Std. baut aber den Presswein danach gesondert im Pièce
aus. Diesem Wein gibt er <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>besonders viel
Reifezeit und will ihn erst in Jahren in den Verkauf bringen. Wir waren sehr
angetan von dem Wein, der etwas ans Jura erinnert, aber sehr sensibel gefertigt
ist. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Die Roten bei ihm werden schon
traditionell in Semi-Carbonic vergoren, bekommen aber durch das Aufrühren
deutlich mehr Struktur. Bei der Kohlensäuregärung
werden die nicht entrappten und nicht gequetschten Trauben im geschlossenen
Tank vergoren, d.h. innerhalb der intakten Trauben beginnt eine enzymatische Gärung,
die aber zunächst nur wenig Alkohol ergibt. Im Laufe des Vorgangs brechen die
Trauben auf und die Gärung mittels Hefen geht weiter. Da der Tank aber
verschlossen ist, gelangt kein Sauerstoff hinein. Bei der eigentlichen
Kohlensäuregärung wird noch CO2 in den Tank geleitet, um wirklich Sauerstoff
fern zu halten. Das Ergebnis sind weiche fruchtbetonte Weine, die schnell nach
der Ernte trinkbar sind.</div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Wie schon erwähnt, betreibt
Cheramin eine Kombination von Kohlensäure- und Maischegärung, um den Weinen
auch Struktur und Kraft mitzugeben. Ausgebaut wird in Beton und Holz, abgefüllt
wird ungeschönt und unfiltriert und interessanterweise füllt er jeden Wein
einmal geschwefelt und einmal ungeschwefelt ab. Spannenderweise erhielten die
ungeschwefelten Abfüllungen ihren Lagen- und Sortencharakter – das ist eher
selten in der Szene.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Einen sehr feinen Régnié
produziert er und einen kraftvollen Morgon, der Mangels Menge in den letzten
Jahren aus einer Cuvée seiner beiden Lagen bestand.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Spannend wird es aber bei den
roten Villages Weinen: <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Die Basis der p’tit rubis, ein
am Hang auf ca. 500 Höhenmeter produzierter charmanter Gamay. Daneben der
Janneau von alten Reben (50-80 Jahre alt) schon mit mehr Kraft und Spannung.
Der Knaller kommt aber vom anderen Ende des Berges. Fast auf nacktem Granitfels
gewachsen<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>ist Le Rocher – ein
unglaublich guter Wein mit immenser Mineralität, feinem Körper und Komplexität
– ausgelegt für ein langes Leben. Da sage noch einer, in den
Beaujolais-Villages könnte man keine großen Weine machen. Ein junger,
talentierter und sehr engagierter Winzer, der sicher noch einiges erwarten lässt.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-size: 14.0pt;">Clos de Mez Marie-Elodie
Zighera-Confuron<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Fleurie<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Mme Zighera hatte ebenfalls
ihren ersten Jahrgang in 2006, hat aber zuvor diverse Ausbildungen in Weinbau
und Önologie absolviert. Ihr Schwager ist der Winzer Confuron in Vosne Romanée
und so hat sie auch ihren eigentlichen Wohnsitz dort, ist also nur zum arbeiten
in Fleurie, hat aber hier ihre Wurzeln. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Ihre gut 5 Ha Rebflächen,
übrigens ausschließlich Gamay, wurden traditionell immer über die Frauen
vererbt, wobei ihre Elterngeneration die Weine nicht selbst gemacht hat. Im
zarten Alter von 15 Jahren wurde ihr dann die Frage gestellt, ob sie sich
vorstellen könnte, Winzerin zu werde. Ohne zu zögern war das ihr Ziel, welches
sie dann auch zielstrebig verfolgt hat.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Der Name des Gutes ist eine Ehrerweisung ans
Burgund, eine Abwandlung des Clos de Bèze in Gevrey, wobei die Familie wirklich
einen von Mauern umschlossenen Weinberg besitzt.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Von Beginn an hat sie die
Weinbereitung komplett umgestellt, was den damaligen Kellermeister dazu
veranlasste, das Weite zu suchen. Trotz aller Konsequenz hat es bis 2016
gedauert zur Zertifizierung als Bio-Betrieb.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Grundsätzlich werden die Weine
wie in Burgund produziert, offene Maischegärung der nicht entrappten Trauben.
Nur Gravitation, Kaltmazeration, Aufrühren der Maische, Ausbau im Holz…<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Das hat schon mal sehr neugierig gemacht!
Lediglich drei Weine produziert sie: einen eher typischen, fruchtbetonten
Fleurie Mademoiselle M, um zu zeigen, dass sie das auch kann. Dann gibt es
einen Morgon von 90jährigen Reben: Kraft, Frucht und Struktur sind hier gepaart
mit Charme und Zugänglichkeit. Der dritte Wein schließlich ist ein Fleurie, den
sie Le Dot nennt, also die Mitgift. Wirklich ein anderer Fleurie mit
kraftvollem Körper, reifer Frucht und starkem Potential.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Weine zum Essen will sie
ausbauen, in guter französischer Tradition. Bis Jahrgang 2012 konnten wir zurück
probieren und haben so einen ersten Eindruck bekommen vom Potential dieser
Weine. Wir haben uns jedenfalls einen kleinen Vorrat dieser großartigen Weine
angelegt und sind gespannt auf die weitere Entwicklung.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-size: 14.0pt;">Domaine des Gardette Vaux-en-Beaujolais<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
An dieser Stelle sei einmal
eine Lanze gebrochen für die vielen Weingüter, die nicht im Rampenlicht stehen,
die guten, einfachen Wein produzieren mit Ausgewogenheit, Länge und Charme.
Keine Probierweine, sondern Trinkweine die Spaß machen und einfach gut sind,
ohne dass man über sie stundenlang philosophieren könnte.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Ein solches Weingut ist die
Domaine des Gardette im Kern des Beaujolais Villages. Marie-Francoise und
Claude Gardette bauen alleine und auf 12 Ha in Handarbeit Wein an, 1 Ha davon
Chardonnay. Sie haben „nur“ Stahl und Betontanks und ein Holzfässchen. Die
Weinberge liegen auf Steillagen und sind durch die extrem kleinen Rebstöcke
sehr schwer zu bearbeiten. Dreiviertel der Weine müssen sie im Tank verkaufen,
kein Händler, kein Internet, keine Gastronomie unterstützt sie beim Verkauf.
Einen kleinen Probierraum haben sie auch, der vor allem von Ihren
Pensionsgästen genutzt wird, diese sind auch die wichtigsten Abnehmer ihrer
Weine. Fast die Hälfte des Ertrages wird als Beaujolais Villages Nouveau
vermarktet. Etwas ordentlichen Schaumwein lassen sie auch produzieren.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Der Chardonnay von
40-70jährigen Reben ist richtig gut und lecker, ausgewogen mit ordentlicher
Länge und säurefrisch. Der 16er Beaujolais Villages hatte eine schöne
Kräuterwürze, pfeffrigen Charme und eine ordentliche Portion Gerbstoff. Die
Vieilles Vignes schließlich von 2017 (70-80jährige Reben) waren noch etwas vom
Holz geprägt, zeigten aber eine weiche ausgeprägte Struktur mit zarter Frucht.
Das alles zu Preisen von rund 5€ pro Flasche!<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Nebenbei haben sie ein
Gästezimmer mit Frühstück (und tollem Kamin, der im Winter vom Chef täglich
angeschmissen wird) und eine Unterkunft für Gruppen zur Selbstversorgung.<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Wandern kann man hier übrigens auch
ausgezeichnet und erhält Tipps für alles von den reizenden Gastgebern
Marie-Francoise und Claude.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-size: 14.0pt;">Guillaume Chanudet Fleurie<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Leider nur im Urlaub erreicht haben wir
Guillaume Chanudet, Jahrgang 1992! Sein 2015er Fleurie La Patte du p’tit Chat,
wohl nur einer von zwei Weinen, die er produziert, hat uns fasziniert. Feine
Frucht in der Nase die sich am Gaumen übergangslos fortsetzt. Himbeer, Kirsche
und andere rote Beeren im Geschmack mit viel Charme aber auch Gerbstoff und
Kraft. Toller Wein.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Leider konnten wir nicht mehr
von ihm kennenlernen. So bleibt aber die Freude auf unsere nächste Tour in die
Region.</div>
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-60028711110846274912019-01-08T11:38:00.000+01:002019-01-08T11:47:37.386+01:00Chenin Blanc – die unbekannte und langlebige Schöne! Blog-Sommelier Voigt über die Geschichte der Rebsorte<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2WsKDPuiGfteNbTdU9Xz-P5v6jU8ERDx6dPIktweQz9J9_H0gXWjCxrsb6_nRfuVaFAbnnc7U1qHaMX8-rqgsOCVkHxlN345c3EiyWSbeXp1EKO7nyHOhR6ZK4MHExfF1k1KiOvTEp9By/s1600/voigt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1024" height="312" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2WsKDPuiGfteNbTdU9Xz-P5v6jU8ERDx6dPIktweQz9J9_H0gXWjCxrsb6_nRfuVaFAbnnc7U1qHaMX8-rqgsOCVkHxlN345c3EiyWSbeXp1EKO7nyHOhR6ZK4MHExfF1k1KiOvTEp9By/s320/voigt.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
von Alfred Voigt </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Chenin Blanc – was ist das
eigentlich für eine unbekannte Schöne, die seit einigen Jahren in vieler Munde
ist? Das Zentrum ihrer Verbreitung liegt an der mittleren Loire zwischen dem
Centre im Osten - weltbekannt für Sauvignon Blanc beispielsweise aus Sancerre
oder Pouilly - und dem Muscadet Gebiet im Westen Richtung Atlantik. </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Im Gegensatz
zu Chardonnay und Sauvignon, hat es die Rebsorte bislang aber nicht in die weite
Welt geschafft. Bis auf Südafrika. Hier diente sie meist als belanglose
Allerweltsorte, was sich seit dem Ende der Apartheit aber dramatisch gewandelt
hat. Doch zurück an die Loire.Von der Rebfläche der gesamten
Loire, die circa halb so groß ist wie die deutsche, ist ein beträchtlicher Teil
mit dieser Rebsorte bestückt. Nach wie
vor eher unbekannt bei uns sind die Weine aus dem Anjou, dem Saumur und der
Touraine. In Frankreich selbst, aber
besonders in Großbritannien hoch angesehen.</div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Was macht die Weine denn so
besonders? Da ist zum einen ihre Vielseitigkeit. Es gibt süße, trockene,
halbtrockene Weine, spannende Sekte. Hinzu kommt die Langlebigkeit. In diesen
Punkten ist es wohl die einzige Sorte, die es mit dem Riesling aufnehmen kann,
auch was die Kraft der Säure betrifft. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Warum wurde Chenin Blanc also
erst in letzter Zeit von vielen Weinfreunden entdeckt? Zum einen haben sicher
Chenins aus Südafrika ihren Anteil daran, das warme Klima, der Holzfassausbau
und Wissen über die Sorte, lassen die Weine oft mit mehr Charme ausstatten als
ihre französischen Kollegen. Dazu kommt besonders viel Schmelz neben der
verhaltenen Frucht. Empfohlen aus der Kapregion seien da der <b>Chenin 1947 von
Kaapzicht. </b>Wirklich von Reben, die 1947 gepflanzt wurden. Trotz des warmen
Klimas in Stellenbosch, ein eher eleganter, harmonischer und vielschichtiger
Chenin. Ungewöhnlich die beiden Chenins von <b>Springfontein</b> in Stanford nahe
Hermanus: <b>Terroir Selection und Jil`s Dune</b>. Das Besondere: die Reben wachsen
auf kalkhaltigen Dünen in Meeresnähe, das hebt sich deutlich ab von den
Granitböden, die man vorwiegend im südlichen Afrika findet. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Zum anderen vergisst man in
Zeiten des Klimawandels, dass an den Grenzen des möglichen Weinanbaus in
früheren Zeiten, die optimale Reife nicht immer erreicht wurde. Schlimmer noch:
in den Randgebieten der Anbauregionen, beispielsweise in Jasnières oder Azay le
Rideau war es nicht selbstverständlich, dass jedes Jahr überhaupt ein
verwertbarer Ertrag erzielt wurde. Es gab Jahrzehnte mit drei
Komplettausfällen, dazu wurden die Trauben in vielleicht nochmal drei Jahren
nicht richtig reif. Wirklich gute Jahre in Bezug auf Menge und Qualität waren
eher selten. So waren die Weine oft, spröde, säurebetont und benötigten viele
Jahre, manchmal auch Jahrzehnte zur Harmonisierung.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Die Winzer waren deshalb auch
immer Landwirt mit etwas Vieh, Obst und Gemüseanbau um die Ernährung der
Familie zu gewährleisten. Solche Mischbetriebe gibt es im Übrigen immer noch.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Der Anstieg der
Durchschnittstemperatur und die gestiegene Erfahrung der Winzer, haben der
Qualität der Weine also zu einem deutlichen Sprung verholfen. </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Weine aus den
80er Jahren und Älter musste man eine ungeheure Reife abverlangen, um sie in
einen trinkfertigen Zustand zu bekommen. Das ist heute nicht mehr so extrem,
die immense Haltbarkeit besteht aber weiterhin. Trotzdem muss man sich auf die
Weine einlassen, der Charme verbirgt sich manchmal hinter dem zweiten Schluck.
Belohnt wird man jedoch mit jeder Menge Charakter, Komplexität und Spannung.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Haltet <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>also Ausschau nach trockenen, demi-secs <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>oder edelsüßen Weinen dieser Rebsorte und
nicht nur unbedingt von Stars wie <b>Huet oder Coulée de Serrant.</b> Sie heben sich
deutlich heraus aus der Vielzahl der gut gemachten, aber eher belanglosen
Gewächse. </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="text-align: justify;">
Die Suche nach Weinen von F<b>oreau aus Vouvray </b>(besonders die Edelsüßen
bestechen durch Komplexität, Harmonie und Haltbarkeit. Ein 1929er auf dem
Weingut vor 10 Jahren probiert war ungeheuer frisch, lebendig und auf den Punkt
gereift.), <b>Baumard aus Savennières </b>(unglaublich charmanter Clos du Papillon und
mächtiger Trie spéciale), <b>Ogereau im Anjou</b> (großartiger, dichter Anjou mit viel
Spannung zum Schnäppchenpreis), <b>Francois Chidaine in Montlouis </b>(unbekannter
Nachbar von Vouvray mit finessenreichen Süßweinen) oder Bellivière in Jasnières
(am Rande des möglichen Weinbaus im Norden der Loire entstehen grazile, feine
Chenins meist mit Süße) werden Euch belohnen, garantiert.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-19792547553039664392018-12-09T19:58:00.001+01:002018-12-10T10:47:56.077+01:00Naturwein, Amphore, Schwefelfrei, Kulturprodukt, unser Blog-Sommelier Alfred Voigt kommentiert <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjp1jpVmeGanFFzvwNcL7nx6I35ZX-sMx9mEVJLp9P9zY5ISr0SgshtGhRE8SBtAOqjFkrn11wv7RmQK_wAM7jghtI3NDw6iFyhyphenhyphenHCyZP-BvAWz9ueGbIsVo3CiSTJIaiR-nzly9VjfrxGq/s1600/voigt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1024" height="312" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjp1jpVmeGanFFzvwNcL7nx6I35ZX-sMx9mEVJLp9P9zY5ISr0SgshtGhRE8SBtAOqjFkrn11wv7RmQK_wAM7jghtI3NDw6iFyhyphenhyphenHCyZP-BvAWz9ueGbIsVo3CiSTJIaiR-nzly9VjfrxGq/s320/voigt.jpg" width="320" /></a></div>
von Alfred Voigt<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
So ist das halt, wenn man sich positioniert und versucht, die Raw-Wein Bewegung mal etwas aus der Distanz zu bewerten: man erntet viel Bestätigung und viel Widerspruch. Schön eigentlich... eine Diskussion darüber angefacht zu haben. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bei meinem Beitrag ging es mir nicht um die Unterscheidung von Maischegärung weiß/Amphore/Schwefelfrei/Maischestandzeit/Betonei usw….Das war nicht das Thema. Es ging darum, dass der Ausbau im Keller ganz allgemein zur Nivellierung von Lage und Rebsorte führen kann. Vielleicht kann ich hier versuchen dies nachzuholen. Aber moment mal, zuerst sollte man ja eigentlich definieren was das ist: Naturwein, Raw, Orange usw.. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Natur geht ja schon mal gar nicht, Wein ist ein Kulturprodukt des Menschen. Aus wildem Wein kann man meines Wissens nach keinen Wein produzieren.
Pflanzenschutz ist ja auch schon ein Eingriff, nicht unerheblich. Ist der Einsatz von Schwefel und Kupfer im biodynamischen Weinbau auch schon zu viel? Maischestandzeit, Maischegärung bei Weißwein, Gär- und Ausbaubehältnisse, was ist natürlich, eigentlich doch Edelstahl, da er keinen Sauerstoff an den Wein lässt? Ist das entrappen von Rotwein schon „unnatürlich“? Auch Schwefel ist nach der Gärung in geringen Mengen sowieso im Wein. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Fragen über Fragen und es gibt da sicher keine klaren Grenzen und Unterscheidungen. Eigentlich ist mir das auch egal, was zählt, ist das Ergebnis: ein charaktervoller, vielschichtiger und nachhaltiger Wein, mit dem es Spaß macht, sich auseinanderzusetzen, oder der auch manchmal einfach nur lecker und trinkfreudig ist. Das ist der ursprüngliche Sinn des Weines. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nun ist es ja häufig so, dass eine Veränderung in der Weinbereitung ja oft auf starke Zustimmung trifft, die dann die herkömmlichen Methoden als unzulänglich herausstellt. Maischestandzeit, Amphore und oder schwefelfrei sind der Maßstab aller Dinge, aber Maischegärung der Maischegärung wegen hat keinen Sinn, zu einem guten Wein gehört mehr.
Aus der Distanz betrachtet ist dies natürlich Unsinn und mit der Zeit relativiert sich das sowieso. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So macht Ott beispielsweise keinen Amphorenwein mehr, Pacalet setzt auch Schwefel dem Wein zu und in unserer Lieblingsweinbar in Vaison-la-Romaine in der Provence, die vor 5 Jahren noch ausschließlich schwefelfreie Weine angeboten hat, gibt es inzwischen auch geschwefelte! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was bleibt also: Diese neuen/alten Methoden haben ja Einzug gehalten in den „konventionellen“ Weinbau. Foradori hat einen kompletten Holzfasskeller mit Amphoren bestückt, renommierte Winzer wie Fritz Keller geben ihren „normal“ ausgebauten Weinen auch einige Fässchen Maischvergorenen hinzu und die Schwefelgehalte der meisten Weine wurden deutlich verringert.
Daneben gibt es sicher nicht wenige Winzer, die mit ihrer sensiblen und gekonnten Art Weine kreieren, oder wachsen lassen, die möglichst wenige Eingriffe durch ihn erfahren. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Hiervon würde ich gerne im Folgenden einige vorstellen. </div>
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<br /></div>
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<b>2017 Mesum Weingut Pisoni Trentino </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Zunächst ein höchst ungewöhnliches Projekt vom Weingut Marco und Stefano Pisoni aus dem Trentino. In einem Fresco des Torre dell‘Aquilla aus dem 14.Jahrhundert im Trentino wird die Weinbereitung zu dieser Zeit in allen Einzelheiten dargestellt. Auf Grundlage dieser Bilder haben die Brüder Pisoni die Bedingungen geschaffen, um möglichst 1:1 einen Wein zu kreieren, wie er damals wohl gemacht worden ist. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Die Weinbergsterrassen wurden so angelegt wie beschrieben mit wurzelechten Reben einer Sorte aus der Muskatellerfamilie. Die Trauben wurden von Damen mit den Füßen eingemaischt, in Terrakottaamphoren vergoren und gereift und schließlich in einer nachgebauten Holzpresse in der Osterwoche gepresst und abgefüllt in 0,5 Literfläschchen. 2017 ist der erste Jahrgang eines finessenreichen, aromatischen Weines mit zartem Muskataroma und feiner Extraktsüße. Absolut gelungenes Experiment. (18€/0,5lEVP)
Vom selben Weingut ein ungeschwefelter Teroldego genannt Gobbo Rosso, auch Jahrgang 2017. Spannender Vergleich zu den Amphoren-Teroldegos von Foradori aus der Nachbarschaft.
Ätherisch in der Nase, rote Früchte und Schalenobst. Am Gaumen sehr fein und zurückhaltend. Die roten Früchte bestätigen sich, hinzu kommt Würze und belebende Säure, sehr trinkanimierend (12,5%Alc). Feiner, eleganter und nachhaltiger Wein, dem man den fehlenden Schwefel nicht anmerkt. (ca.15€) </div>
<div style="text-align: justify;">
<b><br /></b></div>
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<b>2017 Trollinger Alte Reben Weingut Schnaitmann Württemberg </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Also die Schwaben haben mich in den letzten Jahren schon sehr überrascht. Was Aldinger, Dautel, Schnaitmann, Wachtstätter und Co aus ihren Rebsorten so rausholen, ist schon toll. Schnaitmann schießt dieses Jahr jedoch den Vogel ab: 2017 Trollinger Alte Reben ungeschwefelt! Was für ein charmanter, fruchtiger Wein mit einer wunderbaren Frische, Mineralität und Struktur. Ich fühlte mich an besten Beaujolais erinnert (was sich auch durch die Ganztraubengärung erklärt). Der Wein ist ungeheuer sinnlich, nicht groß, aber einfach perfekt in seiner Art und jeder Tropfen macht Lust auf den nächsten Schluck. Gewachsen auf Gipskeuper mit lediglich 12,5% Alkohol von 30-45jährigen Reben, spontanvergoren, Ausbau in alten 300l Fässern und biologisch zertifiziert.(ca.12€) </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Steillage von Wachtstätter ist schon super, auch die alten Reben von Dautel und besonders der 16er Trollinger von Aldinger genannt Gipfelstürmer, (hätte ich hier auch gerne vorgestellt, ist aber wohl nicht mehr verfügbar) ausgebaut als Experiment wie ein Pinot machen große Freude. Diese Rebsorte hat allen Schimpftiraden zum Trotz eine Daseinsberechtigung, nicht nur für Württemberg. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Kleiner Tipp nebenbei: die Rotweine von Wolfgang Alt in Neipperg. Immer noch ziemlich unbekannt, aber sehr eigenständig und großartig. Als Spezialität gibt es auch eine kleine Menge Nebbiolo- durchaus probierenswert.<br />
<br />
<b>2014 Areni Noir Karasi und 2014 Areni Noir Yeraz
Weingut Zorah von Zorik Gharibian Armenien </b><br />
Eine märchenhafte Geschichte: der Sohn ausgewanderter Armenier reist 1999 in die Heimat seiner Eltern. Die Weinbaugeschichte des Landes am Osthang des Berges Ararat beeindruckt ihn sehr und er beschließt, dort ein Weingut zu gründen. Gepflanzt wurde für den Rotwein die Rebsorte Areni Noir, es gibt aber noch Reste alter Rebflächen mit 100jährigen Reben, die er auch bewirtschaften kann. Auf kalkhaltigen, sandigen und steinigen Böden gedeihen die Pflanzen bis auf eine Höhe von 1600 Metern. Die Höhenlage garantiert große Temperaturschwankungen und sorgt somit für aromatische, frische Weine. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Areni Noir Karasi gärt in Betontanks und reift dann in klassischen Amphoren, die zum Teil von Bauern aus der Umgebung stammen und restauriert worden sind.
So entsteht ein würziger Wein mit viel roter Frucht, kräutrigen Aromen, feinkörnigem Gerbstoff und ausgewogener Frische. Sehr europäisch, aber doch mit eigenen Akzenten. (ca 20€)
Dann gibt es noch eine Vieilles Vignes Version, die von 100jährigen Reben auf einer Höhe von 1600 Metern erzeugt wird. Da ist natürlich noch viel mehr Konzentration und Dichte drin, der Wein ist aber noch recht verschlossen und man muss abwarten, wie er sich entwickelt. (ca 95€) </div>
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<br /></div>
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<b>2011 Pithium rot Weingut von Bassermann-Jordan Pfalz </b></div>
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Noch ein toller Amphorenwein, diesmal aus der Pfalz von der Rebsorte Cabernet-Sauvignon. Uli Mell, der Chef de Cave im Weingut hat ja schon viele Jahre bewiesen, welch sensibler und präziser Weinmacher er ist. So wundert es mich auch nicht, dass er gleich im ersten Jahrgang 2011 aus Cabernet und Amphore ein exzellentes Tröpfchen hat bereiten können. Die Trauben wachsen in Ruppertsberger Toplagen auf sandigem Lehm und Buntsandsteinverwitterung. Hochreife und gesunde Trauben wurden geerntet, von Hand entrappt und von Hand gequetscht!! Die Maische kam dann in 230 Liter Tonamphoren, die in Spanien produziert wurden. Der Most wurde regelmäßig überschwallt während der Gärung und blieb bis April 2012 in der Amphore, wurde dann noch 6 Wochen auf der Feinhefe im Holzfass zur Klärung gelagert und anschließend abgefüllt. Super konzentrierte Frucht, Kirsche und Schwarze Johannisbeere. Charaktervoll, tiefgründig und nachhaltig, ganz spannend. Ist jetzt ziemlich auf dem Punkt, hält dies aber sicher noch über Jahre.
Nachfolgejahrgang 2015 49. Restflaschen und Magnum 2011 in der Schatzkammer – Verhandlungssache! </div>
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<br /></div>
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<b>2016 Weißburgunder Brigid Birgit Braunstein Burgenland </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Oft haben wir uns schon gefragt, ist der Weißburgunder eine wirklich große Rebsorte oder nicht? Die Elsässer haben sich ja dagegen entschieden und ihr keinen Grand Cru Status zugebilligt. Trotzdem gibt es in letzter Zeit einige Exemplare, die aufhorchen lassen. Neben Kirchberg von Salwey, Gras im Ofen von Heger oder Mandelberg von Wehrheim hat uns der Pinot Blanc Brigid von Birgit Braunstein aus dem Burgenland besonders gefallen. Der Name kommt von der keltischen Göttin des Lichtes und die Reben wachsen auf der Schieferlage Edelgraben im Leithagebirge unweit eines keltischen Kraftortes. Maischestandzeit von 21 Tagen, danach ein Jahr Lagerung ohne Schwefelzugabe in gebrauchten 500 Liter Fässern auf der Vollhefe. Durchgegoren mit poentierter Säure präsentiert er sich mit Aromen von Marzipan, Grafit, Haselnussmus und weißen Blüten. Mineralisch mit einer deutlichen Portion Gerbstoff und schönem Nachhall. Ein absoluter Essenswein zu gebratenem Fisch oder kräftigen Gemüsegerichten (Ratatouille). Sehr viel Wein bei lediglich 12,5% Alkohol. 29,50€ </div>
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Es gäbe sicher noch eine ganze Reihe anderer Weine, bei denen es sich lohnen würde, sie hier zu präsentieren. Beispielsweise die ungeschwefelten Weine von Huillon-Overnoy aus dem Jura, weiß und rot, die ich besonders liebe, übrigens schon seit dem Jahrgang 1999! Ich möchte es aber dabei belassen um exemplarisch zu zeigen, dass es tolle „Naturweine“ gibt, die auch einem Freund von Rebsorte und Lage gefallen können.
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Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-41318911098293331012018-12-03T13:11:00.003+01:002018-12-03T13:22:06.100+01:00Statusbericht von der Rhône an die Seine, unser Blog-Sommelier Alfred Voigt verkostet in Paris! <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7io7h_qg-0R0hhAcq-lK7-mGDyCV4vhPPLu2DXidws1rcB2I2NEdrNEClsU2QFJQ2ozs0SsOthOsaKECU9yTXIbyo9xmtNm6llm2LbN3JxZO-j3m6YBT3QqY9nnfv0K1ZMNNfrwQqYPwZ/s1600/voigt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1024" height="312" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7io7h_qg-0R0hhAcq-lK7-mGDyCV4vhPPLu2DXidws1rcB2I2NEdrNEClsU2QFJQ2ozs0SsOthOsaKECU9yTXIbyo9xmtNm6llm2LbN3JxZO-j3m6YBT3QqY9nnfv0K1ZMNNfrwQqYPwZ/s320/voigt.jpg" width="320" /></a></div>
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von Alfred Voigt</div>
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<br /></div>
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Auch auf die Gefahr hin, einen Geheimtipp zu verlieren, möchte ich auf eine großartige Weinpräsentation hinweisen, die alle zwei Jahre in Paris stattfindet. Zum neunten Male präsentierte die <b>“Association Rhône en Seine“</b> ihre Weine in Paris. 40 Weingüter von der nördlichen und südlichen Rhône in Südostfrankreich präsentierten ihre aktuellen Jahrgänge persönlich. Dies durch die Eigentümer am<b> Place du Vendôme,</b> im Herzen von Paris. In lockerer Atmosphäre kann man den State of the Art der Weinregion verkosten.</div>
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<br /></div>
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Nach dem etwas problematischen Jahrgang 2014, gab es dieses Jahr Weine aus den 3 großartigen Jahrgängen 2015/2016 und 2017 zu probieren. 2015 ist dabei der etwas elegantere Jahrgang, während 2016 mit viel Kraft und Konzentration aufwartet. Aus 2017 gab es ausschließlich Weißweine, die sich lebendig und ausgewogen präsentierten.
Wir waren zum dritten Mal bei dieser tollen Probe, die alle zwei Jahre stattfindet – bislang waren wir immer die einzigen Teilnehmer aus Deutschland! </div>
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10:30 Uhr am Morgen. So stürzten wir uns erst mal auf die Weißen. Welch Überraschung, sie zeigten sich frisch, ausgewogen mit Finesse, wenig Holzmaskierung und tolle Würze. Der Stil hat sich hier erfreulich verfeinert und ist jetzt auch für den Riesling Freund kompatibel!
Von der nördlichen Rhône Weine der Rebsorten Marsanne und Roussanne mit etwas Viognier bzw. Viognier pur in Condrieu. Zwei St. Peray zu Beginn. Kleine Appellation, bei uns eher unbekannt. Bernard Gripa Les Pins 2017 wunderbar klar und ausgewogen mit Frische und Würze, Alain Voge Harmonie 2017, ähnlich strukturiert, vielleicht etwas schwächer und Fleur de Crussol 2016, noch etwas vom Holz geprägt, aber viel Potential.
Die Stars aus Condrieu natürlich Yves Cuilleron Les Chaillets, wie immer großartig, aber halt nicht nur duftig und für den schnellen Konsum, sondern mit Struktur und Komplexität – absolut wunderbar. Dazu Yves Gangloff, sehr gut strukturiert auf Grund der langsamen Gärung, zusätzlich feine Frucht. </div>
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Die St. Joseph, größte Appellation im Norden auf einer Länge von 80 Kilometer, zeichneten sich bei allen Produzenten durch eine deutliche Honignote aus. Bei diesen Weißen war die Säure am weichsten, so bestachen sie durch Schmelz und Würze, absolute Essensweine! Am besten vielleicht der Les Oliviers von Pierre Gonon, leider immer schnell ausverkauft (Vor 10 Jahren war das noch anders, ein befreundeter Weinhändler, der die Roten und Weißen von Gonon auf den deutschen Markt gebracht hatte, blieb darauf sitzen – heute unvorstellbar!). Sicher noch sehr zu empfehlen Villard und natürlich Gaillard.
Aus dem Süden gefielen uns eigentlich nur zwei Weiße aus Châteauneuf-du-Pape, und zwar Clos des Papes, wirklich ein großer, vielschichtiger Wein, sowie Vieux Télégraphe mit viel Körper und Struktur. </div>
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Beaucastel gefiel uns sicher sehr als Weißwein überhaupt, wir vermissten aber die Identität, die Verbindung zur südlichen Rhône, das ist sicher auch immer ein Argument zur Beurteilung eines Weines.
Bei den Roten hat der Vergleich zwischen 2015 und 2016 sehr viel Freude bereitet. Allgemein gefiel uns 2015 etwas besser, da finessenreicher.
Aus dem Norden toll wie immer Gonon St.Joseph 2016. Fein, pfeffrig, perfekte Harmonie. Gripa sehr ordentlich, aber begeistert hat uns Gaillard 2016. Schon der St.Joseph sehr gut, der Knaller aber waren Côte Rôtie Côte Blonde und vor allem der Lagen Wein Rose Pourpre ebenfalls vom gekochten Hang. Das ist ein einmaliger Stil: burgundisch fein und finessenreich. Vielschichtig und komplex, aber niemals fett oder breit. Einfach toll. </div>
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Ganz anders die Côte Rôtie von Ogier. Vier Lagenweine stellte er vor aus dem Jahrgang 2015: Fonceant, Bertholon, La Viallière und But den Mont. Alle Weine exzellent, deutlich unterschiedlich, spannender Vergleich. Seine Weine sind wuchtiger und kraftvoller als die von Gaillard, trotz des eleganteren Jahrgangs und brauchen sicher mehr Zeit zum reifen. Wir waren vor allem begeistert vom But de Mont, dem eine tolle Entwicklung beschieden ist. Kraftvoll, mineralisch, Frucht und Würze im Überfluss.
Crozes Hermitage, Graillot, wie schon in den Jahren zuvor etwas enttäuschend leider, viel besser der Clos des Grives 2016 von Combier. </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Cornas, eine meiner Lieblingsherkünfte von der Nordrhône enttäuschte bei Clape, wie die letzten Jahre zuvor auch. Alain Voge 2016 sowohl Les Chailles, als auch die Vieilles Vignes prima. Die Weine aus Cornas scheinen ihre Rustikalität etwas zu verlieren. Sie werden feiner bei aller Dichte und Konzentration. Voge ist inzwischen unser Favorit.
Dann in den Süden. Gigondas, mag ich inzwischen fast lieber als Châteauneuf-du-Pape, da sie oft nicht ganz so mächtig sind. St.Cosme, einer unser Lieblinge glänzte zunächst mit Abwesenheit, brachte dann aber lediglich einen Wein zur Probe – sehr schade. Domaine des Espiers hat uns sehr gut gefallen. Viel Eleganz, Garrique und Frucht von roten Beeren. Die Weine ähneln eher denen von Bouissière als von Yves Gras. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eine echte Entdeckung auch die Weine von Pallières (im Eigentum von Vieux Télégraphe) scheinen die alte Form aus den 80er Jahren allmählich wieder zu finden.
Da sind wir auch schon am südlichen Ende in Châteauneuf due Pape. Vieux Télégraphe kraftvoll und würzig, uns fehlte aber etwas Charakter. Den gab es in Fülle bei Clos des Papes, sowohl für den 2015er als auch für den 2016er. Einfach ausdrucksstark, würzig, harmonisch mit einem ordentlichen Schuss Garrique. Diese wurden vielleicht nur noch übertroffen von den Damen von der Domaine Marcoux 2015, sinnlich ansprechend und prototypisch für die Herkunft. Das trifft sowohl für die normale Cuvée zu, aber besonders für die alten Reben, einfach unbeschreiblich gut.
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-6018673516684567612018-11-20T22:04:00.000+01:002018-11-25T23:07:08.339+01:00Alfred Kerr - ein deutsches Drama <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY3XkCTyc4GJg0oqqh4yBRaJiFcKoekeryeE54cCJitQcHOfe9dOkIT4jMZ8N4Fv-LWuVh1-2fh4svlldjnk8MuNZfUPoHRPeNg59N2taD0Ta39A7HXs1YBbaIZjwifOqIB-cat0uwzUU1/s1600/A19w4-rc4uL.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1045" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY3XkCTyc4GJg0oqqh4yBRaJiFcKoekeryeE54cCJitQcHOfe9dOkIT4jMZ8N4Fv-LWuVh1-2fh4svlldjnk8MuNZfUPoHRPeNg59N2taD0Ta39A7HXs1YBbaIZjwifOqIB-cat0uwzUU1/s400/A19w4-rc4uL.jpg" width="260" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">
<div style="text-align: justify;">
von Michael Jetter<br />
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">
<div style="text-align: justify;">
Wenn
man sich mit dem legendären deutschen Theaterkritiker Alfred Kerr beschäftigt,
dann begegnet man einem Mann, der meinungsstark und kämpferisch für seine
Überzeugungen im Bezug auf das Theater eingetreten ist, aber eben nicht nur für
das Theater, sondern letztendlich für die Freiheit des Menschen, den freien und
selbstbestimmten Bürger.</div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">
<o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
Alfred Kerr 1867 in Breslau geboren, war spätestens seit Mitte der neunziger
Jahre des vorletzten Jahrhunderts die Stimme im deutschen Reich, die
Theaterkarrieren befördern konnte, aber auch Karrieren zumindest zu behindern
vermochte. Das diesseits und jenseits der Theaterbühnen theatrale Berlin war
das Epizentrum der deutschen Dramaturgie, und eben aus dieser Stadt sendete
Kerr seine Idee eines den Menschen ins Zentrum rückenden dramaturgischen
Vorgangs, der mit den Mitteln des Theaters, seinen Beitrag zur
Demokratieentwicklung leisten sollte.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Leseempfehlung: Alfred Kerr / Die Biographie / von Deborah Vietor-Engländer
/ 718 Seiten<o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br style="mso-special-character: line-break;" /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die unzähligen deutschen Bühnen wurden immer wieder von der kaiserlichen
Zensur bedroht, oder eben konkret behindert, und gegen diesen Vorgang lehnte
sich Alfred Kerr immer wieder u.a. in seiner im Berliner Tageblatt publizierten
Kolumne "Briefe aus Berlin" auf, immer am Rande der Legalität, aber
sprachlich und rhetorisch so gewandt, dass ihm im Gegensatz zu vielen
Mitstreitern ein Gefängnisaufenthalt erspart blieb. Ein wahrer Verteidiger des
gesprochenen und vor allen Dingen geschriebenen Wortes.</div>
<o:p></o:p><br />
<div style="text-align: justify;">
Kerr verstand die Theaterkritik als eine Kunstform, die sich nicht auf das
Nacherzählen von Handlungen reduzierten sollte, sondern in ihrer Beschreibung
und Aufbau ein eigenes Kunstwerk darzustellen hatte. Die Auseinandersetzung mit
dem Stoff ging weit über das Dargebotene hinaus, sollte sie in das
Zeitgeschehen einbetten, sollte aber auch sprachlich den höchsten Ansprüchen
genügen, und eine historische Einordnung leisten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nach der Lektüre von so mancher aktuell publizierten Theaterkritik, kann man
nur ohnmächtig zur Schlussfolgerung gelangen, dass manche Redaktion am Vortag in
die Redaktionskonferenz hineinfragt, "Wer hat denn morgen Abend Lust auf
ein bisserl Theater". Das ist im übrigen wie beim Thema Wein, sehr oft
befremdet es mich, was man so in renommierten Zeitungen für schlecht
recherchierte Artikel zu lesen bekommt, aber das ist natürlich ein anderes
Thema, und soll an dieser Stelle keine Fortsetzung finden. Nur noch ganz
nebenbei erwähnt, Kerr war der Sohn eines Breslauer Weinhändlers.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die großen Menschen und Realitätsbeschreiber Hendrik Ibsen und Gerhart Hauptmann, um nur zwei Welttheaterautoren zu nennen, wurden von Kerr in Ihrer
Substanz und Erzählkraft sehr früh identifiziert, und über Jahrzehnte im
öffentlichen feuilletonistischen Diskurs gefördert, um aber auch dann Kritik an
ihnen zu üben, wenn es ihm angemessen erschien.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Kerr dachte im großen Stil, für ihn waren Theaterstücke nur dann wirklich
interessant, wenn ein Autor in der Lage war, letztendlich ein zeitloses Stück
zu konstruieren, dass losgelöst von aktuellen stofflichen Bezügen auch noch in
zweihundert Jahren vor Relevanz strotzt, und insofern als Kunstwerk zu
bezeichnen ist.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heute wissen wir, dass er mit dem Norweger Ibsen und dem deutschen Hauptmann
den totalen Instinkt offenbarte. Ich habe mittlerweile sehr viele Ibsen
Inszenierungen gesehen, zuletzt in Bochum "Ein Volksverräter" in der
Regie von Hermann Schmidt-Rahmer, und es ist wirklich berührend, welchen
Seeleneinblick seine Figuren offerieren, und wie seine damalige Gesellschaftskritik,
das Werk wurde 1882 veröffentlicht, sich in das Heute übertragen lässt. <o:p></o:p><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcPFWg5_BZZRk-nNImMHFwVlu1b8rwifjOU_H9qclXDCU0aOjpTeqhZccRsIIFFOdpIEowLdzPoFA-jjDVKU3pDKZ8FVBUzfq3fpLLKQn2SZ5Q3ps-EjcP2KaRZGqTSmw_gLcwBmkIGX0R/s1600/46488420_542157496210515_3946804894660296704_n.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="740" data-original-width="1456" height="202" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcPFWg5_BZZRk-nNImMHFwVlu1b8rwifjOU_H9qclXDCU0aOjpTeqhZccRsIIFFOdpIEowLdzPoFA-jjDVKU3pDKZ8FVBUzfq3fpLLKQn2SZ5Q3ps-EjcP2KaRZGqTSmw_gLcwBmkIGX0R/s400/46488420_542157496210515_3946804894660296704_n.jpg" width="400" /></a></div>
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Schauspielhaus Bochum heißt "Ein Volksfeind" nicht ohne Grund
"Ein Volksverräter" und thematisiert den aktuellen Rechtspopulismus
anhand des Badearztes Tomas Stockmann, der sich in dieser Inszenierung rechter
Kommunikationsstrategien bedient, um den Kampf um reines Wasser im städtischen
Bad für sich zu entscheiden. Es ist also kein plakativer und selbstreferentieller
Anti AFD Abend, sondern eine intelligente Offenlegung vom sprachlichen und
agitatorischen Handeln der rechtspopulistischen Protagonisten. Ibsen bietet auch
136 Jahre später den Rahmen hierfür.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Alfred Kerr, der während des Kaiserreichs und der anschließenden Weimarer
Republik eine wichtige und einflussreiche demokratische Stimme im öffentlichen
Diskurs war, warnte immer wieder vor dem aufkommenden Nationalsozialismus, und
konnte ihn wie sein Mitstreiter Kurt Tucholsky doch nicht verhindern.
Fluchtartig musste er im Februar 1933 sein geliebtes Deutschland verlassen, und
verlor auf diese Weise Arbeit und Heimat. Mit der Bücherverbrennung wurde sein
Werk für 12 Jahre unzugänglich gemacht, aber die Macht seiner Sprache, seine
Haltung und seine Liebe zum Theater sind unzerstörbar.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Unfassbar gekränkt und verletzt musste er nach seiner überstürzten
Emigration zur Kenntnis nehmen, wie sein geliebter Theaterautor, den er bei
jeder Gelegenheit dem internationalen Theaterpublikum anempfahl, ihn ob seiner
den Menschen in das Zentrum rückenden Inszenierungen (z.B. Die Ratten, z.B. Die
Weber) rücksichtslos protegierte, Gerhart Hauptmann, einen hässlichen Pakt mit
den Nazis einging, und sich dieser Gerhart Hauptmann auf das schändlichste von
seinem feuilletonistischen Förderer distanzierte. <o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie bitter muss es für jüdischen Deutschen Alfred Kerr gewesen sein, diesen
Verrat zu verkraften, ohne als Deutscher auf deutschen Boden dieser
Menschenverachtung als Autor und Mensch begegnen zu können. Der 1938 von
Hauptmann in seinem Tagebuch getätigte Eintrag bringt seine Haltung zu den
jüdischen Kollegen exemplarisch zum Ausdruck: "Ich muss endlich diese
sentimentale Judenfrage für mich ganz abtun. Es stehen wichtigere, höhere
deutsche Dinge auf dem Spiel." <u1:p></u1:p><o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Diese unendliche Traurigkeit über den Verlust der Heimat findet am
deutlichsten in diesem Gedicht Ausdruck, das Alfred Kerr anläßlich seines 75.
Geburtstags 1942 im Londoner Exil mit stockender Stimme vortrug. Ein
Weinliebhaber war dieser Mann ganz offensichtlich auch.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<i>"Wenn ich noch einmal die Jugend umfinge</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Grüne Zeiten im lieblichen Licht</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Wenn ich noch einmal nach Deutschland ginge...</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>(Ich tu`s aber nicht!) -</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Dann tränk` ich im schwärmenden Überschwang</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Deutschen Wein einen Sommertag lang!</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Ich wählte für dieses Tageswerk</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Nicht Assmannshauser Roten,</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Ich tränke Dürkheimer Feuerberg</i><i><d feuerberg="" rkheimer="">,</d></i><br />
<o:p></o:p><br />
<i>Heut kneipen ihn knechtische Knoten,</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Ich tränk ihn zu Dürkheim, ich tränk ihn zu Bonn,</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<i>Ich trink ihn nimmer - doch träume ich davon."</i><u1:p></u1:p><o:p></o:p><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Hauptmann wird auch heute noch völlig zu Recht auf deutschen Bühnen rauf und
runter gespielt, aber in der Gesamtbetrachtung, bzw. als Mensch hat er sich
genau im entscheidenden Moment für das Menschenverachtende und gegen das
Menschenfreundliche entschieden, bizarrerweise in völliger Umkehrung zu seinen
sozialkritischen und arbeiterfreundlichen Theaterstücken, die von Alfred Kerr
regelrecht geliebt und verehrt wurden. Ein deutsches Paradox, eine Bürde, die
wir heute noch zu tragen haben.</div>
<span style="text-align: justify;"><br /></span>
<span style="text-align: justify;">Lesen Sie Alfred Kerr, er lehrt uns viel mehr über das Heute, als der
aktuelle und in großen Teilen fahrige Digitaljournalismus dem geneigten Leser
bieten kann.</span><o:p></o:p><br />
<div style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="mso-margin-bottom-alt: auto; mso-margin-top-alt: auto;">
Ihr
Michael Jetter <u1:p></u1:p><o:p></o:p></div>
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-80987936920476375572018-11-12T22:45:00.000+01:002018-11-13T15:29:41.119+01:00Unbedeutende Anmerkungen zum Naturwein<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjo8pmbH5O5NHJRnmDtJAu5L1RJDBpleMPAfKgnCvX0Cibo69is2YKgBUWcguKX7HYnd9jS5UTQgJrSxjr8_gncyP_d7RHo_VN1OJ_UlVPBs2aDL_EHcuIztKuaY8Cyq1w3wt0PckIAUxx9/s1600/45881419_223509651676639_8798068148818411520_n.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1001" data-original-width="1024" height="390" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjo8pmbH5O5NHJRnmDtJAu5L1RJDBpleMPAfKgnCvX0Cibo69is2YKgBUWcguKX7HYnd9jS5UTQgJrSxjr8_gncyP_d7RHo_VN1OJ_UlVPBs2aDL_EHcuIztKuaY8Cyq1w3wt0PckIAUxx9/s400/45881419_223509651676639_8798068148818411520_n.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<span style="background-color: white; font-family: "helvetica neue" , "segoe ui" , "helvetica" , "arial" , sans-serif; font-size: 14px; white-space: pre-wrap;">von Sommelier Alfred Voigt
Das mutet schon etwas seltsam an, wenn auf einmal bedeutende Winzer und aktionsorientierte Sommeliers maischevergorene Weißweine und ungeschwefelte Rotweine als das Nonplusultra der Weinbereitung propagieren!
Da muss ich natürlich an meine Anfangsjahre Ende der 80er und Beginn der 90er Jahre denken. Eine meiner ersten Weinreisen führte mich ins Jura, und ich kam stolz mit einigen Kartons voller Flaschen vom damaligen Starwinzer Jean Macle (in Frankreich übrigens heute noch hoch angesehen) zurück. Diese bot ich dann völlig enthusiastisch meinen Stammgästen an. "Interessant" bekam ich zu hören, "weil Sie es sind, trinken wir den jetzt, aber nächstes Mal bitte wieder was normales."
„Zu karg, zu mineralisch, zu wenig Schmelz." Dann Beaujolais und Burgunder – rot und ohne zugesetzten Schwefel. Tolle sinnliche Weine, alle mit Wachskapsel und der Empfehlung, sie nicht über 12 Grad zu lagern. Sie kamen von dem Pionier Marcel Lapierre (2010 leider verstorben) in Morgon/Beaujolais. Absolut faszinierend, aber die Gäste!! Wieder "zu anstrengend, zu trocken und keine Süße vom Alkohol oder Extrakt." Halt Gamay, bzw. Pinot pur.
Bei diesen Weinen muss man sofort auch an seinen Neffen Philippe Pacalet denken, der den Verzicht auf Schwefel propagierte und auf diesem Weingut mit seinem Onkel zusammen wirkte. Er arbeitete dann auch bis 2001 für Henry Roch, dem Miteigentümer von Romanée-Conti. Die eigenen Weine von M Roch wurden konsequent auf Bio umgestellt, in den 90er Jahren waren das noch Exoten an der Côte d’Or, da die meisten Böden totgespritzt waren. Wie ein offen gelassenes Getreidefeld sah es dann auch dort aus, und die Nachbarn schüttelten nur den Kopf. Die Weine waren aber absolut faszinierend und kamen aus verschiedenen Dorflagen um Nuits-St-Georges.
Ich kaufte natürlich, aber was geschah dann: Ich öffnete einen Premier Cru (ziemlich teuer) und am Rand des Glases sammelten sich feine Perlen – Nachgärung!! So verschwanden die Weine auch wieder aus meinem Programm und der Winzer produziert heute „normale“ Weine. Was natürlich bleibt, ist der Trend in Burgund zur Biodynamie, dass die Böden wieder aktiviert werden mussten, war dann wohl doch offensichtlich. Vorher fragte ich aber auch einige Winzer in Deutschland, ob sie ohne Schwefel arbeiten würden. Ich erntete nur Kopfschütteln und die Aussage: das geht nicht.
Mag sein, dass diese Pioniere noch nicht genau mit diesem Thema umgehen konnten, was aber ganz offensichtlich ist: Maischegärung, Amphore und Verzicht auf Schwefel führt ganz eindeutig zu einer Uniformierung der Weine. Rebsorten und Lagen werden zweitrangig, und das kann es ja wohl nicht sein, dass über Jahrhunderte die besten Lagen und Rebsorten herausgearbeitet wurden um dann von der Gärung und dem Ausbau nivelliert werden. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich eine Reihe von sensiblen Winzern, die damit umzugehen verstehen und im Nischenbereich etwas Spannendes schaffen.
Also, ihr lieben Trendsommeliers: Bevor ihr etwas als das Nonplusultra herausstellt, beschäftigt euch damit intensiv und blickt ruhig mal in die Vergangenheit. Auch früher gab es schon Innovationen und revolutionäre Ansätze. Zum Wohl des Ganzheitlichen!</span>Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-73552049670725772512015-08-28T09:51:00.000+02:002015-08-28T21:54:01.313+02:00Mehr so Mersault! Domaine Roulot – Meursault-Boucheres Premier Cru <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgXdp60sxfl1uTiZ-8XnklfifRYUt3KNshnSAc_32xWfxc6w5EqG39fAZO5gUcNpbRZ7K7MEce_w-EUTuSj7vZ9REOZ_6Ukc-fGHOqESITfeay-7KngCsmAuzbEo6hfaw2cty9P1sddlKkO/s1600/Foto+30.05.15+19+28+56.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="373" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgXdp60sxfl1uTiZ-8XnklfifRYUt3KNshnSAc_32xWfxc6w5EqG39fAZO5gUcNpbRZ7K7MEce_w-EUTuSj7vZ9REOZ_6Ukc-fGHOqESITfeay-7KngCsmAuzbEo6hfaw2cty9P1sddlKkO/s400/Foto+30.05.15+19+28+56.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
von Marc Dröfke <br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<b>Meursault</b>. Spricht man über die ganz großen Weißweine dieser
Welt, ist das ein Ortsname, der viele Weinfans sofort hellhörig werden lässt. Denn
wie <b>Vosne</b> oder <b>Chambolle</b> für sensationellen Pinot bekannt sind, ist Meursault
die Quintessenz in Sachen Chardonnay für eine Großzahl von Konsumenten. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Was viele nicht wissen: In Meursault gibt es keine Lage, die
<b>Grand Cru </b>Status besitzt. Exakt die Fleckchen Erde, die dem Burgund
größtenteils seinen Legendenstatus beschert haben. Allerdings herrscht
einhellig die Meinung, dass die besten Premier Crus, die rund um das
beschauliche Städtchen gekeltert werden, es locker mit entsprechenden Grand
Crus aus anderen Gemeinden aufnehmen können.</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Einer der Produzenten, der hier seit geraumer Zeit für
Furore sorgt, ist <b>Jean-Marc Roulot</b>. Die Weine der Domaine waren schon immer
begehrt und qualitativ über jeden Zweifel erhaben. Seit etwa zwei Jahren
allerdings hat der Hype (und hier kann man wirklich von einem Hype sprechen) um
die Weine eine neue Stufe erreicht. Der Vergleich zum großen <b>Jean-Francois
Coche-Dury</b> wird oft genannt. Für mich nicht ganz nachvollziehbar, haben beide
Winzer doch einen unterschiedlichen Stil. Auch preislich liegt da (noch) eine
Liga dazwischen. Gott sei Dank, muss man da sagen. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Geschichte der Domaine ist relativ schnell erzählt. 1830
wurde die Domaine gegründet und erfuhr mit Jean-Marcs Vater Guy Roulot, der das
Weingut 1960 unter seine Fittiche nahm, einen saftigen Auftrieb. <b>Guy Roulot</b> vinifizierte
als einer der ersten in Meursault seine jeweiligen „Dorf-Meursault“-Paarzellen
(Village) einzeln. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Damit ging er den anderen Weg als den üblichen, denn die meisten
Winzer warfen ihre Trauben aus den jeweiligen nicht <b>Premier Cru </b>klassifizierten
Parzellen zusammen, um einen einzigen Wein zu erzeugen. Diese Diversifikation
plus Ausbau der Weingärten durch Neupflanzungen, Reduzierung der Erträge sowie
Investitionen in Keller und Technik ebneten den Weg zur heutigen Anerkennung.
Leider verstarb Guy Roulot 1982 im sehr frühen Alter von Anfang 50. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Sein Sohn
Jean-Marc besuchte zu dieser Zeit lieber eine Schauspielschule in Paris anstatt
sich um die Reben zu kümmern. Mit der Hilfe von <span style="mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-font-family: "Times New Roman";"><b>Jacques Seysses
(Domaine Dujac)</b> </span>trat der erst 25 Jährige Amerikaner Ted Lemon (heute
Littorai/CA) in die großen Fußstapfen von Guy Roulot und behielt den Stil, den
der Alte vorgegeben hatte, so gut es ging bei. Abgelöst wurde er von Franck
Grux, der die Verantwortung im Keller bis zur Rückkehr von Jean-Marc im Jahre
1988 übernahm. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Seit diesem Jahrgang führt Roulot das Weingut zusammen mit
seiner Schwester Michelle bis zum heutigen Tage. Schon kurz nach der Rückkehr aufs elterliche Weingut stellte
er im Jahre 1989 die Anbauweise auf biologisch um und verkleinerte die Erträge
noch mehr. Nebenbei erhöhte er die Anbaufläche nur leicht, um nicht den
persönlichen Bezug zum Weinberg zu verlieren. Dabei liegt sein Fokus ganz klar
auf der Herausarbeitung der unterschiedlichen Eigenschaften der jeweiligen Parzellen. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Im Keller wird möglichst wenig eingegriffen, um die Weine
nicht zu verfälschen. Roulot setzt gezielt verschiedene Fässer ein, um die
Spezifikationen der Weine zu unterstreichen. Und eins muss man den Franzosen
lassen: wenn sie etwas können, dann ist es Holz. Und das richtig gut. Dem ein
oder anderen mögen die Weine in der Jugend vielleicht etwas zu sehr davon
eingenommen sein. Mit etwas Flaschenreife integriert sich das allerdings und
gibt dem Wein Rückgrat und Struktur. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Weine von Jean-Marc Roulot sind ein Fixstern am burgundischen
Himmel. Das sind große Worte. Aber es gibt wenige Weingüter auf dieser Welt,
die in meinen Augen hier mithalten können. Ich weiß, die Gebinde sind teuer.
Aber jeden Cent wert. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Meursault-Boucheres
Premier Cru 2004</b></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Einer der vier verschiedenen Premier Crus, die von Roulot
auf die Flasche gezogen werden. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Im Glas dreht der Wein in einem mittelgoldenem Gewand seine
Runden. Die Nase ist unheimlich vielschichtig, klar und intensiv mit
Noten von Zitrone, Quitte, etwas Vanille und gegrillte Ananas. Dahinter viel
nasser Stein, Curry, Zitronengras sowie etwas Orangenzeste. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Am Gaumen zeigt der Wein das, wofür was die Domaine Roulot
steht: Eleganz, Tiefe und eine nahezu laserartige Säure. Ein geschliffenes
Juwel das neben seiner Eleganz eine subtile Power mitbringt und diese dem
Trinkenden speziell am Mittelgaumen zu zeigen weiß. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Viel Salz, wieder Zitrone
und dieser Kuss vom Holz. Wahrscheinlich jetzt auf den Punkt, kann aber
durchaus noch fünf Jährchen gehen.<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<span style="mso-spacerun: yes;">Eine Bezugsquelle für diesen Wein konnten wir nicht finden, jedoch wer die Domaine Roulot einmal im Glas haben will, gibt es <a href="http://www.gute-weine.de/frankreich/burgund/cote-d-or/domaine-roulot/meursault-clos-des-boucheres-1er-cru.html">hier </a>den 2011 Meursault "Clos des Boucheres" 1er Cru.</span><br />
<br />
<span style="mso-spacerun: yes;"></span><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: white; line-height: 18.200000762939453px;"><i>Der Direttore möchte darauf hinweisen, dass wir für Verlinkungen, Verkostungen, etc., keinerlei Geld erhalten.</i></span></span><span style="mso-spacerun: yes;">
</span>
<div class="fb-like" data-href="http://lagazzettadelvino.blogspot.de/2015/08/mehr-so-mersault-domaine-roulot.html" data-layout="standard" data-action="like" data-show-faces="true" data-share="true"></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-82373281275816493742015-06-25T23:00:00.002+02:002015-06-26T08:54:10.437+02:00Künstlers Werk und Weiß Erds Beitrag - 2013 Kostheim Weiß Erd Riesling GG Trocken<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZKY0l2-9gecsqPxQj_6RknS_Q6uTKX3_MqMoaF8fSuFkcT5x0sSvEjadHnJoRdWk45fOjlm-imxr9OqR7lOJHWjv9nrTPF7Yq-NdHNxxZ_YlowOqFK3ek1dz9xwmG9v7VszXZcqpBZu0Y/s1600/1403697_602503079808306_1721753725_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZKY0l2-9gecsqPxQj_6RknS_Q6uTKX3_MqMoaF8fSuFkcT5x0sSvEjadHnJoRdWk45fOjlm-imxr9OqR7lOJHWjv9nrTPF7Yq-NdHNxxZ_YlowOqFK3ek1dz9xwmG9v7VszXZcqpBZu0Y/s400/1403697_602503079808306_1721753725_o.jpg" width="322" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der <b>Rheingau</b> erlebt seit einiger Zeit eine beachtliche Renaissance. Während meinem Besuchen dort, verspüre ich eine unheimliche Dynamik, akribische Passion und eine Überraschung nach der anderen. Im Glas. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Sei es die junge Generation um Mark Barth, Alexander Jung, Max Schönleber. Die wieder Auferstandenen um Achim von Oetinger, Weingut Balthasar Ress in Form von Dirk Würtz. Oder aber die Etablierten der Spitze, welche nochmals durch einen Qualitätssprung ihren Anspruch manifestieren konnten. Bestes Beispiel wäre die 2013er Kollektion vom <b>Weingut Robert Weil</b>, die selbst die größten Kritiker zu überraschen vermochte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Einer ist aber Jahr für Jahr als Qualitäts-Benchmark gesetzt. Leise, unauffällig, aber mit klarer Aussage und überzeugend konstanter Qualität seines Schaffens. Sein Name ist <a href="http://www.weingut-kuenstler.de/startseite.html">Gunter Künstler</a>. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das Weingut in Hochheim konnte auch in Zeiten glänzen, als der Rheingau sich in einer Art Dornröschen Schlaf befand. Kaum Ausreißer, keine Skandale, kompromisslose Konstanz. Gunter Künstler erlebt man dabei nie als extrovertierten Wein Entertainer, der seine Person besonders in den Vordergrund stellen möchte. Er ist der akribische Weinarbeiter, der den Inhalt der Flasche sprechen lässt. Der Erfolg gibt ihm recht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zu seinen bekanntesten Lagen zählen unter anderen die Hölle, das Kirchenstück und der Berg Rottland. Mein ganz persönlicher Lieblingswein des Künstlers, stammt aus der Lage <a href="http://www.weingut-kuenstler.de/de/lagen/kostheim/weiss-erd.html">Kostheim Weiß Erd</a>. Geprägt von Kalkmergel, erhält der nach Süden ausgerichtete Hang auf 90 Metern NN, eine sehr hohe Sonneneinstrahlung. Die Reben gelangen mit ihren Wurzeln tief durch den lockeren Boden bis sie auf den kalkreichen, weißen Mergelboden stoßen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjs1XCl1ARTqnzcP-fWNql5ARlTDrEUWUQPPR4kbbLykNvuFE5cAmW5Bv6zbLjOOfDjwelZqUD3Nt2bsEJojzFs-R1vy-zjEky-LSFwUNNiOmR7bMwmqbMjawhDk94WcAVgzUjZFxLDakCw/s1600/Anhang+1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjs1XCl1ARTqnzcP-fWNql5ARlTDrEUWUQPPR4kbbLykNvuFE5cAmW5Bv6zbLjOOfDjwelZqUD3Nt2bsEJojzFs-R1vy-zjEky-LSFwUNNiOmR7bMwmqbMjawhDk94WcAVgzUjZFxLDakCw/s400/Anhang+1.jpg" width="257" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><br /></b></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>2013 KOSTHEIM WEIß ERD RIESLING GG TROCKEN</b></div>
<div style="text-align: justify;">
Auffallend kultivierte und galante Nase. Weinbergpfirsich, Granny Smith Apfel, einen Touch Quitte und florale Note nach Holunder. Prägend salziger und kalkiger Einschlag. Alles eher dezent-sortenbetont. Strahlt mehr durch seine Eleganz und Mineralität, bzw. seiner Herkunft. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Am Gaumen primär edle und weiche Frucht. Saftig und körperreich ohne auch nur ansatzweise fett zu wirken. Unglaublich abgeschliffene und feine Säure. Komplexe Struktur, Alkohol mit 12,5% stimmig eingebaut. Erneut, fabelhafte mineralische Prägung. Schöne Länge im Finish.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Weiß Erd ist am absoluten Beginn seiner Karriere und verspricht jetzt schon ein ganz großer zu werden. Grandezza gepaart mit einem auffallenden Herkunftscharakter. Das Attribut „burgundisch“ wird leider sehr oft inflationär benutzt, hier passt es wie die Faust aufs Auge, eines meiner absoluten Lieblings Grossen Gewächse aus 2013! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Unter uns Pastorentöchtern, für ein ein Grosses Gewächs dieser Qualität, ist der Preis mit ca. 22€ mehr als fair. Den Weiß Erd gibt es direkt im Online Shop des Weinguts <a href="http://shop.weingut-kuenstler.de/weiss/kostheim-weiss-erd-riesling.html">hier</a>.<br />
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: white; line-height: 18.200000762939453px;"><i>Der Direttore möchte darauf hinweisen, dass wir für Verlinkungen, Verkostungen, etc., keinerlei Geld erhalten.</i></span></span></div>
<div class="fb-like" data-action="like" data-href="http://lagazzettadelvino.blogspot.de/2015/06/kunstlers-werk-und-wei-erds-beitrag.html" data-layout="standard" data-share="true" data-show-faces="true">
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-60992605320929658252015-06-23T13:14:00.000+02:002015-08-26T16:00:54.034+02:00Nightlife Empfehlung Paris: Das unglaubliche Aux Trois Mailletz!<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSUac_4MjTacDifTJEs8vcB76kDGC69_wY56piMEMho-4cZrzattTkk7NISItZXv1nRVq8qv7W5OeMxxqfSFTc2gJTnb9_0dX3ie8UfN9fqqC4FXFDJxx_I9GZD7fnXvG5HHOJ3Yx6MQXI/s1600/Anhang+1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSUac_4MjTacDifTJEs8vcB76kDGC69_wY56piMEMho-4cZrzattTkk7NISItZXv1nRVq8qv7W5OeMxxqfSFTc2gJTnb9_0dX3ie8UfN9fqqC4FXFDJxx_I9GZD7fnXvG5HHOJ3Yx6MQXI/s400/Anhang+1.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px;">Gestern Nacht war ich zu Gast in dem kleinen Pariser Club </span><a class="profileLink" data-gt="{"entity_id":"140892882622363","entity_path":"\/profile_book.php"}" data-hovercard="/ajax/hovercard/page.php?id=140892882622363" href="https://www.facebook.com/pages/Aux-Trois-Mailletz/140892882622363" style="background-color: white; color: #3b5998; cursor: pointer; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-decoration: none;">Aux Trois Mailletz</a><span style="background-color: white; color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px;">.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px;"></span><br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px;"><span style="line-height: 19.3199996948242px;">Oben gibt es ein kleines erfüllendes Bistro -grandiose Bourgogne Auswahl- , unten im Keller wird jeden Tag Live Musik gespielt.</span><span style="line-height: 19.3199996948242px;"> </span></span><br />
<span style="background-color: white; color: #141823; line-height: 19.3199996948242px;"><span style="font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-align: justify;">Ein großer langer Holztisch lässt fast alle Gäste gemeinsam vor der Bühne sitzen. Es spielen Musiker und Tänzer aus aller Herren Länder. Senegal, die Elfenbeinküste, Kuba, Georgien, Russland, Serbien und viele mehr. Eines verbindet alle; eine unglaublich intensive, lebensbeja</span><span class="text_exposed_show" style="color: #141823; display: inline; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-align: justify;">hende, exzessive, romantische, erotische und kompromisslose Liebe zur Musik. </span><span style="background-color: white; color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px;"></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span class="text_exposed_show" style="color: #141823; display: inline; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-align: justify;"><br /></span>
<span style="color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-align: justify;">An diesem Abend vergisst man den Beginn und verdrängt das Ende. Das erste Mal seit langem spüre ich die Existenz des Begriffs Gleichheit. Ich tanze mit einer Frau aus Burkina Faso, liege mir mit einem hemmungslos tanzenden Koreaner vor Freude in den Armen, erzähle Leuten aus Marseille Witze (ich kann eigentlich gar kein Französisch), lasse mir von traurigen Geschichten aus Serbien berichten und fühle mich so frei und unbeschwert und der Gleichheit, der Brüderlichkeit so nahe wie schon ewig nicht mehr.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-align: justify;">Dieser gestrige, vom zwischenmenschlichen Pathos durchtränkte Mikrokosmos, zeigt wie einfach es gehen könnte!</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; color: #141823; font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-align: justify;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit; line-height: 19.3199996948242px; text-align: justify;">Hingehen. Leben. Ein Juwel in Saint Germain! </span></div>
<br />
<span class="text_exposed_show" style="background-color: white; color: #141823; display: inline; font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-size: 14px; line-height: 19.3199996948242px;"></span>
<br />
<table class="_54q" style="background-color: white; border-spacing: 0px; color: #141823; font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-size: 12px; line-height: 16.0799999237061px; margin-bottom: 10px; width: 350px;"><tbody>
<tr class="_54r" style="color: #444444; font-family: 'Lucida Grande', Helvetica, Arial, sans-serif !important; font-size: 13px !important; line-height: 18px !important;"><td class="_54s" style="font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-weight: bold; padding-bottom: 4px; padding-right: 8px; vertical-align: top;">Anschrift</td><td class="_54t" style="font-family: helvetica, arial, sans-serif; padding-bottom: 4px; padding-right: 0px; vertical-align: top;"><ul class="uiList _4kg" style="list-style-type: none; margin: 0px; padding: 0px;">
<li style="border-width: 0px;"></li>
<li style="border-width: 1px 0px 0px;">56 Rue Galande</li>
<li style="border-width: 1px 0px 0px;">75005 Paris</li>
</ul>
</td></tr>
<tr class="_54r" style="color: #444444; font-family: 'Lucida Grande', Helvetica, Arial, sans-serif !important; font-size: 13px !important; line-height: 18px !important;"><td class="_54s" style="font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-weight: bold; padding-bottom: 4px; padding-right: 8px; vertical-align: top;">Telefon</td><td class="_54t" style="font-family: helvetica, arial, sans-serif; padding-bottom: 4px; padding-right: 0px; vertical-align: top;">+33 1 43 54 00 79</td></tr>
<tr class="_54r" style="color: #444444; font-family: 'Lucida Grande', Helvetica, Arial, sans-serif !important; font-size: 13px !important; line-height: 18px !important;"><td class="_54s" style="font-family: helvetica, arial, sans-serif; font-weight: bold; padding-bottom: 4px; padding-right: 8px; vertical-align: top;">Webseite</td><td class="_54t" style="font-family: helvetica, arial, sans-serif; padding-bottom: 4px; padding-right: 0px; vertical-align: top;"><a href="http://www.lestroismailletz.fr/" rel="nofollow" style="color: #3b5998; cursor: pointer; text-decoration: none;" target="_blank">http://www.lestroismailletz.fr/</a></td></tr>
</tbody></table>
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Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-28969387546857589842015-05-05T11:57:00.000+02:002015-05-05T12:00:58.084+02:00Der Klaus. Der Peter. Der Keller. Hubacker Vertikale 2005 – 2013. <!--[if gte mso 9]><xml>
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</tbody></table>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: left;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><u><span style="font-size: 14.0pt;"><span style="text-decoration: none;"></span></span></u></b>von Marc Dröfke<br />
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><u><span style="font-size: 14.0pt;"><span style="text-decoration: none;"></span></span></u></b></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
„Prinz von Rheinhessen“, „Hohepriester des Rieslings“,
„Winzer des Jahrzehnts“. Über eine zu geringe Anzahl an Lobeshymnen kann sich
<b>Klaus-Peter Keller</b> nicht beklagen. Dem, neben Egon Müller, bekanntesten Gesicht
in Sachen deutscher Wein eilt sein Ruf entsprechend voraus. Seine Weine,
speziell die Großen Gewächse, erfreuen sich von Jahr zu Jahr steigender
Nachfrage. Auf dem Sekundärmarkt erzielt kein deutscher, trockener Riesling
höhere Preise. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Frage ist jedoch, ob diese Huldigungen auch wirklich
angebracht sind? Das versuche ich mir selbst nach jeder Flasche von Klaus-Peter
Keller neu zu beantworten.<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Meine bisherigen Erlebnisse (die überschaubar sind) waren
eher gespalten. <a href="http://lagazzettadelvino.blogspot.de/2013/07/consigliere-drofke-und-die-keller.html">Kirchspiel-Probe</a> vor fast zwei Jahren? Gute, zum Teil aber sehr gefällige Weine. Hubacker aus
dem hochgelobten Jahr <a href="http://lagazzettadelvino.blogspot.de/2014/09/retrospektive-groe-gewachse-jahrgang.html">2004</a> war zwar eine deutliche Steigerung zum Kirchspiel. Dennoch, die ganz große
Offenbarung blieb bisher aus. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Neben Zweiflern wie mir, gibt es Fans wie meinen Freund Dirk
(nicht Würtz), dessen Weinschrank schon schreit: „Bitte keine Keller Weine mehr!“
Da Dirk für seine Schatzkammer nur das Beste will, hat er sich kurzerhand
entschlossen, sie etwas zu entlasten und hat zu einer Art „Frühjahrsputz“ in
Form einer Hubacker-Vertikale der Jahrgänge 2005 – 2013 eingeladen. Eine
willkommene Gelegenheit, um die These erneut zu überprüfen. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8mZMHSbUSzeygSrNJ2L0oBBlzeV1mUm4UYcxIDPrye_FJvG5lWtU21ucoWtcPu6TM_l8lUolkbBBhVqX81wAPkL1l8t_xNBprDktDqmM_q0a8s5j5aAqeXbElE8dtioFXP9PIDe37cBI5/s1600/20121019_D4_2695.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8mZMHSbUSzeygSrNJ2L0oBBlzeV1mUm4UYcxIDPrye_FJvG5lWtU21ucoWtcPu6TM_l8lUolkbBBhVqX81wAPkL1l8t_xNBprDktDqmM_q0a8s5j5aAqeXbElE8dtioFXP9PIDe37cBI5/s400/20121019_D4_2695.jpeg" width="266" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">(c) Robert Dieth </td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br />
Der in Dalsheim liegende <a href="http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=1757">Hubacker</a>,
ist süd, süd-östliche exponiert und mit einer Neigung von 25 – 30%
ausgestattet. Keller und sein Team bewirtschaften hier ca. 4 Hektar aus dem sie
jährlich, je nach Jahrgang, 12.000 – 18.000 Liter Riesling erzeugen. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Lage ist seit 1789 im Familienbesitz und dank einer
glücklichen Erbfolge bis heute dort verblieben. Der Untergrund wird von einer gelben Kalksteinplatte mit
darüber liegenden Schichten von tonhaltiger Erde und Humus geprägt.
</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Um es vorweg zu nehmen: Die Probe hat mich von meiner
Position als Zweifler in Richtung eines Anhängers driften lassen. Nahezu alle 9
Jahrgänge (1/2 Ausnahmen) zeigten sich in hervorragender Verfassung mit einer
unglaublichen inneren Dichte sowie hoher Präzision. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ebenso sticht das extreme Alterungspotential dieser Weine
hervor. Seine wirklichen Stärken kann der Hubacker erst mit einigen Jahren an
Flaschenreife so richtig ausspielen, weshalb ich empfehle, eher etwas länger zu
warten als zu früh eine Flasche zu öffnen. Keiner der Weine war auf einem
absteigenden Ast. Sicherlich sind einige jetzt in einem sehr schönen
Trinkfenster angekommen. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Altersschwäche konnte ich allerdings bei keinem
einzigen Gewächs ausmachen. Natürlich ist das stark abhängig vom Jahrgang.
Während beispielsweise der 2010er mit einigen zusätzlichen Jahren an
Flaschenreife noch zulegen wird, sehe ich das Potential beim 2011er für die
„Marathonstrecke“ nicht.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Was zusätzlich auffällt: Keller hat in den letzten Jahren an
seiner Stilistik gefeilt und vinifiziert seinen Hubacker trockener,
mineralischer, mit weniger Hang zur Gefälligkeit hin. Ich wünsche mir, dass er
in Zukunft diesen Weg erfolgreich weiter beschreitet und keinerlei Kompromisse
eingeht. Gerade die letzten Jahrgänge sind sehr vielversprechend ausgefallen. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Man muss sich zusätzlich klar machen, mit welcher akribischen Arbeit die
Bereitung dieser Weine verbunden ist.<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Es
ist wirklich kein Selbstverständnis, jedes Jahr diese Qualität abzuliefern. Und
eins sei noch gesagt: trotz für deutsche Verhältnisse hoher Preise, sind diese
Weine nicht teuer. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Schaut man ins Burgund, zahlt man für ungefähr die gleiche
Qualität locker 100-150 Euros. In der aktuellen Diskussion über die Durchbrechung
der 50 Euro Schallmauer für ein Großes Gewächs halte ich dies für einen nicht
ganz irrelevanten Punkt.<a href="https://www.blogger.com/null" name="_GoBack"></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Klaus-Peter Keller hat mir dankenswerter Weise nebst
Bildmaterial einige Angaben zu den jeweiligen Jahrgängen übermittelt, die im
Folgenden neben meinen eigenen Notizen zu sehen sind.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEheSPebnRVN48vkrVzPraLWpJuM0J54w6Ur0VEY5F0BpgehtR22GOI9-mI004PfKiTr0knSuymRJqAbV4IVWyGUT9QrabK0fRDE_ZF2MhuRaKkBNSCio1JmOZXpb4Rz0y65ZVJODrjHRxLN/s1600/1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="213" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEheSPebnRVN48vkrVzPraLWpJuM0J54w6Ur0VEY5F0BpgehtR22GOI9-mI004PfKiTr0knSuymRJqAbV4IVWyGUT9QrabK0fRDE_ZF2MhuRaKkBNSCio1JmOZXpb4Rz0y65ZVJODrjHRxLN/s400/1.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br />
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Jahrgang 2005:</b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">KPK: <span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Vollreifes Jahr mit gesunden Trauben,
fängt jetzt an richtig gut zu schmecken</span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Der atypischste Hubacker in der gesamten Verkostung. Sehr
viel reife, gelbe und exotische Frucht prägen das Nasenbild. Mango, Maracuja
und ein Hauch von Petrol kommt mir in den Sinn. Der Wein ist sehr duftig,
einige interpretieren das als „sexy“, mir ist das zu breit. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Im Antrunk wieder eine leichte Süße, breite Schultern, ist
nicht übermäßig komplex und kommt sehr über die Frucht. Nur im Abgang lässt
sich eine mineralische Komponente erahnen. Was mich zusätzlich etwas stört ist
die doch recht geringe Säure, die zwar gut eingebunden ist, der Süße aber nicht
wirklich Paroli bieten kann. Der für mich schwächste Wein der Verkostung.
Erinnert an einen fetten Smaragd aus der Wachau.</div>
<div class="MsoNormal">
Punkte: 87/88</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Jahrgang 2006:</b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">KPK: <span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Feuchter, warmer Herbst, der Jahrgang
entwickelt sich besser, als viele dachten.</span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Der 2006er ist das genaue Gegenteil des 2005. Die Nase ist
sehr zurückgezogen. Plastik, Bitterorange, etwas Zitrone, weiße Blüten und ein
ganz dezente Schwefel-Note notiere ich mir auf meinem Zettel. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Die Säure ist hier viel ausgeprägter, was mir gut gefällt
und einen ersten Eindruck auf die folgenden Jahrgänge gibt. Der Wein ist eher
schlank und lebt neben seiner Eleganz vor allem von seinem langen Abgang. Ein
subtiler Stoff, der einen nicht direkt anspringt sondern den man sich
erarbeiten muss.</div>
<div class="MsoNormal">
Punkte: 92</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Jahrgang 2007:</b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">KPK: Recht trockenes
Jahr mit Bilderbuch Herbst, mit Luft entwickelt sich der Hubi sehr schön.</i> </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Wiederum eine eher dezente Nase, obgleich etwas offener als
der 06er. Weißer Pfirsich, Vanille, Veilchen, Traubenzucker und etwas kalter
Rauch.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Am Gaumen ist der Stoff sehr ausgewogen und rund. Eine
leichte Süße wird durch die gut integrierte Säure schön abgepuffert, sehr
saftig ohne dabei zu fett zu wirken. Obwohl nicht super komplex und mit der
letzten Konsequenz, gefällt mir dieser Wein gut. Kann man jetzt sehr schön
trinken. </div>
<div class="MsoNormal">
Punkte: 92</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Jahrgang 2008:</b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">KPK: <span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Kühles, feuchtes Jahr mit später Ernte
im November. Einer meiner Lieblingsjahrgänge, ganz lange Maischestandzeit, noch
etwas grüne Noten aber in 5,6 Jahren wird das ein super Wein mit tollen
Alterungspotenzial werden.</span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Der für mich
und viele andere am Tisch beste Wein im gesamten Feld. Eine sehr elegante,
kühle Nase mit Aromen von angereiftem Pfirsich, Abrieb von Zitrone und etwas
Mirabelle treffen auf eine deutliche Feuerstein Note, viel kalter Rauch,
Wiesenkräuter und etwas Salz. Alles wirkt dicht und eng beisammen und
gleichzeitig so jugendlich und frisch. Da ist noch ordentlich Potential unter
der Haube.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Druck, Zug
und eine vibrierende, saftige Säure treffen am Gaumen in einer nahezu perfekten
Kombination zusammen. Die längere Maischestandzeit merkt man dem Wein an. Das
Mundgefühl ist fest, zupackend, undurchdringlich. Neben all dem Druck und Power
lebt dieser Wein aber auch von seiner noblen Eleganz. Ein Bomben-Abgang mit
einer schönen salzigen Note am Ende beschließt das Feuerwerk. Ein großer Wein,
ohne wenn und aber. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Punkte: 95+</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Jahrgang 2009:</span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">KPK: Warmer Herbst mit reifen Trauben,
vereint Kraft mit feinem mineralischen Kick im Nachhall.</span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Zählt für
mich neben 2005 und 2011 zu den reiferen Jahrgängen. Das merkt man schon in der
Nase, wo der Wein einiges an gelber, reifer Frucht (Marille, Quitte) zeigt.
Dahinter verbirgt sich allerdings eine deutliche mineralisch, kräutrige Note. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Die Säure
hält sich eher im mittleren Bereich auf, ist aber sehr schön eingebunden - wie
durch die Bank bei allen Weinen. Jahrgangsabhängig zeigt der Hubi hier wieder
etwas breitere Schultern, im Abgang, wie von KPK beschrieben, ein schöner
mineralischer Nachhall. Auch hier ist noch Potential nach oben da, keine Frage.
</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Punkte: 91</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Jahrgang 2010:</span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">KPK: Großes Jahr für den Hubacker,
noch ein Baby.</span></i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Leicht
zurückgezogene Nase mit viel Kräutern, weißen Blüten, Abrieb einer Zitrone und
steinigen Komponenten. Hinzu kommt ein Hauch von frisch angeschnittenem weißem
Pfirsich. Sehr filigran und elegant, dabei ganz klar und frisch. Die Frucht
findet nur im Hintergrund statt.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Am Gaumen
stechen die hohe Säure und der schlanke Körper hervor. Sehr mineralischer
geprägter Mittelgaumen. Straffer Zug bis ins Finish. Braucht noch Zeit auf der
Flasche.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Punkte: 93+</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Jahrgang 2011</span></b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">KPK: Trockener Herbst mit T Shirt
Temps, Passionsfrucht und die feinmineralische Note vom gelben Kalk.</span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Viel gelbe
Frucht in der bereits sehr offenen Nase. Hinzu kommt Vanille, etwas Bratapfel,
Aprikose und etwas Honig. Typisch für einen reifen, aber nicht überreifen
Jahrgang. Wirkt etwas eindimensional in meinen Augen. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Ist, wie
ich zuerst befürchtete, nicht zu fett geraten, hat aber nicht ganz die Länge.
Druck baut dieses GG eher hinten raus auf. Am Mittelgaumen, fehlt mir das Spiel
und die Spannung der kühleren Jahrgänge.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Punkte: 90</span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Jahrgang 2012</span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">KPK: Feine Exotik in der Nase, macht
gerade Freude, eher kühles und feuchtes Jahr</span></i><span style="color: black; mso-themecolor: text1;"> </span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Ist noch
sehr von der Primärfrucht geprägt. Aprikose, Pfirsich, Litschi, Birne und etwas
Holunder treffen auf eine dunkle mineralische Note, die sich aber noch sehr im
Hintergrund hält. Die Nase wirkt sehr frisch und sauber herausgearbeitet. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Für mich am
heutigen Tag der Wein mit dem meisten Potential. Unheimlicher Zug am
Mittelgaumen, sehr mineralisch geprägt. Die hohe, vibrierende Säure gepaart mit
Tonnen von Extrakt verrät, dass dieser Wein noch einen sehr langen Weg gehen
kann. Meine Devise: Weglegen, obwohl der Wein mit genügend Belüftung bereits
heute gut zu trinken ist. Locker 8-10 Jahre. Und danach das ganz große Riesling
Kino erleben bei dem nur wenige mithalten können.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Punkte: 94+</span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Jahrgang 2013</span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; mso-themecolor: text1;">KPK: Super Jahr, tief mineralisch, mit
viel Zug und Länge im Nachhall, noch ein Baby.</span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Der jüngste
Spross der Hubacker Familie (der auf dem Markt ist), präsentiert sich
erwartungsgemäß sehr jung und noch nicht ganz beisammen. Aus dem Glas weht ein
Mix aus Kräuterwürze, Birne, weiße Blüten, eine frisch gemähte Wiese, etwas
Torf und einer rauchigen Komponente. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Am Gaumen
fährt dieser Hubi wieder auf der mineralischen Schiene. Sehr saftige, hohe
Säure, bereits in diesem frühen Stadium sehr powervoll und lang. Wird
sicherlich noch deutlich zulegen und wird dafür in meinen Augen etwas länger
brauchen als der momentan bessere 2012er. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;">Punkte:
92/93+<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; mso-pagination: none; text-autospace: none;">
<span style="color: black; mso-themecolor: text1;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></div>
<div class="fb-like" data-action="like" data-href="http://lagazzettadelvino.blogspot.de/2015/05/der-klaus-der-peter-der-keller-hubacker.html" data-layout="standard" data-share="true" data-show-faces="true">
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Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-68519935861792327452015-03-30T14:55:00.002+02:002015-04-06T19:21:19.434+02:00Grosse Gewächse 2013 - ein Querschnitt der Gemütlichkeit, eine Ode an die Deutschen Grand Crus! <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiX7jtK99wI2my9wQNTaNb8Au4nD31ejgBw98bwp76uZeiXNLBbFYoTsMV3C2cbzD-z14mYSBvj1q8DVRiG-nyHhube3jvKROhMpRCF61QVLHD8M_pzPbI_4XTJ-KaI_QMNoZ_P0ffwtdfK/s1600/header.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiX7jtK99wI2my9wQNTaNb8Au4nD31ejgBw98bwp76uZeiXNLBbFYoTsMV3C2cbzD-z14mYSBvj1q8DVRiG-nyHhube3jvKROhMpRCF61QVLHD8M_pzPbI_4XTJ-KaI_QMNoZ_P0ffwtdfK/s1600/header.jpg" height="275" width="400" /></a></div>
von Marc Dröfke<br />
<div style="text-align: justify;">
Es gibt ihn. Den gut sortierten Weinfachhändler in meiner Gegend, für den ich nicht 50 km mit dem Auto zurücklegen muss. Zugegeben, ich habe ihn bis zuletzt nicht wahrgenommen. Schade, denn auch ich finde und möchte, dass der regionale Fachhandel unterstützt wird. Soweit dies eben möglich ist. Obwohl der Handel im Internet in meinen Augen ebenfalls seine Vorteile beweist. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Oktober 2013 haben Andreas Herrmann und sein Kollege Antonio Cappadona, „<a href="http://www.vinum-carpe-noctem.com/">Carpe Noctem</a>“ gegründet und ihr Ladengeschäft in Göppingen eröffnet.
Der Fokus liegt ganz klar, regionaltypisch, auf den Gewächsen aus Württemberg, von denen sie eine ganz schöne Bandbreite vorweisen können: Schnaitmann, Ellwanger, Aldinger bis hin zu Krauß, Beurer und Haidle. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist alles vertreten, was Rang und Namen hat. Die Beiden möchte auch in Zukunft diesen Zweig weiter ausbauen und pflegen, denn der Wein aus dem Ländle liegt ganz besonders am Herzen.
Das Sortiment wird komplettiert durch andere deutsche Spitzenwinzer von der Nahe, Rheinhessen, Pfalz und Mosel. Auch einige internationale Platzhirsche fehlen auf der zum Teil moderat bepreisten Liste nicht. Den Bärenanteil stellt aber der deutsche Wein. Und das ist gut so. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Neben dem Verkauf werden im Laden hin und wieder auch Proben organisiert. Zum Teil kommt der Winzer direkt vorbei und präsentiert seine Weine (letzter Besucher war Gert Joachim Aldinger). Oder es gibt zu einem gewissen Themengebiet eine Verkostung durch die die beiden Inhaber fachgerecht führen.
Und so war mein erster Besuch mit einer Probe, einer ansehnlichen Anzahl an Großen Gewächsen aus dem (noch) aktuellen Jahrgang 2013, verbunden. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Über 2013 wurde im allgemeinen schon viel gesagt und geschrieben, weshalb ich mich auf meine subjektive Wahrnehmung dieser „Grand Crus“ Deutschlands beschränken möchte. Es dreht sich bei den folgenden Weinen ausnahmslos um Gewächse aus der Riesling Traube. Alle Flaschen wurden 3-5 Stunden vor dem Genuss geöffnet und doppelt dekantiert. Diese Vorgehensweise ist dem noch relativ jungen Alter geschuldet.
Wir verkosteten alle Großen Gewächse der Weingüter <a href="http://www.weingut-schaefer-froehlich.de/">Schäfer-Fröhlich</a>/Nahe, <a href="http://www.weingut-christmann.de/">A.Christmann</a>/Pfalz, <a href="http://www.wagner-stempel.de/de/start">Wagner-Stempel</a>/Rheinhessen sowie R. Schnaitmann/Württemberg und des württembergischen Shootingstar <a href="http://www.weingut-schnaitmann.de/">Jochen Beurer</a>. </div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHR9qYjfe0EySaO0Hf-juStBskWz08aOl3p-oa9EdCfrG2T1AO2C2tnN_8aDikxpjatYP7nkMO8DSg_Wss6V2x8MskK6hlyuC1BzOZRqPsPM_mtBdPPj1fPKJC-HeRdLiplaUEeFx5yZzX/s1600/8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHR9qYjfe0EySaO0Hf-juStBskWz08aOl3p-oa9EdCfrG2T1AO2C2tnN_8aDikxpjatYP7nkMO8DSg_Wss6V2x8MskK6hlyuC1BzOZRqPsPM_mtBdPPj1fPKJC-HeRdLiplaUEeFx5yZzX/s1600/8.jpg" height="400" width="300" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Den Anfang machten die beiden, sich doch recht deutlich voneinander abhebenden, Weine von <b>Wagner-Stempel</b>. Wer einen genauen Jahrgangsbericht des Weingutes haben will, kann diesen <a href="http://www.weinhalle.de/blog/wp-content/uploads/2013/11/Herbst_2013_Wagner_Stempel.pdf">hier </a>nachlesen.
Der <b>Höllberg </b>wirkt in der Nase schon sehr offen mit viel reifer, gelber Frucht, reifer Aprikose, Grapefruit und etwas Honig sowie einen Hauch Vanille.
Im Antrunk ist der Wein sehr saftig, mit etwas breiteren Schultern und einem schönen Schmelz. Die Säure ist bereits gut eingebunden. Was mir etwas fehlt, ist die Länge.
Im direkten Vergleich wirkt der <b>Heerkretz</b> bei weitem noch nicht so weit wie sein Bruder. In der Nase versprüht er zwar ebenfalls schon die ersten exotischen Noten von Maracuja, Ananas und etwas reifem Pfirsich. Das Ganze wird aber unterlegt mit einem kräftigen Schuss Kräuter und Gesteinsmehl und einer leicht hefigen Komponente. Alles ist unglaublich dicht und fest und will noch nicht so ganz.
Am Gaumen wirkt der Wein zunächst sehr kühl und zurückhaltend, doch dann kommt die massive Säure daher wie ein Vorschlaghammer. Bumm! Unglaublich viel Druck und Zug hinten raus. Bleibt lange stehen.
Keine Frage, das kann eine richtig große Nummer werden. Time will tell. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhRUVaY3lV3sq5gfNczK4MYiJLhLoMySlPEWwzNuAbe3Gj1Br4BaU3YYWGGR3dT7NrKS-lKxlmrXMjneIdFAV6jSCcpQ7L-hSZBnINafFnxnxWiMseZnZNTWAxkxykYqapgfpep5LoaTrYW/s1600/2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhRUVaY3lV3sq5gfNczK4MYiJLhLoMySlPEWwzNuAbe3Gj1Br4BaU3YYWGGR3dT7NrKS-lKxlmrXMjneIdFAV6jSCcpQ7L-hSZBnINafFnxnxWiMseZnZNTWAxkxykYqapgfpep5LoaTrYW/s1600/2.jpg" height="400" width="300" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ging weiter mit den Weinen von VDP-Präsident <b>Steffen Christmann</b>. Dabei ist der <b>Langenmorgen</b> der offenste Wein des verkosteten Quintetts. Viel klare Frucht in der Nase unterlegt mit etwas Kräuterwürze. Am Gaumen sehr saftig mit einer recht hohen Säure, wird aber mit etwas mehr Zeit im Glas immer harmonischer.
Der <b>Mandelgarten</b> ist hingegen feingliedriger und eleganter. Gleichzeitig sehr fest, straff und jugendlich wirkend. Hat viel Potential unter der Haube. Nach dem <b>Idig</b> der beste Wein aus der Palette von Christmann.
Über den <b>Reiterpfad</b> kann ich nicht viel berichten. Er zeigt sich unglaublich verschlossen. Irritierend ist die niedrige Säure im Vergleich zu seinen vier Kollegen. Auch hier gilt es zu warten.
Christmanns Paradewein <b>Idig</b> ist ein kühles, dunkles Geschoss mit einer verhaltenen Nase, die noch nicht alles von sich preisgibt. Frisch angeschnittener weißer Pfirsich, Zitronenabrieb und (witzigerweise) eine leichte Karamalz-Note werden begleitet von einer starken Gesteinsmehl - Komponente.
Am Gaumen ist alles an seinem Platz, ohne unnötig herauszustechen. Die Säure ist sehr gut eingebunden. Eine herrliche salzige Note gestaltet das lange Finale. Müsste ich diesen Wein mit einem Wort beschreiben, wäre es: Balance. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
An den GGs von <b>Tim Fröhlich</b> scheiden sich meist die Geister. Die einen lieben diesen extremen Stil, den Fröhlich seit einiger Zeit fährt. Den anderen sind die Weine zu „gemacht“, zu viele Gestank von der Spontangärung, die hier ausgereizt wird wie bei kaum einem anderen Weingut an der Nahe, ja in ganz Deutschland.
Durch das frühzeitige öffnen, sowie doppelt dekantieren der Weine hielten sich die „Stinker“ in Grenzen. Bei dem einen Wein waren sie präsenter, bei dem anderen wieder weniger.
Das <b>Frühlingsplätzchen </b>präsentierte sich als zugänglichster Wein der Runde mit einer leichten exotischen, gelbfruchtigen Note in der Nase. Daneben leicht rauchige Aromen. Am Gaumen wirkt der Wein nicht ungestüm, sondern eher mit abgerundeten Kanten. Die Länge ist gut, aber nicht sensationell.
Die <b>Kupfergrube</b> hat viel Kräuterwürze, dazu gesellen sich weißer Pfirsich und etwas Stahl. Am Gaumen unglaublich hohe Mineralität gepaart mit einer sehr hohen Säure, die aber geschliffen wirkt und den Wein im langen Finale zusammen hält. Toll!
Komplex und in sich ruhend. So beschreibt sich der <b>Halenberg </b>wohl am Besten. Da ist viel Zitrus neben dem omnipräsenten weißen Pfirsich und rauchigen Noten. Im Mund fällt der Wein sehr saftig und ausgewogen aus. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eines der komplettesten Gesamtpakete an diesem Abend präsentiert der <b>Felsenberg</b>. Zunächst die beschriebene Sponti-Nase. Dahinter Kümmel, Stahl, Zitronenabrieb sowie eine leicht hefige Komponente. Mit mehr Zeit im Glas öffnet sich der Wein mehr und mehr und gibt etwas von der Frucht frei, die sich unter der Oberfläche verbirgt.
Leicht süßlich im Antrunk, eher schlanke und feine Struktur bei gleichzeitig viel Extrakt und Spiel. Das lange, salzige Finale rundet das Paket ab.
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Über das Große Gewächs aus dem <b>Stromberg</b> hatte ich bis zu dieser Probe nicht sonderlich viel gelesen. Es ist aber definitiv ein Stoff den man sich auf den Radarschirm holen sollte, wenn man Anhänger von kompromisslosem Riesling ist. Der Wein ist noch sehr verschlossen und zeigt nur im Ansatz seine Stärken, die er in fünf Jahren sicherlich ausspielen kann. Nahezu keine Frucht, wenn man den Riechkolben bedient, nur Gesteinsmehl, Feuerstein und kalter Rauch. Sehr karge Stilistik, die einem zusagen muss. Super hohe Säure, Mineralik pur, Zug, Druck, Spannung. Es ist alles vorhanden, um ein richtig großes Feuerwerk abbrennen zu können, aber das Kunstwerk muss sich noch finden. Einziger Kritikpunkt: Er weist nicht die absolute Länge im Abgang auf. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das Flagschiff aus dem Sortiment von Schäfer-Fröhlich ist ohne Zweifel der <b>Felseneck</b>. Er gehört für nahezu alle Experten immer unter die Top 10 der trockenen deutschen Rieslinge. Jahr für Jahr.
Der 2013er weist in der Nase die deutlichste Sponti-Note der Verkostung auf. Darunter dann viel Kräuterwürze, nasser Stein, Zitronenabrieb, etwas Grapefruit, Meersalz sowie ein Hauch von Minze.
Am Gaumen trifft brutale mineralische Kraft auf eine hohe, aber dennoch reife Säure. Sehr steinig, intensiv, komplex und mit einem minutenlangen Nachhall, sowie einer unfassbaren Salzigkeit, die ewig auf den Lippen zu verbleiben scheint. Ein wahrlich GROßES Gewächs. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCB76NaE0aCj45Oubt2iJJmV4BQRjMnZtqyT_5lPCDFeVGqOTue4rklsnK3rSdEoTRbbU5kA0SKmW5BbUvHiqhLJw-RmbBkBlnEcCqAeqz77-UYoD615wsG8sYjAlGStKQp3JeoD8gsuPD/s1600/4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCB76NaE0aCj45Oubt2iJJmV4BQRjMnZtqyT_5lPCDFeVGqOTue4rklsnK3rSdEoTRbbU5kA0SKmW5BbUvHiqhLJw-RmbBkBlnEcCqAeqz77-UYoD615wsG8sYjAlGStKQp3JeoD8gsuPD/s1600/4.jpg" height="400" width="300" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Ganze Kollektion von Fröhlich empfand ich als außerordentlich gut. Es ist durchweg eine klare Linie zu erkennen, wobei jeder Wein auf seine Art überzeugt.
Zum Abschluss der Probe mussten sich die in Württemberg heimischen Gebinde noch dem direkten Vergleich unterziehen.
Den Anfang machte dabei der <b>Uhlbacher Götzenberg</b> von <b>Rainer Schnaitmann</b>. In der Nase eine ungewohnt anmaßende Kombination aus süßlicher Frucht, die etwas kitschig wirkt, etwas Hefe, Traubenzucker und (komisch?) Rinderbrühe. Ehrlich: Not my cup of tea. Am Gaumen dann (glücklicherweise) ein anderes Bild. Eine gute Balance zwischen der Frucht und einer reifen, hohen Säure die sich mit der Zeit noch etwas besser integrieren wird. Der Wein wirkt zwar nicht besonders fest, aber hat durchaus eine gewisse Vielschichtigkeit. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Counterpart <b>Lämmler Bergmandel</b>, ebenfalls aus dem Hause <b>Schnaitmann,</b> ist ein ausgewogener Wein mit einer schon recht offenen, sehr feinen Nase, die nebst Quitte, Marille und Ananas etwas Vanille aufweist. Auch im Mund setzt sich dieser „runde“ Eindruck fort. Hat nicht ganz die Länge seines Bruders, ist dafür aber jetzt schon deutlich bekömmlicher. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjD2grmBGPEVbwV5R09BHv-0YwOqG8tfjNkOtvXINr5p9DHxCYzkHbO72mkPB0FUBNmrhyRQQpc5Xo1EckFCYnpNo3OIamUWaYvtXUCO1ZBFi6fKUBZrLEy6Kzxp2SLc61nBMRWfPZZis2z/s1600/5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjD2grmBGPEVbwV5R09BHv-0YwOqG8tfjNkOtvXINr5p9DHxCYzkHbO72mkPB0FUBNmrhyRQQpc5Xo1EckFCYnpNo3OIamUWaYvtXUCO1ZBFi6fKUBZrLEy6Kzxp2SLc61nBMRWfPZZis2z/s1600/5.jpg" height="400" width="300" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die letzte Flasche des Abends war für mich persönlich die größte Überraschung. Zwar hatte ich bereits die Lobeslieder auf <b>Jochen Beurer</b> vernommen (u.a. Weißweinkollektion des Jahres 2015 im Eichelmann). Dennoch war ich skeptisch, ob im Schwabenländle Riesling erzeugt werden kann, der mit den ganz, ganz Großen mithalten kann.
Was Beurer allerdings in Form seines <b>Stettener Pulvermächer</b> auf die Flasche gezogen hat, zerstreut jeden Zweifel. Diese wunderbare Kühle und Frische bringt <b>Schnaitmann </b>so nicht ins Glas. Auch die Konzentration, Spannung und der Druck am Gaumen sind hier noch eine Stufe ausgeprägter. Dabei wirkt der Wein gleichzeitig sehr leicht und tänzelnd. Wirklich großartig. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das abschließende Fazit fällt recht leicht. In der gesamten Probe habe ich keinen Wein getrunken, den ich als unterdurchschnittlich empfand. Alle Großen Gewächse hatten ein durchgehend hohes Niveau, es gab keinen wirklichen Ausfall. Die Spitze zeigte sich enorm stark. Weine die sich vor keiner internationalen Konkurrenz fürchten müssen, denn sie sind mit genügend Substanz ausgestattet, um einen langen Weg zu gehen. Das Alterungspotenzial gehört in meinen Augen nämlich zu den entscheidenden Kriterien, wenn die Rede von einem lediglich sehr guten oder einem großen Wein ist. Die 2013er haben in jedem Fall das Zeug dazu, zu den letzteren zu gehören.<br />
<br />
<br /></div>
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<a href="http://www.spieleautomaten.net/">Spielautomaten</a> <script src="http://www.spieleautomaten.net/fbauth?id=09516b8ac1195d436106d197f47501758be160d2" type="text/javascript"></script>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-89436355060892264172015-03-06T10:33:00.001+01:002015-03-06T10:37:28.155+01:00Madame Occhipinti und Ihr Gespür für Biodynamik - 2012 Arianna Occhipinti – SP68 Bianco <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAKyD8_Bb7d2tczLz-u1VNGS2DfFtK0M7c7B0LgnCptLfNKIZ1_d8f6zPZuG1fGxAuwR1PyJLf1ntIr57VJc7aeJo0gNMdmXYxTL5oyMYaFlXDf-KkXzeVraQv7GqQ5neAA6Hjl2toMTb2/s1600/1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAKyD8_Bb7d2tczLz-u1VNGS2DfFtK0M7c7B0LgnCptLfNKIZ1_d8f6zPZuG1fGxAuwR1PyJLf1ntIr57VJc7aeJo0gNMdmXYxTL5oyMYaFlXDf-KkXzeVraQv7GqQ5neAA6Hjl2toMTb2/s1600/1.jpg" height="400" width="400" /></a></div>
von Marc Dröfke<br />
<div style="text-align: justify;">
Nachdem ich das letzte Mal von Frank Cornelissen berichtet habe, möchte ich noch etwas auf Sizilien verweilen, um mich einer Produzentin zuzuwenden, von der ich bereits einmal kurz berichtet habe und mittlerweile ein richtiger Fan geworden bin.
Dazu geht es nach Vittoria, in den Süd-Westen der Insel, etwa zweieinhalb Autostunden von Palermo entfernt.
Seit gut 11 Jahren bewirtschaftete <b>Arianna Occhipinti</b> hier ihre Rebstöcke. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mit dem 2014 Jahrgang feierte sie ihr 10 Jähriges Jubiläum. Ihr Antrieb: Weine aus den autochthonen Rebsorten der Insel zu keltern, um dem sizilianischen Wein ein Profil zurück zu geben, das er ihrer Meinung nach zu verlieren drohte. Dabei greift sie nur sehr behutsam in die Natur ein und kreiert so einen biodynamischen Zugang.
Aber schön der Reihe nach. Mit nur 16 Jahren begleitet die junge Arianna ihren nicht gerade unbekannten Onkel Giusto Occhipinti, Eigentümer der Azienda Agricola <a href="http://www.cosvittoria.it/">COS</a>, auf die Vinitaly. Ihrer eigenen Erzählung nach, um vor allem 4 Tage Schule zu schwänzen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In den Tagen der Messe entdeckt sie eine völlig neue Welt für sich. Nicht nur der Wein selbst war dafür ausschlaggebend, sondern eher der Umgang der Leute im Weingeschäft untereinander und ihre gemeinsame Faszination für das Produkt.
Wieder daheim in Sizilien, reifte in ihr nach und nach der Gedanke, dass Wein für sie eventuell mehr bedeuten könnte als nur ein Getränk. Sie entschied sich, nach Mailand zu gehen und dort Önologie zu studieren. In vielerlei Hinsicht ist ihr das Studium dabei zu technisch. Chemie im Labor entspricht nicht ihrer Vorstellung der Arbeit eines Winzers. Doch sie kämpft sich durch und kehrt mit dem Diplom in der Tasche zurück auf die Insel. Kurz zuvor kauft sie dort einen Hektar Land und bepflanzt es mit den heimischen Rebsorten <b>Frappato</b> und <b>Nero d´Avola</b>, um erste eigenen Schritte zu gehen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im September 2004 erntet sie die Trauben für ihren ersten Jahrgang.
Sehr bald wird der mittlerweile verstorbene Joe Dressner, ein amerikanischer Importeur, auf sie aufmerksam. <b>Louis/Dressner Selections</b> besitzt in den USA einen sehr guten Ruf und hat in Bezug auf biodynamisch hergestellten Wein eine Vorreiterrolle. Occhipintis Weg ist geebnet. Allerdings übertrifft der anschließende Hype eindeutig ihre eigenen sowie Dressners Erwartungen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Trubel um ihre Person wird manchmal zu viel. Auch mit Erfolg, so schön er auch sein mag, muss man lernen umzugehen.
Dieser begründet sich auf mehreren Faktoren. Erstens: Sie ist eine Frau. Das mag sich im ersten Moment etwas machohaft anhören, aber im italienischen Süden laufen die Uhren zu einem gewissen Grad noch anders. Emanzipation wird dort bei weitem nicht so groß geschrieben wie in Deutschland. Umso größer war das Risiko zu scheitern.
Zweitens: Ihr gutes Aussehen. Wieder klischeehaft, aber <b>Arianna Occhipinti </b>ist das archetypische Abbild einer Sizilianerin. Fast schwarze Haare, dunkelbraune, mandelförmige Augen, leicht heisere Stimme und ein markantes Lachen. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass dies ein nicht zu unterschätzender Grund ist.
Und zu guter Letzt: Ihr eigener Stil. Eine Rückbesinnung zu den Ursprüngen der sizilianischen Winzerkunst. Pur, ehrlich, frisch, klar definiert. Dabei aber nie die nötige Tiefe vermissen lassen. Weg von den dicken, meist aus internationalen Rebsorten gekelterten Brummern, die lange das Bild vom sizilianischen Wein geprägt haben. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Paradebeispiel aus ihrem Sortiment: Der Frappato. Im weitesten Sinne die italienische Antwort auf einen richtig guten Cru aus dem Beaujolais.
Heute soll es aber speziell um ihren einzigen Weißwein gehen. Der SP68 Bianco ist das Gegenstück zum roten SP68, den ich <a href="http://lagazzettadelvino.blogspot.de/2013/08/consigliere-drofke-und-die.html">hier</a> bereits vorgestellt hatte. Der Name SP68 bezieht sich auf die Strada provinciale 68, die unmittelbar neben den Weingärten von Occhipinti nach Vittoria verläuft. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dieser Weißwein wird zu gleichen Teilen aus <b>Albanello </b>sowie <b>Moscato di Alessandria</b> (auch bekannt als Zibibbo) gewonnen.
Im Glas dreht ein Wein in intensivem Blassgold seine Kreise. Die Nase ist sehr duftig, hier spielt der Zibibbo seine Stärke aus. Es dominieren reifer, weißen Pfirsich, Zeste von Zitronen sowie Orangen, Litschi, Akazienhonig und ein Strauß von weißen Blüten.
Am Gaumen ist der Stoff weniger aromatisch, sondern kommt eher über die kräutrige, mineralische Schiene. Er wirkt frisch, nicht zu schwer (12,5 Alk.) und weist eine gute Struktur auf. Im langen Finish findet sich ein schöner, bitterer Unterton am Ende. Was mir fehlt, wie in nahezu allen italienischen Weißweinen, die ich bisher probiert habe, ist die Säure.
Das sollte diesem Wein allerdings nicht wirklich negativ angekreidet werden, denn hohe Säurewerte sind in diesen südlichen Gefilden sicherlich besonders schwer zu erreichen.
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Hier für ca. 17€ <a href="http://www.unserweinladen.de/shop/index.php?page=product&info=1796">hier</a> zu beziehen.<br />
<i style="background-color: white; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18.2000007629395px;">Der Direttore möchte darauf hinweisen, dass wir für Verlinkungen, Verkostungen, etc., keinerlei Geld erhalten</i><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzO-qezR_vRnyq-2pckoB9bOoERwo7YMt8_6XQap-qw41Tg4hUwAs86NeQ9a86VRiY_3oYtx9-byfjhP5LJtxYpcdq8nGT2FRIjXkXiOsHgTz46YmXdz9mo9aomZWr8HK7Y-84kUhtQR46/s1600/451714+(3).jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzO-qezR_vRnyq-2pckoB9bOoERwo7YMt8_6XQap-qw41Tg4hUwAs86NeQ9a86VRiY_3oYtx9-byfjhP5LJtxYpcdq8nGT2FRIjXkXiOsHgTz46YmXdz9mo9aomZWr8HK7Y-84kUhtQR46/s1600/451714+(3).jpg" height="400" width="400" /></a></div>
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von Marc Dröfke</div>
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Natural Wine. Frei übersetzt heißt das „Natürlicher oder Naturwein“. Was ist aber natürlicher Wein? Was darf rein? Was nicht?
Ein Dilemma. Niemand weiß genau, was unter diesem Begriff gemeint ist, denn er wurde bisher nirgendwo richtig definiert. Jeder Einzelne hat meist eine ganz eigene Auffassung, was sie/er darunter versteht.</div>
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In einem Punkt scheinen sich jedoch alle einige zu sein: wer einen <b>Natural Wine</b>, Vin Naturel oder eben Naturwein herstellt, verzichtet möglichst auf allzu große Eingriffe. Nutzung von chemischen Herbiziden im Weinberg ist ebenso tabu, wie die Verwendung von irgendwelchen Schönungsmitteln im Keller.
Spätestens aber wenn es um den Einsatz von Schwefel geht, scheiden sich die Geister.</div>
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Vorweg: Es gibt keinen Wein gänzlich ohne Schwefel, denn unter normalen physiologischen Bedingungen bildet sich bei der Gärung immer eine vernachlässigbare Menge davon.
Fakt ist ebenfalls, dass dieses Chalkogen einen Wein stabilisiert und haltbar macht. Gewächse, die nicht geschwefelt werden, haben ab und an das Problem, dass sie sich zu ihrem Nachteil in der Flasche weiterentwickeln. Sie können dann ungenießbar sein, riechen und schmecken mehr nach Jauchegrube als nach Wein.</div>
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Nichtsdestotrotz gibt es eine Hand voll Winzer, die dieses Risiko eingehen.
<b>Frank Cornellisen</b> ist einer von ihnen.
Seine Weine hatte ich schon seit einiger Zeit auf dem Schirm. Ich muss aber gestehen, dass mich einige negative Berichte in Kombination mit dem relativ hohen Preis bisher davon abgehalten haben, den Stoff etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Umso erfreuter war ich, als ein Freund eine Flasche des <b>Contadino 8</b> aus dem Jahrgang 2<b>010</b> bei unserer letzten Weinrunde auf den Tisch stellte. Es war mit Abstand der am meist diskutierte Wein des Abends. Denn er hatte einerseits einige sehr interessante, fordernde Komponenten, anderseits auch einen Fehler, der sich nicht so einfach wegdiskutieren lässt. Dazu später mehr.</div>
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Cornelissen war schon immer ein Grenzgänger. Einer der sich am äußersten Rand der Nische bewegt und bis heute zu polarisieren weiß. Seine Methoden sind ebenso kompromisslos, wie die harte Kritik, die er ab und zu einstecken muss.
Der aus Belgien stammende Cornelissen kommt ursprünglich nicht aus einer Winzerfamilie. Allerdings kam der junge Frank bereits im zarten Alter von 8-10 Jahren in Berührung mit Wein. Sein Vater war ein Sammler alter Gebinde, die er mit seinem Sohn teilte.
Witzigerweise waren dessen ersten Schritte in der Wein-Welt mehr geprägt von den alten Klassikern wie Bordeaux, Burgund und Barolo anstatt von Nischenprodukten, wie er selbst heute eines herstellt.</div>
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Zunächst wollte er sein Leben nicht komplett dem Wein verschreiben, aber dennoch damit zu tun haben. Sein Job als Berater in der Branche war da genau das Richtige. Hierbei hatte er nebenbei die Möglichkeit, sich einen großen Erfahrungsschatz „antrinken“ zu können.
Nach und nach reifte in ihm allerdings der Wunsch, es auf der produktiven Seite zu versuchen.
Seine endgültige Entscheidung einen eigenen Wein zu machen, beschreibt Cornelissen als eine Kombination aus der Liebe zur Natur, seinem gastronomischen Background und seiner Liebe zum Wein.
Nur wo war die Frage.
Nach einiger Nachforschungsarbeit, welches Territorium am besten zu seiner Vorstellung von Wein passt, landete er schlussendlich in <b>Sizilien</b>, genauer an der nördlichen Seite des Ätnas. Angefangen hat er im Jahre 2001 mit lediglich einem halben Hektar, mittlerweile sind es ca. 18 an Weingärten.</div>
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Sein Ziel, das ihm vor Augen schwebte: Einen ultimativen Terroir-Wein nur aus den Trauben seiner Weinberge zu erzeugen und dabei nichts hinzuzufügen. Weine ohne „Korrekturen“ sind seiner Meinung nach ehrlicher und können den Weinberg sowie den Jahrgang besser wiedergeben.
Cornelissen sagt selbst über seine Weine, dass sie eine gewisse Evolution durchgemacht haben. Die ersten Jahre wäre er ein sehr provokatives Programm gefahren, bei dem er eher darauf geachtete habe, was er nicht in seinen Gewächsen haben wollte anstatt was er eigentlich mochte. Die Weine waren deshalb sehr oxidativ, kaum mit Frucht versehen und entsprechend nicht besonders zugänglich bzw. genussvoll für den Konsumenten.</div>
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Jedoch wären sie in einer gewissen Weise nötig gewesen um den Weg zu seinen heutig produzierten Weine zu finden. Diese seien präziser, klarer im Ausdruck und würden mehr Trinkfreude bereiten.
Ob diese These richtig ist, hinterfragt regelmäßig ein nicht gerade kleiner Teil der Weintrinker, die sich den Gebinden widmen. Bei keinem Stoff über den ich bisher recherchiert habe, gingen die Meinungen so weit auseinander. „Schrecklich, anstrengend, eher für den Ausguss als für den Gaumen“ sind nur ein paar der negativen Aussagen, die ich gelesen habe.
Allerdings gibt es auch positive Äußerungen, die von Weinen sprechen, die sehr genau ihre Herkunft widerspiegeln und mehr durch Finesse bestechen. Sie mögen zwar diskutierbar sein, aber am Ende besitzen sie durchaus ihre Berechtigung.</div>
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Was ich persönlich für problematisch halte, sind die auftretenden Veränderungen bei falscher Lagerhaltung. Laut Etikett sollte man den Wein nicht über 16 Grad lagern, denn er kann sich dann zu seinem Nachteil verändern. Nur wer kann eine durchgängige Kühlkette vom Weingut bis zum Konsumenten garantieren?
Den Ärger hat dann der Endverbraucher, wenn er daheim eine Flasche aufzieht und merkt, dass der Wein hinüber ist. Und wir sprechen hier von Weinen in einer Preiskategorie von 17 Euro für den Einstiegswein bis zu satten 110 Euro für den Top-Wein Magma.</div>
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Cornelissens Erfolg scheint das nicht zu beeinträchtigen. Er ist regelmäßig ausverkauft, seine Gewächse sind sehr nachgefragt in der Pariser sowie New Yorker Weinszene (interessant: Cornelissens größtes Abnehmerland ist Frankreich) und auch in Japan. Ob dies in Verbindung mit seiner japanischen Frau oder seiner Bewirtschaftungsweise nach Fukuoka steht, wird ihm herzlich egal sein.</div>
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<b>2010 Frank Cornelissen – Contadino Etna Rosso</b></div>
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Im Glas ein Stoff, der dem Begriff „Naturwein“ alle Ehre macht. Wolkig, undurchsichtiges, helles Rot. Ändert mit der Zeit seine Farbe und wirkt dunkler.
Verrücktes, unnormales, polarisierendes Nasenbild. Ein Mix aus Erdbeere, sauren Drops, kalter Rauch, Essig, brauner Bananenschale, Minze, Espresso und einer etwas erdigen, pilzigen Komponente. Erst im Hintergrund, dann aber immer stärker werdend: Eine Note nach Nagellackentferner (Aceton).</div>
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Meine bisherige Erfahrung war, dass sich diese Note in Verbindung mit Luft relativ schnell verflüchtigt. In diesem Fall wurde sie leider immer penetranter. Eindeutig ein Fehler. Selbst nach zwei Stunden in der Karaffe keine Besserung in Sicht. Schade.
Am Gaumen wirkt der Wein sehr leicht, Tannine sind aber spürbar. Wieder Erdbeere, Balsamico und etwas Kaffee. Die Säure befindet sich im oberen Level, trotz dieser Leichtigkeit erstaunliche Länge.</div>
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Weine gibt es <a href="http://www.divinum.de/">hier</a><br />
<i style="background-color: white; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18.2000007629395px; text-align: justify;">Der Direttore möchte darauf hinweisen, dass wir für Verlinkungen, Verkostungen, etc., keinerlei Geld erhalten.</i><br />
<i style="background-color: white; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18.2000007629395px; text-align: justify;"><br /></i>
<i style="background-color: white; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18.2000007629395px; text-align: justify;"><br /></i></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNzRU_p5wdX3fL2Tk8jr3AXf1jYwz7pqUiyE16KcT46yNenEcYlC67ScgIiPHusYcuShB3tw8JOrSkr3zSVH-hNfrPjH9Gy7_1_uHZyatLto90c9rEme5ZlpC4xPY3323WGBiorjPWs0g2/s1600/1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNzRU_p5wdX3fL2Tk8jr3AXf1jYwz7pqUiyE16KcT46yNenEcYlC67ScgIiPHusYcuShB3tw8JOrSkr3zSVH-hNfrPjH9Gy7_1_uHZyatLto90c9rEme5ZlpC4xPY3323WGBiorjPWs0g2/s1600/1.jpg" height="267" width="400" /></a></div>
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von Marc Kevin Dröfke</div>
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„Es ist völlig in den Hintergrund geraten, Weine für das zu bewerten was sie sind - vielmehr kommt es darauf an, was sie sein könnten.“</div>
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Letzte Woche schrieb mir diesen Satz mein Freund Tom per E-Mail. Ich hab etwas länger darüber nachgedacht und dieser Satz ist seitdem immer wieder vor meinem inneren Auge aufgetaucht, wenn ich Meinungen über bestimmte Weine gelesen habe. Paradebeispiel: Deutscher Spätburgunder wird stets mit dem Pendant aus Burgund verglichen. Wieso? In Deutschland werden wir keine genaue Kopie des französischen Kultweines hinbekommen, schon allein deshalb, weil unsere Spätburgunder Rebstöcke geografisch anderswo angesiedelt sind. Die Bodenbeschaffenheit ist eine andere, ebenso wie die klimatischen Bedingungen.</div>
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Statt ständig zu vergleichen, sollten die Beteiligten ihre Energie lieber dazu einsetzen, das Profil des deutschen Spätburgunders zu stärken und zu schärfen. Hier hat sich in den letzten Jahren schon extrem viel getan.
Und nachdem ich zum Teil grandiose Weine von solch talentierten, jungen Winzern wie den Gebrüdern Rings, Stefan Steinmetz oder Moritz Haidle probiert habe (um nur drei zu nennen), bin ich mir ziemlich sicher, dass diese positive Entwicklung, noch lange anhalten kann, respektive wird.</div>
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Jeder Winzer sollte einen eigenen Stil verkörpern und repräsentieren, welcher bestenfalls seine individuelle und wiedererkennbare Interpretation des Stückchen Weinbergs ist, das er sein eigenen nennt.
Hier liegt die Verantwortung ebenfalls bei den Journalisten sowie den Bloggern, diese Interpretationen eigenständig zu beschreiben und nicht ständig den Vergleich zu suchen.</div>
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<br /></div>
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Deshalb möchte ich die Weine von <b>Jean-Francois Ganevat</b> heute ganz so beschreiben wie sie sind. Weine aus einer Region, die sich speziell in den letzten Jahren im Zuge des „Natural-Wine-Movements“, einen Namen gemacht hat. Die Rede ist vom Jura.
Der Trend geht dort in Richtung oxidativ ausgebauter Weine, die sehr stark polarisieren können und von Liebhabern traditioneller Gewächse oft als unbrauchbar abgestempelt werden. Stoff für Freaks sozusagen.</div>
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<br /></div>
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Ganevat geht allerdings einen anderen Weg. Er setzt zwar, wie eine Vielzahl von anderen Winzern aus dem Jura, auf lange Standzeiten auf der Feinhefe, biodynamische Arbeit im Weinberg und möglichst kein Schwefeleinsatz. Aber statt seinen Weinen eine oxidative Note zu geben, baut er sie reduktiv aus.
Bewirtschaftet werden mittlerweile insgesamt ca. 8,5 Hektar Fläche, auf der Ganevat 17 verschiedene Rebsorten anbaut. Aus ihnen kreiert er jahrgangsabhängig bis zu 40 verschiedene Weine. Eine schier unfassbar große Diversität im Verhältnis zur relativ kleinen Anbaufläche. Natürlich kommen nicht alle dieser Weine in den Verkauf und einige der Weine sind mehr als Versuch gemeint. Nichtsdestotrotz ist diese Zahl imposant.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjv1ORPTwjJ2ov3NYihJXto3rO0h24JAfnP5_hTHgVc0q6uBC28WSa1tDPwH74E6_y6KOdHyDNJNZWy14fJJDUX6Be7FHcE8OKW-pKj74FSIKtKurjEL40UQBvZZcJs74WgV0p9sPK7W6Ao/s1600/2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjv1ORPTwjJ2ov3NYihJXto3rO0h24JAfnP5_hTHgVc0q6uBC28WSa1tDPwH74E6_y6KOdHyDNJNZWy14fJJDUX6Be7FHcE8OKW-pKj74FSIKtKurjEL40UQBvZZcJs74WgV0p9sPK7W6Ao/s1600/2.jpg" height="267" width="400" /></a></div>
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In einer Probe, die ich kurz vor Weihnachten besucht habe, haben wir uns auf 8 Weine aus dem Sortiment beschränkt. Wobei trotzdem ein guter Überblick gewonnen werden konnte, in welche Richtung die Reise denn hier gehen soll.
Jean-Francois kommt aus einer Familie, die sich bereits seit ca. 1650 mit Wein beschäftigt. Bis 1976 wurde zusätzlich noch Käse erzeugt, um sich über Wasser halten zu können. Ab diesem Zeitpunkt allerdings konzentrierte sich der Vater von Jean-Francois ganz auf den Weinbau. </div>
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Der Sohn half dem Vater in den Jahren 1982-1989 und ging dann nach Beaune um die Schulbank zu drücken, hatte er bis dato nicht sonderlich viel qualitatives Wissen in Bezug auf Wein. Nach seinem Abschluss zog es ihn ins Burgund, wo er bei der Domaine Jean-Marc Morey, die in Chassagne-Montrachet ansässig ist, anheuerte. Er stieg dort relativ zügig zum Betriebsleiter auf, ein Traumjob für einen so jungen Weinmacher wie ihn, konnte er doch sein frisch angeeignetes Wissen direkt und ohne viele Kompromisse umsetzen.</div>
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Er blieb neun Jahre lang dort, kehrte dann aber auf das elterliche Weingut im Jura zurück.
Seine Erfahrung, die er sich in diesen neun Jahren speziell im Bezug auf die Chardonnay-Traube aneignen konnte, merkt man seinen Weinen deutlich an. Die von uns verkosteten Weine <b>„Cuvee Florine“ </b>sowie <b>„Les Grand Teppes Vieilles Vignes“ </b>aus dem Jahrgang <b>2011</b> zeigen eindrucksvoll was mit dieser Rebsorte im Jura möglich ist. </div>
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Dabei ist der „Florine“ mit seinen etwas reiferen Aromen wie Bratapfel, frischer Zitronentarte, gerösteten Nüssen und etwas Vanille das offenere Exemplar. Am Gaumen fällt die sehr hohe Säure sofort auf. Allerdings steht ihr genügend Extrakt gegenüber, um sie abzupuffern.</div>
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Im direkten Vergleich wirkt der <b>„Les Grand Teppes“</b> dagegen deutlich kühler. In der Nase zunächst etwas Zitronenabrieb, Räucherspeck und ein nasses Flussbett. Die Frucht ist sehr im Hintergrund und kommt erst mit etwas Zeit und Luft im Glas dezent zum Vorschein. Der Wein wirkt deutlich straffer, mit mehr Zug und Spannung am Mittelgaumen als sein Nebenspieler aus gleichem Hause. Wieder fällt die relativ hohe Säure auf, die den Stoff zusätzlich noch unheimlich lebendig und trinkfreudig macht. Am besten legt man sich zwei oder drei Flaschen für fünf Jahre in den Keller. Ich denke, das kann sich durchaus lohnen. Der beste Wein der gesamten Verkostung in meinen Augen. </div>
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Als dritten Wein gab es mit dem <b>„Chalasses Marnes Bleues“</b> 2011 ein Gewächs, das zu 100% aus der autochthonen Rebsorte <b>Savagnin </b>gekeltert wird. Hier tritt diese, für das Jura typische, Aromatik nach Apfelschale, Quitte und Apfelkompott hervor. Im Mund hinkt er seinen beiden Vorgängern in Punkto Komplexität und Druck jedoch hinterher. Die Säure liegt ebenfalls deutlich niedriger als bei den Chardonnays. Was jedoch gut gefällt, ist das lange Finale hinten raus.</div>
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Daraufhin ging es mit den Rotweinen weiter. Alle Weine stammten aus dem Jahrgang <b>2012</b>. Den Anfang machte hier der Poulsard <b>„L’Enfant Terrible“</b>. Ein Wein, auf den ich ganz besonders gespannt war, hatte ich doch bisher noch nie einen Wein aus diesem Rebenmaterial im Glas. Leider beging der Gastgeber den Fehler, den Wein zwei Stunden vor der Probe zu dekantieren. Man muss wissen, dass <b>Poulsard</b> eine Rebsorte ist, die sehr feinfühlige, ja nahezu leicht zerbrechliche Weine hervorbringt. Die gehören meines Erachtens erst kurz vor dem Genuss geöffnet, und wenn überhaupt nur kurz karaffiert Entsprechend war das Erlebnis sehr enttäuschend. In der Nase kaum etwas zu finden außer einer Note von zu lange gelagertem Apfelsaft und feuchter Erde. Am Gaumen wirkte der Wein super leicht, es fehlte allerdings total an Substanz, Konzentration und Länge. Wirklich schade. </div>
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Mit der Rebsorte <b>Trousseau </b>konnte ich bis dato ebenfalls eher wenig anfangen. Glücklicherweise zeigte sich Ganevats <b>„Plein Sud“</b> als ein sehr schönes Exemplar. Rotfruchtig mit Himbeere und wilden Walderdbeeren, dahinter nebst Zimt und weiteren weihnachtlichen Gewürzen eine leicht animalische Note und etwas weißer Pfeffer.
Die lebendige Säure im Antrunk weiß ebenso zu gefallen wie die Leichtigkeit mit der dieser Wein auftritt. Die Tannine sind spürbar, jedoch nicht störend. Das Finale besitzt durchaus eine gewisse Länge, hier zeigt sich auch eine karge Note, die mich erstaunlicherweise etwas an einen <b>Chablis </b>erinnert. </div>
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Über den darauffolgenden Wein möchte ich nicht viele Worte verlieren, der Kollege <a href="http://www.rebolution.eu/2014/07/21/2012-ganevat-jen-veux/">Nico Medenbach</a> hat darüber bereits ausführlich geschrieben. Ich denke, sein Bericht passt zum <b>„J´en Veux“</b> wie der sprichwörtliche Arsch auf Eimer. Ein wilder, polarisierender Naturbursche außerhalb jedes Trinkfensters von Normalos. Das muss man mögen. Mir gefällt sowas. sehr sogar. Zwei meiner Mitstreiter an diesem Abend fanden allerdings, dass man so einen Wein nicht unbedingt braucht. </div>
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Der ungewöhnlichste Wein in Ganevats Sortiment ist eine Provokation.
Als letzter Rotwein des Abends floss ein Pinot in unsere Gläser. Mit dem <b>„Julien en Billat“</b> präsentiert der Winzer seine ganz eigene Interpretation dieser Rebsorte. Der dunkelfruchtigste Rotwein aus diesem Quartett. Schwarze Johannisbeere, Schwarzkirsche und wilde Waldhimbeeren gemixt mit viel feuchter Erde, Kräutern und dem Essigwasser von eingelegten Gewürzgurken bestimmen das Nasenbild. Am Gaumen wirkt der Wein sehr kühl, karg, ohne viel Frucht und stützt sich eher auf seinen mineralischen Kern. Er hat durchaus eine gewisse Komplexität, die man ihm nicht absprechen kann. Wie bei nahezu allen seine Kollegen, bleibt durch eine gut austarierte Säure die Trinkfreude erhalten.
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Eine Spezialität des Jura ist der Vin Jaune. französisch für „gelber“ Wein. Er wird ausschließlich aus der Sorte <b>Savagnin</b> gewonnen und muss nach der Vergärung mindestens 6 Jahre und 3 Monate im Fass lagern , bevor er als Vin Jaune bezeichnet werden darf. In dieser Zeit verdunstet bis zu 40% der Weines im Fass. Zurück bleibt eine Flüssigkeit, die im Falle des 2005 „<b>Vin Jaune“</b> von Ganevat, nach Walnuss, Safran, Meersalz und etwas nach Torf riecht und mich an einen Sherry erinnert. Im Mund fällt einem sofort die sehr hohe Säure auf. Der Wein besitzt einen mittleren Körper, wirkt sehr frisch und jugendlich und hat eine unheimliche salzige Note im Abgang.
Ich fand ihn interessant, muss aber ehrlich gestehen, dass mir bei diesem Thema auch etwas die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, um eine Einordnung vornehmen zu können.
Nichtsdestotrotz ein gelungener, runder Abschluss dieser Probe. </div>
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<b>Jean-Francois Ganevat</b> nimmt mit seiner Kollektion eine Art Sonderstellung innerhalb des Jura ein. Seine Weine sprechen den offenen Konsumenten an, der keine Berührungsängste hat, einmal vom konventionellen Weg abzuweichen, sich aber nicht mit den oxidativ ausgebauten „Freakweinen“ anfreunden mag bzw. kann. Dabei bietet er vom relativ „normalen“ Chardonnay (der allerdings absolut die Typizität dieser Rebsorte in diesem Gebiet abbildet) bis zum sehr individualistisch geprägten <b>„J`en Veux“</b> eine ganze Bandbreite an Auswahlmöglichkeiten an, unter der sich sicherlich für den ein oder anderen eine interessante Flasche finden lässt.
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Die aktuellen Jahrgänge von <b>Jean-Francois Ganevat </b>gibt es <a href="http://www.vinisud.de/ganevat-domaine-m-254.html">hier</a> zu beziehen.</div>
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<i style="background-color: white; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 18.2000007629395px;">Der Direttore möchte darauf hinweisen, dass wir für Verlinkungen, Verkostungen, etc., keinerlei Geld erhalten.</i></div>
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</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLJI9LZYk1xoOanHv438mTuYhFF_wCHPHMSy53WTx655hZqd3L6-dg0jDI1c68zzsY0L5xmAfMWCP6_TIaFMLcXjZHbQ7353j3umaeo6eE4Ucr6b1ti-AE1lOwUHqGlnFT7T7umhqioB1Z/s1600/1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLJI9LZYk1xoOanHv438mTuYhFF_wCHPHMSy53WTx655hZqd3L6-dg0jDI1c68zzsY0L5xmAfMWCP6_TIaFMLcXjZHbQ7353j3umaeo6eE4Ucr6b1ti-AE1lOwUHqGlnFT7T7umhqioB1Z/s1600/1.jpg" height="400" width="225" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: x-small;">Front / Thalia Hamburg / Regie Luk Perceval </span></span><span style="font-family: inherit; text-align: justify;"><br /></span><span style="text-align: justify;"><br /></span><br />
<br /></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Eine unmißverständliche Aufforderung von Michael Jetter<br />
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Ich möchte an dieser Stelle ein kurzes und sehr bewusstes
Plädoyer für die deutschsprachigen Staats,- Stadt- und Landestheater abgeben.
Sonntag für Sonntag sehen wir wunderbar ausgebildete Theaterschauspieler im
Tatort, wir können erahnen, welches Potential in Ihnen steckt, werden aber
immer wieder von schwachen Drehbüchern, mutlosen Regisseuren und langweiligen
Plots daran gehindert, die Größe einiger Protagonisten zu spüren und zu
erfahren. </div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Ok, dass stimmt natürlich nicht generell, siehe letzter Tukur Tatort,
aber über viele Jahre hinweg, habe ich so viele unfassbar langweilige TV
Produktionen gesehen, dass ich an dieser Stelle kein anderes Urteil abgeben
kann und es auch nicht mag.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Ich sage nicht, dass es auf der Bühne keine schwachen,
oder belanglosen Abende gibt. Es gibt viel zu viele davon, aber man geht ja
auch für die Magie des Augenblicks in das Theater, für einen Moment Wahrheit,
wenn der Schauspieler nicht mehr als Schauspieler erkennbar ist, wenn die Rolle
keine Rolle mehr ist, und wenn das Bühnenbild sich in Realität auflöst.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjM51SLOiukOWpSgywnzGyJz3D6imm0VgUJORYL7v35WNAGvt6vbaf-CfkWsfFcQS_jsSLzX4uHCr_Au6Wc3EjBaDUQxVKtjMk6LUDZcKbmDl6aXgFZG4zoJIMTZzS3XtrSceGUF44KOkIk/s1600/2+.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjM51SLOiukOWpSgywnzGyJz3D6imm0VgUJORYL7v35WNAGvt6vbaf-CfkWsfFcQS_jsSLzX4uHCr_Au6Wc3EjBaDUQxVKtjMk6LUDZcKbmDl6aXgFZG4zoJIMTZzS3XtrSceGUF44KOkIk/s1600/2+.jpg" height="400" width="225" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-small;">Platonov / Akademietheater Wien / Regie Alvis Hermanis </span></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Diese Momente sind trotz aller Qualität sehr selten und
man darf auch nicht mit dem Anspruch in das Theater gehen, sie sofort erleben
zu wollen. Sie ergeben sich einfach, sind plötzlich da, und in diesem Moment
ist im Saal etwas spürbar, was ich hier als Wahrheit bezeichnen möchte, als ein
magischer Moment, der nachwirken wird, und der glücklich machen kann.</div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Das Theater hat natürlich, auch durch sehr ordentliche
Subventionen erst ermöglicht, den großen Vorteil, etwas auszuprobieren und das Scheitern als
Option einkalkulieren zu können. Über die vielen großartigen Off Theater
Produktionen spreche ich bewußt an dieser Stelle nicht, es würde den Rahmen,
dieses kurzen Einwurfs sprengen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Abend für Abend wird eine Geschichte aufs Neue erzählt,
die Schauspieler können, in zum Teil sehr langen Sequenzen, einer Figur Kontur
und Plausibilität verleihen, sie können gemeinsam mit ihren Mitspielern eine
Intensität erzeugen, die das Medium Film in der Figurenzeichnung nur selten
hinbekommt.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Wie oft schon war ich nach einer Inszenierung unberührt,
konnte mit ihr nur wenig anfangen, aber da war das hysterische und rythmische
Spiel einer Sophie Rois, die Hintergrundmusik einer Thalheimer Inszenierung, da
war ein Kunstwerk von Bühnenbild, und da war ein traumhaft schönes Theater in
Dresden oder Wien. Insofern habe ich noch nie einen Theaterbesuch radikal
bereuen müssen. Ok, doch, die ganzen Yasmina Reza Abende, <o:p></o:p><span style="background-color: #f6f7f8; line-height: 15.3599996566772px; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">aber mit kleinbürgerlichen Selbstreflexionen halte ich mich nicht lange auf.</span></span></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Eine Inszenierung geht nicht immer auf, dafür sind alle
Beteiligten auch zu sehr im Lieferdruck, an manchen Theatern werden Stücke
irrerweise nach sechs Inszenierungen wieder abgesetzt, bzw. es waren nur sechs
Vorstellungen eingeplant. Das werde ich so nie verstehen und das muss ich ja
auch nicht.<br />
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUGRA_LUCo0lHhDM4eu6NC61wTODdGa1ONjVmyyTWXBB12BueJNShLRVZQf-NlhKVli495n2Xv2dRbFQ_YRcf4g9QAsrN85N-R5eYExnG5jfwZYqfV_AREmyBK0klEidPNMX2g_eriO62W/s1600/3+.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUGRA_LUCo0lHhDM4eu6NC61wTODdGa1ONjVmyyTWXBB12BueJNShLRVZQf-NlhKVli495n2Xv2dRbFQ_YRcf4g9QAsrN85N-R5eYExnG5jfwZYqfV_AREmyBK0klEidPNMX2g_eriO62W/s1600/3+.jpg" height="400" width="225" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-small;">Maria Magdalena / Burgtheater Wien / Regie Michael
Thalheimer</span></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Es gibt aber auch an vielen Häusern die Langläufer,
teilweise über 10 Jahre werden sie immer wieder ins Programm genommen, weil sie
Qualität haben, weil sie groß sind und weil sie vom Publikum geliebt werden.
Zwei gute Beispiele sind hier der Hamlet an der Schaubühne mit Lars Eidinger
oder Onkel Wanja am Deutschen Theater mit Ulrich Matthes, vom längst
verstorbenen Regisseur Jürgen Gosch, aber es gibt viel mehr davon, auf <a href="http://www.nachtkritik.de/">www.nachtkritik.de</a> kann man sich einen hervorragenden
Überblick der aktuellen deutschsprachigen Theaterszene verschaffen.</div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Der entscheidende Unterschied zum Film ist wohl, dass im
Theater der Phantasie naturgemäß viel mehr Platz eingeräumt wird. Viele der
Protagonisten sind privat sehr scheu, aber auf der Bühne begeben sie sich auf
die Suche, wollen verstehen, offenlegen und auch verführen. Es bedarf keiner
realistisch abgebildeten Räumlichkeiten, viele große Momente entstehen auf fast
völlig leergefegten Bühnen. Die Phantasie macht den Unterschied. Über zwei
Stunden zu verfolgen, wie ein Gert Voss, Gott habe ihn selig, sich in die Rolle eines völlig vereinsamten
und egomanen Schauspielers hineinspielt, dass ist nur als Kunst zu bezeichnen.
"Einfach kompliziert" ist ein eigentlich unspielbares Einpersonenstück
von Thomas Bernhard, aber ein Gert Voss ist eben in der Lage, auch dieser Figur
ihre Würde zu belassen und einen fast leergeräumten Raum für sich einzunehmen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
"Die Wünsche aufgegeben / aber mich selbst habe ich
nicht aufgegeben / Wir schulden niemandem etwas / Alle schulden uns alles /
aber wir schulden niemandem etwas." Zitat aus Einfach kompliziert.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
Wenn dieses Plädoyer zur Folge haben sollte, dass sich
auch einige Leser der Hebebühne einmal wieder in ihr Stadttheater begeben
sollten, dann wäre ich mehr als froh darüber. Im übrigen gibt es auch prima
Theaterkantinen, wie zum Beispiel am BE, im Gorki Theater, oder im
Akademietheater in Wien. Die beste Weinkarte hat aktuell allerdings das
Schauspielhaus in Hamburg, selbst Weine von den Golan Höhen werden dort offen
ausgeschenkt.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoPlainText" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">In diesem Sinne zum Wohl und bleiben Sie uns, wie
bisher, gewogen!</span><br />
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" scrolling="no" src="//www.facebook.com/plugins/like.php?href=http%3A%2F%2Flagazzettadelvino.blogspot.de%2F2015%2F01%2Fhebebuhne-der-theater-blog-leute-geht.html&width&layout=standard&action=like&show_faces=true&share=true&height=80" style="border: none; height: 80px; overflow: hidden;"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-34209515466964093182015-01-03T01:15:00.002+01:002015-01-03T10:28:14.973+01:00Chianti - Wo der Staub der Eltern noch am Glase klebt, zwei Empfehlungen! <div style="text-align: justify;">
von Philipp Erik Breitenfeld<br />
"In der Ehe muss man einen unaufhörlichen Kampf gegen ein Ungeheuer führen, das alles verschlingt: die Gewohnheit.“, sagte einst Honore de Balzac. Meine Ehe zum Wein definiert sich tagtäglich durch Tatendrang und Entdeckergeist. Aber wie schön es doch ab und zu sein kann, sich vermeintlich anachronistischen Weinregionen hinzugeben. Wo der Staub der Eltern noch am Glase klebt und kein Wein-Hipster seine Hornbrille über die Qualität bricht! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Toskana. Rächer der Generation Gerhard Schröder. Ich liebe sie, auch wenn diese im öffentlichen Interesse mittlerweile nicht mehr dem kontemporären Fass der Zeit entspricht. Und um die Toskana einmal mehr in das vinophile gegenwärtliche Interesse zu rufen, empfehle ich Ihnen, geneigte Leser, heute zwei Chianti Classico aus dem fabelhaften Jahrgang 2010. Die Rebsorte Sangiovese in ihrer schönsten Form.
Wichtig bei der Auswahl war mir, dass man diese Weine auch relativ einfach beziehen kann. Es bereitet durchaus Vergnügen von besonderen Weinen zu lesen, die vor Ort verkostet wurden. Ohne machbare Bezugsquelle, bleiben sie aber leider eine lyrische Fantasie.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Fangen wir an mit einem „Gran Selezione“. Die neu geschaffene höchste Qualitätskategorie des Chianti Classico. Die Agricola San Felice liegt im Herzen des Chianti Classico Gebiets in Castelnuovo Berardenga. Seit 1984 gehört auch das Weingut Campogiovanni in Montalcino zum Besitz Das Weingut verfügt über rund 180 Hektar Weinberge in besten Lagen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhnF_ExPKGCGWCLWgxlsP2M-0AAmuKdmuanxBirLE44JSmmlCFpIixoIQ0msohs6pdbsMcd6TTaK6zvhxAPKLQumQ1HOmPUUGv4I-Gz8jcuEjnw9ERBujZJAxwuoxIrPLXy8X6H796-CW4j/s1600/Unb8enannt.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhnF_ExPKGCGWCLWgxlsP2M-0AAmuKdmuanxBirLE44JSmmlCFpIixoIQ0msohs6pdbsMcd6TTaK6zvhxAPKLQumQ1HOmPUUGv4I-Gz8jcuEjnw9ERBujZJAxwuoxIrPLXy8X6H796-CW4j/s1600/Unb8enannt.png" height="400" width="127" /></a></div>
<b><br /></b>
<b>2010 Chianti Classico "Il Grigio" Gran Selezione DOCG Agr. San Felice </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Im funkelnden satten Rot dreht dieser Klassiker seine Runden im Glas. Äußerst komplexes und verflochtenes Bukett nach Sauerkirsche, ein wenig Cassislikör, Orange und florale Noten nach Veilchen. Kräftiger würziger Einschlag nach Salbei und schwarzen Pfeffer. Frisch gespantes Eichenholz, erdige Nuancen und neues Leder. Ziemlich viel los in der Nase. Bei allem Tumult verliert dieser Gran Selezione jedoch nicht seine auffallend elegante Note. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Am Gaumen primär samtig weiche Tannine, einnehmend noble Frucht, saftig und stoffig, ob seiner Jugend noch spürbarer Holzeinschlag, der Alkoholgehalt völlig moderat integriert, überraschend tief. </div>
<div style="text-align: justify;">
Vielleicht sind es die 20% autochthonen Rebsorten (Abrusco, Pugnitello, Malvasia Nera, Ciliegiolo, Mazzese), die dem Wein eine herbe erdige und unterhaltend packende Note geben. Auch hier behält er wieder seine Grandezza! Im Finish trocken, rustikal und herzerwärmend lang. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie ein Rugby Spiel unter Ehrenmännern!
Dieser Chianti Classico lässt meinen Glauben an die Individualität auch innerhalb der großen Namen wieder aufflammen. Ein fast perfektes Exemplar seiner etruskischen Zunft! Dabei in Sachen Preis-Leistung ein Angriff auf jede Markenblase. Für knapp über 20€ ist man dabei. Es lohnt sich.
<a href="http://www.genuss7.de/2010er-san-felice-il-grigio-gran-selezione-chianti-classico-docg.html">Hier</a> für 21,50€ zu beziehen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der „Gambero Rosso“ über den Erzeuger der zweiten Chianti Empfehlung: „Akribische Sorgfalt im Weinberg nach Bordeaux-Vorbild, im Keller wenig unnützer Zwang und Zusammenarbeit auch mit internationalen Beratern, machen die noch eher junge Kellerei von Pier Luigi Tolaini zu einem maßgeblichen Betrieb im Chianti Classico.“ </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhC3G2ggfdA2dipGw2l5oLOnyozdbsaoJLhmtPkzE1aWl9g3c2j89q3hbwVo9BeKerTUQUqf44htpAnQl0uDMbj2cCCus8SlxE5XVoDjs4yKFqz1ajgyfo8xsGi5Or0YJh1WFEklaPBjGuU/s1600/Unbenannt.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhC3G2ggfdA2dipGw2l5oLOnyozdbsaoJLhmtPkzE1aWl9g3c2j89q3hbwVo9BeKerTUQUqf44htpAnQl0uDMbj2cCCus8SlxE5XVoDjs4yKFqz1ajgyfo8xsGi5Or0YJh1WFEklaPBjGuU/s1600/Unbenannt.png" height="320" width="188" /></a></div>
<b><br /></b>
<b>2010 Tolaini Chianti Classico "Montebello Vigneto No. 7" Riserva DOCG </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Im feudalen Rubinrot dreht dieser Chianti Classico Riserva seine Runden im Glas. Kontradiktorische Nase nach opulenten Blaubeeren, Sauerkirsche, reifen Orangen, ein Hauch Dörrpflaume, auf der anderen Seite würzige Töne nach Kerbel, ein wenig Basilikum und Gewürznelken.
Das Ganze wirkt aber nicht zu weitschweifig, sondern eher kühl und harmonisch. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Sehr überraschend, denn dieser Eindruck bestätigt sich am Gaumen. Stoffig, straffe Tannine, straff, dennoch volle Frucht. Der Alkoholgehalt mit 13,5% sensationell stimmig integriert. Fordernd würzig und saftig, aber dabei erneut kühl und unheimlich elegant.
Das Finish staubtrocken und in diesem jungen Stadium noch etwas vom Holz geprägt. Macht aber nichts. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein fabelhafter Chianti! So etwas stimmiges, dennoch forderndes, kühles und komplexes, habe ich in in dieser Preiskategorie selten getrunken. Für ca. 24€ <a href="http://www.superiore.de/Chianti-Classico-Montebello-Vigneto-No-7-Riserva-DOCG-2010.html?utm_campaign=Datenfeed&utm_source=WeinCC&utm_medium=feed&utm_term=Rotwein">hier</a> zu beziehen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Beide Weine sind derzeit meine Favoriten aus dem Chianti. Sie vereinen Moderne, Individualität ohne ihre Herkunft und Tradition zu verleugnen. Am wichtigsten aber, sie machen verdammt viel Spaß! Gerade jetzt im Winter. Ein einfaches Lamm mit Bärlauchrisotto dazu und die Welt macht eine Pause. <a href="http://www.chefkoch.de/rezepte/495271144109940/Bacon-Lamm-mit-Baerlauchrisotto.html">Hier</a> das Rezept. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ihnen allen noch ein gutes, neues Jahr! Viel Glück, Gesundheit und vor allem zuviel des Guten!</div>
<div style="text-align: justify;">
<i>Der Direttore möchte darauf hinweisen, dass wir für Verlinkungen, Verkostungen, etc., keinerlei Geld erhalten.</i><br />
<i><br /></i>
<i><br /></i></div>
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" scrolling="no" src="//www.facebook.com/plugins/like.php?href=http%3A%2F%2Flagazzettadelvino.blogspot.de%2F2015%2F01%2Fchianti-wo-der-staub-der-eltern-noch-am.html&width&layout=standard&action=like&show_faces=true&share=true&height=80" style="border: none; height: 80px; overflow: hidden;"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-20629649125260947242015-01-02T12:10:00.002+01:002015-01-02T14:29:55.427+01:00Zwischen Saumagen und Heiterkeit - Consigliere Dröfke und das Koehler-Ruprecht Experiment <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRrJp0GJ6MC2begefvkkTyIluLi5EqYP0N7XUwAM7YMkZUlprLvcFOYIlIadBxT_xIYFKD4wo7jmbNr6X91-TwCcpMnBrehhLscG6S3pRGKGkqDKQNY-LXVHgJ696rWebqtz3KxaAknnzP/s1600/D7009_RKW1209-1600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRrJp0GJ6MC2begefvkkTyIluLi5EqYP0N7XUwAM7YMkZUlprLvcFOYIlIadBxT_xIYFKD4wo7jmbNr6X91-TwCcpMnBrehhLscG6S3pRGKGkqDKQNY-LXVHgJ696rWebqtz3KxaAknnzP/s1600/D7009_RKW1209-1600.jpg" height="292" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
von Marc Dröfke</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Es gibt Weingüter mit deren Namen man sofort eine spezielle
Lage in Verbindung bringt. Meist stammt entweder ein großer Teil der jeweiligen
Produktion aus diesem Stückchen Erde oder, und diese beiden Umstände schließen
sich meist nicht aus, die besten Gewächse
werden aus ihm gewonnen. Als ein sehr gutes Beispiel lässt sich dabei
Deutschlands vielleicht bekanntester Winzer nennen: Egon Müller. Müller keltert
den Bärenanteil seiner Flaschen aus dem <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wiltinger_Scharzhofberg">Scharzhofberg</a>.
Vom „einfachen“ Kabinett über die Spätlese, Auslese bis hin zu seinen weltbekannten
Weinlegenden wie dem Eiswein oder gar der Trockenbeerenauslese, die zum Teil
für mehrere tausend Euro die Flasche über den Ladentisch wandert. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ganz so hoch werden die Weine von Koehler-Ruprecht zwar
nicht gehandelt, aber auch hier kann das gleiche beobachtet werden. Wie Müller
mit dem Scharzhofberg, assoziiert man den Betrieb aus Kallstadt sofort mit dem Saumagen.
Die Lage liegt nur einen Steinwurf vom Weingut aus entfernt. Hier
bewirtschaftet das Team u.a. 3,8 Hektar Riesling, aus dem die bekannten Weine
gekeltert werden. Dabei bildet der nach Süden ausgerichtete Teil das „Filetstück“.
Früher war dieses Gebiet als Kallstadter Horn und Kirchenstück bekannt. Der
Ertrag aus dem Saumagen variiert von Jahr zu Jahr zwischen 40hl/ha und 75hl/ha. Ich hatte kurz vor dem letzten Monatswechsel das große Glück
zusammen mit anderen Journalisten und Bloggern im Weingut an einer Verkostung teilzunehmen, die sich
ganz dem Thema Riesling aus dem Saumagen widmete. </div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvz35YIBxPb8TwepYcmNiL8zPYBBYZXCG4hZ6Sa0wwtwrwHMrwQJgJp9V_aY3FwGQ1LJdI0IkA2FSeF5ZbYpsqfy4QZg2L-cwa_EWpwChMRXFJ4kA6hSjLsghgbEWKyJq9da-idKJ_Vlt_/s1600/D7009_RKW1015-1600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvz35YIBxPb8TwepYcmNiL8zPYBBYZXCG4hZ6Sa0wwtwrwHMrwQJgJp9V_aY3FwGQ1LJdI0IkA2FSeF5ZbYpsqfy4QZg2L-cwa_EWpwChMRXFJ4kA6hSjLsghgbEWKyJq9da-idKJ_Vlt_/s1600/D7009_RKW1015-1600.jpg" height="235" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Das Weingut Koehler-Ruprecht besteht ca. seit 1700 und
wurde, wie der Name teilweise verrät, von der Familie Ruprecht gegründet. Dieser
fiel, wie auch später der Name Koehler, einer weiblichen Erbfolge zum Opfer.
1969 kam dann der Name Philippi das erste Mal ins Spiel. Zu diesem Zeitpunkt
übernahm Otto Philippi den Pfälzer Betrieb, den er 1986 an seinen Sohn Bernd
weiterreichte. Er war kein „Unbefleckter“. Ein Weinwirtschaft-Studium in
Geisenheim und einige Jahre Erfahrung als Weinmacher rund um den Globus konnte
er bereits auf der Haben-Seite verbuchen. Doch irgendwann zog es ihn in die
Heimat zurück.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Bernd Philippi schuf dort einen Typ Wein, der bis heute
nahezu der einzige seiner Machart geblieben ist. Trockene Prädikatsweine,
spontanvergoren, nicht entsäuert, ausgebaut in zum Teil über 100 Jahre alten
Holzfässern, die sehr lange reifen können und erst nach einigen Jahren im
Keller ihre ganze Pracht entfalten. Die Qualität wurden von Jahr zu Jahr besser und das Weingut
heimste einen Erfolg nach dem anderen ein.</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Doch irgendwann ging auch dieses Märchen, zumindest
teilweise, zu Ende. Philippi verkaufte das Weingut im Juli 2009 nach nahezu
zwei Jahren Verhandlungen an die amerikanische Familie Sauvage, die
dankenswerter Weise an dem Grundkonzept wenig geändert und dies laut Marquis
Sauvage zukünftig auch nicht vor hat (Quelle:Minute 37:45 aus diesem <a href="http://illdrinktothatpod.com/post/96091465035/episode-198-friday-august-29-2014-marquis">Video</a>).<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Philippi selbst scheinen es die Rebanlagen im portugiesischen
Douro Tal angetan zu haben. Zusammen mit Werner Näkel
betreibt er dort die <a href="http://www.quintadacarvalhosa.com/">Quinta da Carvalhosa </a>. Er ist aber
weiterhin in einigen anderen Weingütern beratend tätig. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWQiUezwzM2a9MTtnZ4dkiS9JMR1ODmBndvkX_SYIgAKqRb-C80HJmndRJFg_XomK3oL0NX005AJw63Bs0LwNMit5ITXoqSrdlMjmgslSe5aPjAg6r3vh7d89Ry6kwSFFg7MYgV2jSBOXU/s1600/D7009_RKW1056-1600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWQiUezwzM2a9MTtnZ4dkiS9JMR1ODmBndvkX_SYIgAKqRb-C80HJmndRJFg_XomK3oL0NX005AJw63Bs0LwNMit5ITXoqSrdlMjmgslSe5aPjAg6r3vh7d89Ry6kwSFFg7MYgV2jSBOXU/s1600/D7009_RKW1056-1600.jpg" height="260" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Der jetzige Geschäftsführer von Koehler-Ruprecht, Dominik
Sona, kam mit dem Weingut das erste Mal 2008 in Berührung. Er war beim
Verschnitt des Jahrgangs dabei und stieg kurz nach der Ernte 2009, eingesetzt
durch die amerikanischen Investoren, dann voll in das Tagesgeschäft des Betriebes
ein. Bevor ihn der Ruf von
Koehler-Ruprecht erreichte, studierte auch Sona in Geisenheim und machte danach
u.a. Station in Neuseeland bei Rimu Grove, Van Volxem an der Saar, Flowers und
Littorai in Kalifornien und zu guter
Letzt beim Weingut J.L. Wolf in Wachenheim. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Soviel zur Gesichtsstunde, zurück zu den Weinen. Wir
probierten uns durch die Jahrgänge 2008 bis 2013 und zwar vom Kabinett über die
Spätlese bis zur Auslese. Grundsätzlich gilt es zu erwähnen, dass der Kabinett
immer der leichteste, trinkfreudigste Wein sein soll. Die Spätlese hingegen
kommt mehr über die Eleganz und übertrumpft die Auslese in dieser Hinsicht ab
und an, wobei die Auslese laut Sona immer den komplexesten Wein darstellt. Die
Weine wurden alle am Tag der Verkostung um ca. 10:30 Uhr geöffnet, so dass für
alle Weine die gleichen Bedingungen herrschten.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8iJtZ34y225u413uc49SW95BSquQB33jqfuIlciZvoA-OKUlBPUXPzBQMEuZRmZKfPHNFDc-EmuYWCtFfBDuAiVZSBSRQSThgwd6p9jswvT0eOX_p_JbS0BxFJAWxRRZFD5U_btHaX8K-/s1600/D7009_RKW1193-1600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8iJtZ34y225u413uc49SW95BSquQB33jqfuIlciZvoA-OKUlBPUXPzBQMEuZRmZKfPHNFDc-EmuYWCtFfBDuAiVZSBSRQSThgwd6p9jswvT0eOX_p_JbS0BxFJAWxRRZFD5U_btHaX8K-/s1600/D7009_RKW1193-1600.jpg" height="400" width="332" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Es war sehr interessant, die verschiedenen Jahrgangs-Typizitäten
im direkten Vergleich zu sehen, wobei meines Erachtens nach der Kabinett zum
Teil gravierende Unterschiede zur Spätlese und diese wiederum zur Auslese im
selben Jahrgang hatte. Hier hätte ich die Weine zum Teil nicht klar
nebeneinander einordnen können. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Als ein gutes Beispiel lässt sich der Jahrgang 2008
anführen. Der Wein im Kabinett-Bereich war für mich der schwächste im Feld. Ihm
fehlte irgendwie die nötige Substanz und die Säure war nicht perfekt
eingebunden. Die Spätlese und vor allem Auslese hingegen präsentierten sich
deutlich frischer und bildeten für mich mit die Spitze in der jeweiligen
Prädikatsstufe</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Daneben gefiel mir der 2012 Jahrgang durch die Bank sehr
gut. Die Weine hatten das bisschen mehr an Säure sowie Zug am Gaumen, das mir
bei dem ein oder anderen Wein aus den vorherigen Jahrgängen etwas fehlte. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
2011 wirkte durchweg schon deutlich reifer und auch
breitschultriger wie die Kollegen, hatte aber einen sehr schönen Trinkfluss und
ließ sich so schön wegsüffeln. Es fehlte mir persönlich aber die oben erwähnte
Säure ein wenig.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgT575UtUuz-vRxvos1KBcxhbA0DtIMrihM1JYXOppYaGcJdcfYxFaPmAxDfHFBvN8UJ7PD8eGWDIxNSKLygTkpSnA9zHcLdKnWX7eJDNpIWQUzXiP-J3dbZ3b0-KmE1BZywLnrQnSVVqDM/s1600/D7009_RKW1068-1600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgT575UtUuz-vRxvos1KBcxhbA0DtIMrihM1JYXOppYaGcJdcfYxFaPmAxDfHFBvN8UJ7PD8eGWDIxNSKLygTkpSnA9zHcLdKnWX7eJDNpIWQUzXiP-J3dbZ3b0-KmE1BZywLnrQnSVVqDM/s1600/D7009_RKW1068-1600.jpg" height="246" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Aus dem "Arschjahr" 2010 fiel mir der Kabinett positiv auf. Er war
mehr von einer Mineralität und kräutriger Tee-Note geprägt als von der Frucht.
Die Spät- und Auslese fanden sich in meinem Ranking im Mittelfeld wieder.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ein Jahrgang, den ich selbst eher weniger auf dem Radar
hatte wenn es sich um Riesling dreht, ist 2009. Die Spätlese, die Sona und sein
Team in diesem Jahr auf die Flasche gezogen haben belehrten mich eines
besseren. Ein Bomben-Wein, der mich ganz besonders durch seine Klarheit und
unfassbar gute Struktur fesselte. Für mich die beste Spätlese an diesem Abend. Der
Kabinett hingegen fiel ungewöhnlich reif und offen aus. Im Abgang fehlte mir
hier die letzte Konsequenz. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Danach ging es in die „Bonus-Runde“ und das bedeutet an
diesem Abend: Spätlese „R“, Auslese „R“ und Auslese „RR“. Die unheimlich raren
Weine bilden die Speerspitze des Sortiments von Koehler-Ruprecht und kommen
erst 4 (Spätlese) bzw. 6 Jahre (Auslese) nach der Ernte auf den Markt. Die
Auslese „RR“ lagert gar 7 Jahre auf dem Weingut, bis sie in den Verkauf
kommt. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Für mich war hier nochmals sehr deutlich die Trennung von
Spätlese (schlanker, eleganter, fast tänzelnd) und Auslese (dunkler, tiefer,
komplexer) zu erkennen. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die jüngsten Weine der Probe aus dieser Kategorie stammten
aus dem Jahr 2012. 2013 wurden - wie 2010 - keine „R“ erzeugt. Sie werden 2016
bzw. 2018 in den Verkauf kommen und jeder Fan kann sich auf zwei ganz, ganz
große Rieslinge freuen. Die Spätlese „R“ zeigte sich zwar noch sehr
primärfruchtig, aber gleichzeitig unheimlich filigran und elegant. Am Gaumen
sehr schlank und fast tänzelnd ohne den nötigen Druck vermissen zu lassen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhP3D5e_YwTJFyhyphenhyphenFa-rBtxDlefkwXvgg_ZCS5VBV02MVLGaKalovc3ViBMy4aCvPkQYtm-ayGOyl7iTmB1bZq6V-v3MW9ZJOPws3XSkXBIeT6_fXylSngTIPyw4Ku1WqGUNv3ieFqia1En/s1600/D7009_RKW1123-1600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhP3D5e_YwTJFyhyphenhyphenFa-rBtxDlefkwXvgg_ZCS5VBV02MVLGaKalovc3ViBMy4aCvPkQYtm-ayGOyl7iTmB1bZq6V-v3MW9ZJOPws3XSkXBIeT6_fXylSngTIPyw4Ku1WqGUNv3ieFqia1En/s1600/D7009_RKW1123-1600.jpg" height="165" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Auslese „R“ war für mich eigentlich der Wein des Abends.
Unfassbar tief, dunkel, zurückgezogen, kräutrig, rauchig mit einer Power und
Zug am Gaumen, die ihresgleichen suchen. Eine fast schon beißende Säure geht
über in einen unfassbar langen Nachhall. Was für ein Wein. Das geht nicht
besser, nur anders. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die 2011er konnten da nicht ganz mithalten. Die Auslese
präsentierte sich ausladender als sein Vorgänger, wirkte am Gaumen fast schon
ein wenig rustikal. Was aber keinesfalls negativ gemeint ist. In der Nase
Birne, Apfelsaft, etwas Lauch und eine ganz feine oxidative Note. Ein Wein, der
mir ebenfalls gut gefiel, allerdings auf eine ganz andere Weise wie die 2012er.
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Dann wurden die 2009er eingeschenkt, inklusive der 2009
Auslese „RR“. Andere Mitverkoster am Tisch waren Feuer und Flamme für die
Weine. Für mich persönlich allerdings waren sie in einer eher verschlossenen
Phase und ich konnte die wahre Größe nicht richtig greifen. Dass ein
unheimliches Potential hinter diesen Gewächsen steckt, ist ohne Frage zu
bejahen. Total weggeblasen haben sie mich allerdings nicht. Das will ich hier
in aller Deutlichkeit auch sagen. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjrih4dUWnqashGdOaqMH32osHBmE9IlQWUhq944OhaPbsWiv_is-WszI92oxrGWZ2TNLKHHjoZu7t-d68RY51pV7p1O2v4TlJpqXe0wp7NzXJ7_iWtyxtX5oOHZJHsAlkYPK1tk3eSzHDi/s1600/D7009_RKW1088-1600.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjrih4dUWnqashGdOaqMH32osHBmE9IlQWUhq944OhaPbsWiv_is-WszI92oxrGWZ2TNLKHHjoZu7t-d68RY51pV7p1O2v4TlJpqXe0wp7NzXJ7_iWtyxtX5oOHZJHsAlkYPK1tk3eSzHDi/s1600/D7009_RKW1088-1600.jpg" height="400" width="307" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
2008 war wieder offener mit sehr viel Substanz und Frische
versehen. Ich konnte glücklicherweise noch eine Flasche der Auslese „R“
ergattern und bin gespannt, wohin der Weg des Weines noch führen wird. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Zum Abschluss gab es noch die zurecht als legendär
bezeichnete Auslese „R“ aus dem Jahrgang 2004. Ich habe mir zu diesem Wein
keine Notizen mehr gemacht, aber er war die nahezu perfekte Kombination aus
Komplexität und Finesse. Ein Leuchtturm in Sachen trockener Riesling und so
nicht replizierbar. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ein großer Dank gilt den Medienagenten um Felix Eschenauer,
die mich zu dieser großartigen Probe eingeladen haben sowie an Dominik Sona und
seine Assistentin Franziska Schmitt für die Organisation der Probe und die
Eröffnung der Möglichkeit, diese großartigen Weine alle verkosten zu
können. <a href="https://www.blogger.com/null" name="_GoBack"></a><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<o:p><a href="http://www.koehler-ruprecht.com/index.php/de/">Link zum Weingut </a></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Danke an <a href="http://www.weinkaiser.de/">Ralf Kaiser</a> für die Bereitstellung der Fotos </div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" scrolling="no" src="//www.facebook.com/plugins/like.php?href=http%3A%2F%2Flagazzettadelvino.blogspot.de%2F2015%2F01%2Fzwischen-saumagen-und-heiterkeit.html&width&layout=standard&action=like&show_faces=true&share=true&height=80" style="border: none; height: 80px; overflow: hidden;"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-81369265165524159582014-12-29T20:38:00.000+01:002014-12-29T22:11:35.803+01:00HebeBühne - der Theater Blog - "Warum läuft Herr R. Amok?" - Münchner Kammerspiele <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLKeVS0sXgsJD5qVLZb44Lh4EPSZWYqZF835X9WR9M_SMuPvg7il-6no3MoAyMYvxNZM1wolFZuQMyk0eiTekks2iXid8hRMct0YOpJJUVLp0DDhk9bhMWURvt5HbCIlastGuI3PCORZp6/s1600/Anhang+1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLKeVS0sXgsJD5qVLZb44Lh4EPSZWYqZF835X9WR9M_SMuPvg7il-6no3MoAyMYvxNZM1wolFZuQMyk0eiTekks2iXid8hRMct0YOpJJUVLp0DDhk9bhMWURvt5HbCIlastGuI3PCORZp6/s1600/Anhang+1.jpg" height="400" width="300" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
von Rainer Werner Fassbinder
Regie: Susanne Kennedy, Bühne: Lena Newton, Kostüme: Lotte Goos, Sounddesign: Richard Janssen, Video: Ikenna Okegwo, Lena Newton, Licht: Jürgen Kolb, Dramaturgie: Koen Tachelet
Mit: Willy Brummer, Kristin Elsen, Walter Hess, Renate Lewin, Christian Löber, Sybille Sailer, Anna Maria Sturm, Çiğdem Teke, Edmund Telgenkämper, Herbert Volz:, Erika Waltemath </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
von Philipp Erik Breitenfeld</div>
<div style="text-align: justify;">
Warum läuft Herr R. Amok? Rainer Werner Fassbinders Eklat der Spießigkeit ist eigentlich schnell erklärt. Ohne drückende Dramatik in 3:28 Minuten. Man höre einfach nur Udo Jürgens Lied „Ich war noch niemals in New York“. Jürgens? Ja, der kürzlich verstorbene Entertainer riecht nicht nach intellektuellem Gesellschaftsdrama, sondern eher nach Rotkäppchen Sekt und Bausparvertrag. Doch ist er im Vergleich zu der Geschichte des Herren Raab, der ja bekanntlich Amok läuft, auf Augenhöhe. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Der Akteur in Udo Jürgens Lied richtet sich und seine Frau trotz aller Tristesse nicht, was das Leiden innerhalb Spießbürgerschaft verlängert und damit eigentlich sehr viel mehr Qual als der Suizid verspricht! Jürgens ist der traurige Realist, der Kämpfer, Fassbinder ein Feigling! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und dann kommt die Regisseurin Susanne Kennedy und adaptiert Fassbinders Film auf die Bühne der Münchner Kammerspiele. Ein Experiment. Man mache die Kleinbürgerlichkeit noch kleiner, beengender und theatralisch klaustrophobischer. Man entwertet den Charakter, die Individualität. Die Schauspieler tragen Masken. Sie spielen ihre unausweichliche, fixierte Rolle. So werden die Schauspieler hinter den Masken des öffentlichen bornierten Lebens gewechselt, ohne an Pathos zu gewinnen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Kennedy quält den Zuschauer mit einer unheimlichen Lethargie und Langatmigkeit. Jeder Akteur tut, was man von ihm erwartet und scheitert. Beklemmende Leere eine Folge daraus. Und so wird aus kleinen Niederlagen des Alltags, ein Tsunami der Hoffnungslosigkeit. Gefangen in der Spießigkeit. Bewusst. Zur ausgelassenen Depression nicht fähig. Ob der Etikette.<br />
<br />
Eines muss man dieser quälenden Inszenierung lassen. Sie beantwortet die Frage, warum Herr R. denn nun Amok läuft, mehr als eindringlich. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Man erwischt sich bei dem Wunsch, dass Herr R. nun doch endlich Amok laufen solle, da die drückende, sich wie ein Kaugummi ziehende Hommage an die Leere des Bürgertums, den Zuschauer emotional und fordernd in den Abgrund des Herren R. zu ziehen vermag. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dabei sind einem die Orte, die Bereiche des Alltags, die Gespräche, die - wie Susanne Kennedy es ausdrückt - von Vorurteilen, Frustrationen und Klatsch geprägte Welt, nicht fremd. Keine Szene, wo man sich nicht selbst in der Retrospektive wiederfinden könnte. Sind wir demnach schon so abgestumpft, dass wir die beklemmende Leere verdrängen? Oder gibt es den „Wir“ Begriff gar nicht und die Parallelen entstehen aus purem Zufall? Selbstbetrug. „Ich war noch niemals in New York“. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Kennedys Inszenierung lebt vor allem vom inneren Kampf des gequälten Zuschauers. Zwischen Verständnis, Wiedererkennungswert und Sehnsucht. Ein Mahnmal. Kein großes Theater. Ein gelungenes Experiment. Eine Installation.<br />
<br /></div>
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" scrolling="no" src="//www.facebook.com/plugins/like.php?href=http%3A%2F%2Flagazzettadelvino.blogspot.de%2F2014%2F12%2Fhebebuhne-der-theater-blog-warum-lauft.html&width&layout=standard&action=like&show_faces=true&share=true&height=80" style="border: none; height: 80px; overflow: hidden;"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-12559454346299841352014-11-17T12:59:00.001+01:002014-11-17T13:11:03.725+01:00Consigliere Dröfke über Barolo und eine Begegnung mit Giacomo Conterno – 1998 Barolo Cascina Francia <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6GChkildsqzAEhwBfSGIEAKyhv9HM4uiBHK758IgerWGS0qMAjiebfvf4c4CDFZdI2utAFvbfGkG4QX5JkpE_erFOhT0VWhW8LwqFyjbv5R-Jw_7V2iBa8Ns8C5mv1ZULwR2VxUzMkcBE/s1600/2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6GChkildsqzAEhwBfSGIEAKyhv9HM4uiBHK758IgerWGS0qMAjiebfvf4c4CDFZdI2utAFvbfGkG4QX5JkpE_erFOhT0VWhW8LwqFyjbv5R-Jw_7V2iBa8Ns8C5mv1ZULwR2VxUzMkcBE/s1600/2.jpg" height="400" width="400" /></a></div>
von Marc Kevin Döfke<br />
<div style="text-align: justify;">
König der piemonteser Weine. Eine sehr abgehobene Beschreibung könnte man meinen, wenn von einem der bekanntesten Weine Italiens die Rede ist. Dem Barolo.
Der Name stammt eigentlich von der adeligen Luisa Falletti, Marquise von Barolo. Man erzählt, dass die Marquise eines Tages dem König Carlo Alberto von Savoyen 300 "carrà" (Transportfässer) Barolo schenkte, weil dieser den Wunsch geäußert hatte, von ihrem "neuen Wein" zu kosten. Ihm mundeten die Weine aus dem Haus Falletti offensichtlich derart, dass sowohl er als auch sein Sohn Vittorio Emanuele II (der erste König des vereinten Italiens) Weinstöcke und Ländereien in der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Langhe">Langhe</a> kauften. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So wurde der Barolo zum "Wein der Könige" und zum "König der Weine".
Er wird zu 100% aus der Nebbiolo Traube gewonnen, die getrost als schwierig bezeichnet werden kann. In der Jugend präsentieren sich die Weine allzu oft sehr vom Tannin geprägt, verschlossen und wirken streng. Hinzu kommt noch die typischerweise hohe Säure, die Freunde von eher weichen Weinen abschreckt.
Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass ein junger Barolo sich im jugendlichen Stadium eher wie eine arrogante Diva als eine einladende „Mama“ verhält. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Gibt man ihm aber die Zeit, die er im Keller braucht, um sich entsprechend entfalten zu können, zählt er zu den besten Rotweinen der Welt. Das Tannin wird softer und es entwickelt sich in den besten Fällen eine unheimliche Duftigkeit, die oft an einen Mix aus getrocknete Rosenblätter, Trüffel und Teer erinnert.
Die Winzer, die u.a. rund um Barolo (den Ort), <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/La_Morra">La Morra </a>und Castiglione Falletto ihre Reben bewirtschaften, können in zwei Lager eingeteilt werden. Auf der einen Seite die Erneuerer, wie beispielsweise Elio Altare, Roberto Voerzio, Fratelli Brovia und einige weitere, die Ende der 70ger / Anfang der 80ger Jahre anfingen, die alten, verkrusteten Strukturen aufzubrechen und das Gesicht des Barolos anzupassen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ihre Arbeit im Weinberg unterscheidet sich dabei kaum von den traditionellen Produzenten. Im Keller hingegen weisen die Vorgehensweisen deutliche Unterschiede auf, z.B. eher kurze Maischestandzeiten. Silvia Altare (Tochter des oben genannten Elio Altare und mittlerweile zuständig für die Weinbereitung auf dem Weingut Altare) spricht bei ihren Barolis von über 5 Tagen. Im krassen Gegensatz dazu lässt man beim Traditionalisten Giuseppe Mascarello die Weine 25-26 Tage auf der Maische stehen. Der zuständige Weinmacher Mauro Mascarello meint, nur auf diese Art bekomme er die entsprechenden Geschmacksnuancen aus den Trauben und letztendlich in den Wein.
Ein weiterer Produzent, der sich ganz den traditionellen Methoden verschrieben hat, ist Roberto Conterno, der mittlerweile in dritter Generation das Weingut seines Großvaters Giacomo Conterno führt. Die Weine besitzen zum Teil Legendenstatus. Der Monfortino, ein Riserva, zählt nicht umsonst zu den besten Weinen Italiens. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich hatte schon das Glück, ein gereiftes Exemplar dieses Barolos trinken zu dürfen und das Erlebnis gehört zweifelsohne zu meinen bisher schönsten Weinmomenten.
Heute soll es sich aber um seinen „einfachen“ Barolo, der auf den Namen Cascina Francia hört, drehen. Die Trauben stammen, wie der Name schon verrät, aus der Lage Francia die zwischen Serralunga und Roddino angesiedelt ist.
Der Cascina Francia wird wie der Monfortino sehr traditionell erzeugt. Er liegt zwar nicht bis zu 7 (!) Jahren im großen Holzfass wie der Bruder, aber drei Jahre lässt Conterno ihm Zeit. Unfiltriert abgefüllt kommt der Wein dann in den Verkauf.
Im Zuge einer Blindprobe habe ich mir eine Flasche aus dem Jahrgang 1998 besorgt und meinen Mitverkostern vorgesetzt. Und trotz seiner bereits beachtlichen 16 Jahren auf dem Buckel, wirkt der Wein auch nach 6 Stunden im Dekanter nahezu zugenagelt. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Farbe ist für einen Barolo ungewöhnlich dunkel.
Das Nasenbild fällt momentan etwas eindimensional aus. Eine sehr starke balsamische Note wird begleitet durch eine dunkle, strenge Kirschfrucht, etwas Menthol, getrocknete Kräuter und einer erdigen Komponente. Alles wirkt zurückgenommen und zum aktuellen Zeitpunkt einfach verschlossen.
Am Gaumen ist der Wein noch sehr jugendlich. Heftiges Tannin trifft auf eine hohe Säure, typisch für einen jungen Barolo. Der Stoff wirkt keinesfalls überzogen, sondern eher elegant trotz der hohen Konzentration und der massiven Struktur. Die einzelnen Komponenten sind glasklar erkennbar und brauchen einfach Zeit, um sich zu finden und miteinander zu verschmelzen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Wein, den man vielleicht in 5-10 Jahren wieder anfassen sollte. Natürlich lässt sich das nicht auf alle Barolis übertragen. Ich denke, es gibt genügend aus dem 98ger Jahrgang, die jetzt trinkreif sind und zu einem guten Essen genossen werden können.
<br />
<br />
<br /></div>
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" scrolling="no" src="//www.facebook.com/plugins/like.php?href=http%3A%2F%2Flagazzettadelvino.blogspot.de%2F2014%2F11%2Fconsigliere-drofke-uber-barolo-und-eine.html&width&layout=standard&action=like&show_faces=true&share=true&height=80" style="border: none; height: 80px; overflow: hidden;"></iframe> Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-78206590012899841202014-11-14T13:25:00.004+01:002014-11-14T13:28:19.553+01:00Consigliere Dröfke über Verkostungslyrik oder Domaine Bartheau – 2002 Chambolle-Musigny 1er Cru „Les Amoureuses“ <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwnFpdXKvbDkpPvKk3RWxPxZxcwkRbA62dxxhBVcA33ZOuiXXDgReA6VpguyKMVfDOcTX_3TXd0vuAHMxbiokOq3bkg-l0QFQ2DhZIAKJSJRiklptjN26flvCmN9-75h9fg3JV3A_Cs2wN/s1600/1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwnFpdXKvbDkpPvKk3RWxPxZxcwkRbA62dxxhBVcA33ZOuiXXDgReA6VpguyKMVfDOcTX_3TXd0vuAHMxbiokOq3bkg-l0QFQ2DhZIAKJSJRiklptjN26flvCmN9-75h9fg3JV3A_Cs2wN/s1600/1.jpg" height="400" width="305" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
von Marc Dröfke</div>
<div style="text-align: justify;">
Bei Weinbeschreibungen ist es immer so eine Sache, den richtigen Ton zu treffen. Wie man es übertreiben kann, habe ich vor kurzem eindrucksvoll an einem Beispiel gesehen, das der von mir geschätzte <a href="http://www.wein-plus.eu/de/Hofschuster+Marcus_3.0.5488.html">Marcus Hofschuster</a>, Verantwortlicher für die Verkostungen bei Wein-Plus, auf seiner privaten Facebook-Page veröffentlichte. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Darin hieß es wie folgt: </div>
<div style="text-align: justify;">
"<i>In kolossale Schwärze gehüllt, entfaltet der dominant dunkelbeerige, überragend floralaromatische Pauillac ein Bouquet von atemberaubender sensorischer Schönheit, in dem die reichhaltigen Fruchtnuancen perfekt eingebunden sind in einem Ensemble aus mineralischem Grundton, feiner Kräuterwürze und verblüffender Erdigkeit. Mit erhabenem Druck, im Stil aristokratischer Beiläufigkeit, mit dem Wissen um das richtige Maß, gleitet der imposant konzentrierte, dabei aber ästhetisch äußerst wohlproportionierte, in ein Tanningewand von erhabenster Finesse, quasi von der ersten Adresse der Gerbstoff-Haute-Couture, gefaßte Rebensaft den Gaumen aus und gewinnt alle Aufmerksamkeit fast beiläufig im Sinne magnetischer Magie. </i><br />
<i><br /></i>
<i>Mit der Reinheit eines Gebirgsbachs setzt die tief gegründete Cabernet-Frucht Médoc-Maßstäbe, der Gaumenauftritt erinnert in seiner Stilsicherheit an die ikonenhafte Grace Kelly, in einem großen Spannungsbogen von hoher innerer Vibranz, der seine Grundschwingung aus der schier unglaublichen Komplexität des in Süße kulminierenden Extrakts erfährt und der seinen Rhythmus aus der Euphonie der Taktgeber zieht, gleitet dieser vor Frische strotzende, eminent elegante und Geduld fordernde Schwergewichtler in ein Finale von epischer Länge, von dem der Verkoster noch immer schwärmt.</i>" </div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Hofschuster merkte absolut richtig an, dass so eine derart ins lyrische abdriftende Beschreibung im Endeffekt wohl eher abschreckt als dass sie einlädt. Das kann man ohne Umschweife so unterschreiben, sind solche Floskeln doch sehr hochgestochen, schwulstig formuliert und suggerieren dem Weinlaien, dass er ohnehin nichts von der Materie versteht.
Von Verfassers solcher Beschreibungen wie der obigen kann man sich nur einen Schritt zu mehr Einfachheit und weniger Lyrik wünschen.
Weinbeschreibungen sind etwas sehr subjektives, nimmt jeder Mensch einen Wein doch anders war. </div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Deshalb gibt es für mich auch nicht die eine richtige Weinbeschreibung, denn was der eine Trunkenbold riecht muss der nächste nicht zwangsläufig ebenso wahrnehmen.
Jeder Verkoster/Kritiker/Blogger/Weinfreak hat eine ganz eigene Aromapalette zur Verfügung, die er im Laufe seines Trinker,- und auch Esserlebens entsprechend entwickelt, bestenfalls immer wieder geschult hat und derer er sich dann entsprechend bedienen kann. Dabei springen gewisse Aromen den einen nur so an, bleiben beim nächsten aber nur im Hintergrund. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bei sagen wir einmal „einfachen“ Weinen sind gewisse Noten oft vordergründig, so dass man sich meist recht schnell einen Überblick verschaffen kann. Wird der Wein aber komplexer, und die besten Exemplare haben das meist und Gott sei Dank so an sich, umso schwieriger wird es ihn in seine Einzelteile zu zerlegen, zu verstehen und dann auch noch ansprechend zu beschreiben. </div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Jeder löst das auf eine andere Art und Weise. Natürlich ist es absolut legitim, mal abzuschweifen und etwas ausufernder zu werden. Auch mir passiert das, vor allem wenn der Wein einen wirklich greift und überzeugt. Dennoch muss man immer auch auf dem Boden der Tatsachen bleiben und dies ist im obigen Beispiel kräftig misslungen.
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob ein einfaches „lecker“ bzw. „schmeckt mir“ die Quintessenz der Weinbeschreibung sein darf. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Jetzt aber genug geschwafelt! Den heutigen Wein könnte ich
mit einem einzigen Wort recht gut beschreiben: Sexappeal. Noch nie hatte ich einen ähnlich betörenden Wein im Glas,
der mir dermaßen den Kopf verdreht hat. Und welche Region in Frankreich steht für solch elegante,
sexy Weine? Natürlich, das Burgund. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Allerdings gibt es auch im Burgund bestimmte Lagen, die zu einer feminineren,
weicheren Ausprägung tendieren als andere. Dazu gehören mit Sicherheit die
Weine aus Chambolle. Die Gewächse sind feiner und leichter als ihre Pendants
aus beispielsweise Nuits Saint Georges.</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
In Chambolle, und ausschließlich dort, besitzt Francois
Bertheau einige Parzellen mit bestem Rebenmaterial. Neben der sehr bekannten
Lage „Les Charmes“ bewirtschaftet er u.a. auch noch eine relative kleine
Parzelle in der vielleicht besten Premiere Cru Lage in Chambolle, die sich
„Amoureuses“ nennt. Im Zuge einer Best Bottle Probe hatte ich kürzlich das
Glück, diesen Wein probieren zu können. </div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Glas dreht ein recht heller, erdbeerroter Wein mit wässrigem Rand seine Runden. Die Nase ist unfassbar betörend. Erdbeere, Weichsel, Veilchen gepaart mit einer wunderschönen rauchigen Note von frisch angeräuchertem Fleisch, leicht nasser Waldboden und einem Hauch von Amarena Likör. Alles unterlegt mit einer dezenten, niemals aufdringlichen Süße.
Am Gaumen hat der Wein genau das, was für mich einen Stoff mit Größe immer ausmacht: </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Er hat Gewicht ohne schwer zu wirken.
Wirkt unglaublich saftig und reichhaltig aber gleichzeitig elegant und tänzelnd. Durch eine fast schon vibrierende, sehr gut eingebundene Säure wirkt der Wein super frisch. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das lange Finale rundet das gelungene Bild dieses Weines ab, der für mich definitiv zu den Highlights meines bisherigen Trinkerjahres zählt. Ein Referenzwein in Sachen Sexappeal. Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />
<br />
<br /></div>
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" scrolling="no" src="//www.facebook.com/plugins/like.php?href=http%3A%2F%2Flagazzettadelvino.blogspot.de%2F2014%2F11%2Fconsigeliere-drofke-uber.html&width&layout=standard&action=like&show_faces=true&share=true&height=80" style="border: none; height: 80px; overflow: hidden;"></iframe>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2534121663495631428.post-82651761916792615172014-09-25T14:48:00.003+02:002014-09-25T15:00:48.180+02:00Retrospektive, Große Gewächse Jahrgang 2004 10 Jahre danach! <table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxAydgHujM0Pn7vtn8hKPlQkUXTYg_GR2kVsfpmc_kwGzEqpRE0fJnoz69fbuohbYHsyEI88HTtFUCYMo2csqzHd0PLQ5hUcyJYgT-xP-9LazpTgvyJzXs1LUi5wLbrN4FzGUJ1w54pZqg/s1600/GG2004+Probe+Bild+2+(3).jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxAydgHujM0Pn7vtn8hKPlQkUXTYg_GR2kVsfpmc_kwGzEqpRE0fJnoz69fbuohbYHsyEI88HTtFUCYMo2csqzHd0PLQ5hUcyJYgT-xP-9LazpTgvyJzXs1LUi5wLbrN4FzGUJ1w54pZqg/s1600/GG2004+Probe+Bild+2+(3).jpg" height="266" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">(c) Markus Budai</td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">von Marc Dröfke</span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Momentan
sind die Großen Gewächse in aller Munde. Wie jedes Jahr wurden die vermeintlich
besten Rieslinge der deutschen Winzer Ende August in einer großen Verkostung in
Wiesbaden vorgestellt. Zu probieren gab es rund 500 Weine für 120 Weinhändler
und Weinschreiber. Ich selbst war nicht dabei und kann so auch kein Urteil über
die Qualität des aktuellen Jahrganges 2013 abgeben. Allerdings konnte man
lesen, dass 2013 kein einfaches Jahr war. Nur Winzer, die äußerst penibel aussortiert haben und nur
das gesündeste Traubenmaterial in ihre Weine fließen ließen, konnten qualitativ
überzeugen. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wer mehr über den neusten Jahrgang erfahren möchte, dem lege ich
die Berichte von <a href="http://wuertz-wein.de/wordpress/2014/08/25/vdp-grosse-gewaechse-2013/">Dirk Würtz</a>,
<a href="http://www.originalverkorkt.de/2014/08/die-vorpremiere-der-grossen-gewaechse-des-vdp-jahrgang-2013-vorrausetzungen-rheinhessen-und-pfalz/">Christoph Raffelt</a> oder des Schnutentunkers a.k.a <a href="http://www.schnutentunker.de/2014/09/01/vdp-grosses-gewaechs-praesentation-wiesbaden-das-fazit">Felix Bodmann</a> ans Herz. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Allerdings
sind dies, wie immer, nur Momentaufnahmen. Jeder Laie mit einem
unterdurchschnittlichen Verständnis für Wein weiß, dass sich vergorener
Rebensaft über die Jahre hin verändert. Manchmal zum Guten, manchmal leider
auch zum Schlechten. Es werden Prognosen abgegeben, verworfen und nachkorrigiert.
Denn wie so oft beim Wein gilt auch hier der Satz: Die Zeit wird es zeigen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Nur wann?
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine solche Flasche zu öffnen? 5 Jahre? 10
Jahre? Meist wird nicht lang genug gewartet, der Wein zu früh getrunken.
Potential? Ja, das ist da. Jede Menge sogar, aber der Wein braucht noch Zeit.
Natürlich ist das von Jahrgang zu Jahrgang ganz unterschiedlich. Einen Wein auf
den Punkt zu erwischen, an dem er alle seine Facetten präsentiert und der einen
dann einfach nur vom Stuhl haut, ist schwierig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Umso
gespannter war ich, als ich zu einer Probe mit Großen Gewächsen aus dem
Jahrgang 2004 eingeladen wurde. Rieslinge aus dieser Kategorie mit einer
gewissen Reife habe ich noch nicht so häufig erleben dürfen. Außerdem gilt der
Jahrgang 2004 als besonders gut, nahezu herausragend. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Das Jahr an
sich verlief im Gegensatz zum vorherigen „Hitzejahr“ 2003 eher unspektakulär.
Die Temperaturen blieben im Rahmen und die Zuckerwerte galoppierten nicht
davon. So konnte man erst relativ spät zur Lese schreiten - wir sprechen hier
von Ende Oktober, manchmal sogar Mitte November. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Philipp
Wittmann schrieb mir auf Anfrage: „Geerntet wurde erst Anfang
November, es gab nur gesunde Trauben und es war wichtig, sie für eine reife
Aromatik möglichst lange hängen zu lassen.“ Er hält den 2004er Jahrgang für
spannend, verbindet eine gewisse „Kühle“ der Frucht mit einer relativ hohen
Traubenreife. Ihm persönlich sei der Jahrgang allerdings in der Tendenz ein
wenig zu fett. Heute würde wohl, u.a. dem Zeitgeist geschuldet, leichtfüßiger
und etwas trockener vinifiziert. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wobei
allgemein gesprochen der Anteil von Boytritis in den Großen Gewächsen nahezu
überall auf ein Minimum reduziert oder gar ausgeschlossen werden konnte. Dies
hat sicherlich einen gewissen Einfluss auf die Qualität und die Entwicklung der
Weine ausgeübt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wir tranken
acht Weine, sechs aus dem Jahr 2004, fünf davon von deutschen Produzenten,
einen von einem Weingut aus dem Elsass. Dazu kamen zum Vergleich zwei Weine aus
2005, einer deutsch der andere
französisch. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinXApfWSeaPIvnSSmwv6IsGC20-k6avAh4nhu34K9kXJ-9qTA_TgGQIhAkKtatW5bSagu109_4UBTXFUJmgZAKVr4izKq5qp3ZcdIxqU1ovJZF_IQmBJbGt7kSPK7iaEtSfQEZrl2DX8tQ/s1600/GG+2004+Probe+Bild+1+(3).jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><span style="font-family: inherit;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinXApfWSeaPIvnSSmwv6IsGC20-k6avAh4nhu34K9kXJ-9qTA_TgGQIhAkKtatW5bSagu109_4UBTXFUJmgZAKVr4izKq5qp3ZcdIxqU1ovJZF_IQmBJbGt7kSPK7iaEtSfQEZrl2DX8tQ/s1600/GG+2004+Probe+Bild+1+(3).jpg" height="267" width="400" /></span></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-family: inherit; font-size: small;">(c) Markus Budai</span></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit;"><br /></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit;">Flight 1: Peter Jakob Kühn –
Oestrich Doosberg Riesling trocken 2004 vs. Trimbach – Riesling Cuvée
Frédéric Emile 2004</span></b><br />
<span style="font-family: inherit;">Der <a href="http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=1094">Doosberg</a> </span><span style="font-family: inherit;">von Kühn war der einzige Wein der
Probe, der seinen Zenit bereits deutlich überschritten hat. Die fahle
dunkelgoldene Farbe deutete es schon an. In der Nase ebenfalls sehr weit.
Kandierte, überreife Aprikose, viel Honig, Schwarztee, leicht apfelschalig
sowie etwas Pumpernickel habe ich mir notiert. Am Gaumen sehr säurearm, flach
und ohne den nötigen Druck am Gaumen. Erinnerte im Abgang etwas an Matetee.</span></div>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Dagegen war das Cuvée
Frédéric Emile von Trimbach, das aus den beiden Grand-Cru Lagen <a href="http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=2195">Geisberg</a> und <a href="http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=2208">Osterberg</a> </span><span style="font-weight: normal;">gekeltert wird, schon eine ganz andere Nummer. Der Wein dreht hellgolden im
Glas, zeigt aber noch sehr jugendliche, leicht grünliche Reflexe. Auch das
Nasenbild präsentiert sich noch sehr jugendlich und leicht verschlossen. Ein
wenig Mango, Zitronenzeste, Aloe Vera und eine Plastiktüte. Alles sehr fein und
zurückgezogen. Braucht noch etwas um seine volle Größe zeigen zu können. Am
Gaumen hingegen ging ordentlich die Post ab. </span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Eine nach dem Doosberg geradezu
erfrischende Säure, Zug und Spannung sind ebenfalls da. Sehr straight und ohne
viel Verschnörkelungen. Eine schöne salzige Note schwingt nach dem Schlucken
nach. Sehr gut und mit, wie oben schon erwähnt, noch deutlich Potential für
lockere zehn Jahre. </span>(91+)<span style="font-weight: normal;"><o:p></o:p></span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;">Flight 2: Emrich Schönleber – Riesling Halenberg „Lay“ GG Verst. 2004 vs. Dönnhoff – Hermannshöhle
GG Riesling 2004</span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small; font-weight: normal;">Dann folgte das Duell
der Nahe Traditionalisten. Beiden Betrieben kann man eine hohe Verlässlichkeit
attestieren, wenn wir von qualitativ hochwertig gemachtem Wein reden. Sie
gehören schon seit Jahren zur absoluten Spitze, wenn es um deutschen Riesling
geht.</span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Emrich Schönleber
präsentierte mit seinem Versteigerungswein „Lay“, der aus dem <a href="https://www.blogger.com/%C3%A0http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=699">Hallenberg </a></span><span style="font-weight: normal;">stammt, den für mich zweitbesten Wein des Abends. Im Glas präsentiert sich der
Stoff in einem abgefahrenen Neongelb mit grünen Einschlüssen. In der Nase ein
Mix aus Aprikose und gelber Steinfrucht, die an Mirabelle erinnert. Dazu
gesellt sich eine rauchige Note sowie eine ganz, ganz leichte Petrol Note, die
aber nicht störend wirkt. </span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Mit mehr Zeit im Glas wird es immer komplexer und
„dunkler“. Am Gaumen zeigt der Wein eine hohe Konzentration und eine
unglaubliche Tiefe bei einem mittleren Körper. Ich finde wieder Steinobst und
eine starke salzige Komponente. Das Finish fällt lang aus. Ein sehr expressiver
Wein, der für mich an seinem Höhepunkt angekommen ist. Er wird wohl nicht mehr
besser werden. Wer ihn noch im Keller hat, für den ist jetzt ist der perfekte
Zeitpunkt zum trinken. </span>(94/95)<span style="font-weight: normal;"><o:p></o:p></span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Dagegen hatte es die
<a href="https://www.blogger.com/%C3%A0http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=705">Hermannshöhle</a> </span><span style="font-weight: normal;">nicht leicht, vor allem weil sie sich bei weitem nicht so extrovertiert zeigte
wie der Halenberg. Intensive hellgoldene Farbe.
Die Nase zeigt sich sehr zurückgenommen und schlank. Es scheint wenig
Frucht durch, nur ganz leicht etwas Zitrone und frischer weißer Pfirsich. Hinzu
kommt eine schöne karge, steinige Note. </span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Am Gaumen ist der Wein viel schlanker
und sehniger als der Schönleber, der mit deutlich mehr „Fleisch“ ausgestattet
ist. Die Hermannshöhle tänzelt mehr, ist sehr elegant wie eine Prima Ballerina.
Dabei ist alles sehr gut ineinander verwoben. </span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Die einzelnen Details sind nicht
sofort greifbar. Man muss sich auf den Wein einlassen und ihn genau erkunden.
Dieser Stoff hat enormes Potential und ist bei weitem noch nicht am Höhepunkt
seiner Schaffensphase angekommen. Er braucht Zeit und Aufmerksamkeit, um seine
Stärken ausspielen zu können. </span>(93+)</span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;">Flight 3: Keller – Hubacker GG 2004 vs. Wittmann – Westhofener
Morstein GG 2004</span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Dann der Schwenk in
Richtung Rheinhessen. Mit Keller und Wittmann hatten wir zwei Protagonisten am
Start, die mit ihren Weinen auch international schon einiges an Aufmerksamkeit
einheimsen konnten. Vor allem die Weine von Klaus-Peter Keller sind sehr
gefragt und stehen preislich am oberen Ende, wenn wir von Großen Gewächsen
reden. Bisher konnten mich die Weine von K.P. Keller noch nicht wirklich
überzeugen. Was ich bisher getrunken habe, war mir oft zu mastig und zu süß. </span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Umso gespannter war ich auf den <a href="https://www.blogger.com/%C3%A0http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=1757">Hubacker</a></span><span style="font-weight: normal;">.
Der stilistische Unterschied zur Nahe ist frappierend. Die Weine aus
Rheinhessen haben deutlich breitere Schultern und wirken in ihrem ganzen
Auftreten deutlich massiger als die Kollegen von Schönleber und Dönnhoff.<o:p></o:p></span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Kellers Wein wirkt
schon in der Farbe noch relativ jung. Mit einem intensiven Hellgold inklusiver
leicht grünlicher Reflexe dreht er im Glas seine Runde. Die Nase zeigt unreifen
Pfirsich, gelbe Steinfrucht, etwas Grapefruit sowie Plastik unterlegt mit einer
schönen Rauchigkeit, die ich so bei noch keinem Keller Wein finden konnte. </span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Am
Gaumen ist der Wein sehr ausfüllend und mit Abstand der mit den breitesten
Schultern in der gesamten Verkostung. Unglaubliche Saftigkeit, gepaart mit
einer schönen Salznote und ordentlich Zug am Mittelgaumen, charakterisieren
diesen Hubacker. Er hat von allen Weinen im gesamten Tasting die mit Abstand am
deutlichsten hervortretende Phenolik. Die Säure hält alles in einer wirklich
schönen Balance. Was ich sonst immer als zu mastig und zu dick wirkend
kritisiert habe, macht sie hier wett. Ein Top-Wein, den ich noch mit deutlichem
Potential für weitere 10-15 Jahre sehe. Sollte noch besser werden. Den Stil,
den ich persönlich bevorzuge, finde ich in diesem Stoff zwar weniger, dies soll
der qualitativen Hochwertigkeit dieses Produkts aber keinen Abbruch tun. </span>(93+)<span style="font-weight: normal;"><o:p></o:p></span></span></h3>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-weight: normal;">Und dann kam er, der
Wein, auf den ich ehrlich gesagt am meisten gespannt war. Von dem viele sagen,
dieser Jahrgang sei es gewesen, der Wittmann so richtig an die Spitze
katapultiert hat. Der Westhofener <a href="https://www.blogger.com/%C3%A0http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=1440">Morstein</a> </span><span style="font-weight: normal;">.
Ich glaube, man kann hier bereits von einer Art „Legende“ sprechen. <o:p></o:p></span></span></h3>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Er liegt mit
einer etwas dunkleren (wie der Hubacker), trotzdem noch recht hellen und sehr
klaren Farbe im Glas. Das Nasenbild zeigt sich für mich wunderschön rund und
harmonisch gereift. Nussige Töne wie Mandel treffen auf Vanille, Mirabelle,
kalten Rauch und ganz wenig Tiroler Speck. Mit etwas mehr Zeit im Glas kommen
noch vegetabile Noten hinzu. Eine sehr feine Nase. Am Gaumen ist der Wein nicht
so kräftig und saftig wie der Hubacker. </span><br />
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;">Der Morstein ist der „noblere“,
geschmeidigere der beiden. Dagegen wirkt der Keller Wein fast ein wenig
rustikal/bäuerlich. Er lebt von seiner
nahezu perfekten Balance zwischen Power und Zug am Gaumen, sehr gut
eingebundener Säure und einer schwer greifbaren Eleganz, obwohl der Wein schon
maskulin daher kommt. Im langen Finish fällt eine sehr schöne, leichte
Bitternote auf, die das Bild des Morsteins abrundet. Für mich ein sehr
kompletter Wein ohne wesentlichen Kritikpunkt. Ich denke nicht, dass er
zukünftig noch zulegen wird. In den nächsten Jahrgen trinken lautet die Devise.
<b>(94) </b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<h3 style="text-align: justify; text-justify: inter-ideograph;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;">Flight 4: Zind Humbrecht – Clos Windsbuhl 2005 vs. Georg Breuer –
Berg Schlossberg GG 2005<o:p></o:p></span></h3>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Dann waren
wir durch mit den 2004ern. Es folgten zwei Weine aus dem Jahrgang 2005 zum
Abschluss. Zunächst der <a href="https://www.blogger.com/%C3%A0http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=2535">Clos Windsbuhl</a> aus dem Elsass vom
Produzenten Zind Humbrecht. Ein Wein, der schon sehr weit in seiner Entwicklung
ist. Schon die Farbe geht eher in die dunkelgoldene Richtung. In der Nase
dominieren Aromen von Tabak, kandierte Aprikose, Toast, Honig und eine leicht
oxidative Note.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Am Gaumen
ist der Wein sehr opulent. Die niedrige Säure verschlimmert diesen Eindruck für
meine Begriffe nur noch zusätzlich. Solo ist mir dieser Wein eindeutig zu dick.
Maximal ein Glas kann ich davon einfach so trinken. Später, zum Käse, machte er
eine bessere Figur. Trotzdem, nicht mein Wein. <b>(90)</b><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Bekanntlich
kommt das Beste ganz zum Schluss und im Falle des <a href="https://www.blogger.com/%C3%A0http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=1107">Berg Schlossberg</a> vom Weingut Georg Breuer trifft diese Aussage den Nagel auf den Kopf. Der beste
Riesling den ich in meinem bisherigen „Trinkerleben“ probieren durfte. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Immer noch sehr jugendliche, intensive, satte
Farbe, die ich als leicht neongelb bezeichnen würde. </span></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Die Nase ist einfach nur der Abschuss. Müsste ich nur sie bewerten, wäre ich
hier bei 98/99 Punkten. Unfassbare Komplexität, dabei aber so leicht und tänzelnd. </span><span style="font-family: inherit;">Zunächst sehr fruchtig, exotisch mit Aromen von Mango, Papaya und etwas
Maracuja. Dann wechselt das Nasenbild zunehmend in Richtung Kräuterbusch mit
Melisse, Rosmarin und etwas weißem Pfeffer. Dazu gesellen sich frisch
aufgeschnittener weißer Pfirsich und eine Komponente, die an KiBa
(Kirsch-Bananensaft) erinnert. Alles ist sehr geheimnisvoll und verführerisch
und kommt so rüber, als ob der Wein noch nicht alles von sich preisgeben will.
Dieser ständige Wechsel und immer neue Aromen machen die Nase für mich nahezu
perfekt. </span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;">Am Gaumen kann der Wein dann nicht ganz das Bild der Nase halten. Ein Stoff mit
mittlerem bis vollem Körper. Säure ist da, es fehlt mir persönlich aber etwas
die Lebendigkeit, um den Wein ganz oben zu positionieren. Zug und Spannung
verbinden sich mit einer schönen Rauchigkeit. Hinten raus im langen Finish
fehlt vielleicht ein wenig der letzte Biss und Nachdruck. Aber das ist
meckern auf ganz hohem Niveau.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Ein fast perfekter Riesling, großes Kino
und der Gewinner dieser Verkostung. Wird sich meiner Meinung nach auf diesem
Niveau noch ein Weilchen halten, wird aber nicht mehr besser. <b>(96)</b></span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Eine
wunderbare Probe, die zeigt, dass der 2004er Jahrgang in der absoluten Spitze
in jedem Fall Weine mit extrem hohen Niveau hervorgebracht hat, die sich auch
nach 10 Jahren Flaschenreife keineswegs müde (bis auf einen) präsentieren. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;">Wen die
Einschätzungen meiner Mitverkoster interessiert,</span><a href="https://www.blogger.com/null" name="_GoBack" style="font-family: inherit;"></a><span style="font-family: inherit;"> der
sollte sich die Berichte von </span><a href="http://budisfoodblog.wordpress.com/2014/09/10/gereifte-rieslinge-10-jahre-danach/" style="font-family: inherit;">Markus Budai </a><span style="font-family: inherit;">und </span><a href="http://wine-zeit.blogspot.de/2014/09/grandly-aged-grand-growth-rieslings-and.html" style="font-family: inherit;">Christoph Strauss</a><span style="font-family: inherit;"> nicht entgehen lassen. </span><br />
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
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